Mit dem Ergebnis vom Samstag war keines der beiden Teams zufrieden.
Das Bezirksderby endete 1:1-Unentschieden (0:0). Für den VFC Plauen war das zu wenig im Abstiegskampf. Und die Gäste vom Chemnitzer FC trauerten nach dem Remis beim Tabellenletzten ebenfalls zwei verlorenen Punkten nach. CFC-Cheftrainer Benjamin Duda sprach es direkt nach dem Abpfiff an: „Das ist für uns zu wenig. Klar hat sich Plauen voll reingehangen. Das hatten wir ja so erwartet. Und gerade deshalb müssen wir aus den vier guten Szenen, die wir zunächst geboten bekamen, viel mehr machen.“ Die „Himmelblauen“ rissen nach dem mäßigen Aufwind der letzten Wochen mit ihrem Sommerfußball bei 25 Grad Celsius diesmal niemanden vom Hocker. CFC-Sportdirektor Chris Löwe stammt aus Plauen und stellte zur Pause bereits ganz sachlich fest: „Der VFC macht das mit den zur Verfügung stehenden Mitteln richtig gut. Uns fehlt hier der letzte Biss, da kommt zu wenig, deshalb steht es 0:0.“
Typisch dann auch der weitere Verlauf in derartigen Begegnungen. Chemnitz agierte nach dem Seitenwechsel unglücklich. Plauen ging volle Lotte drauf. Zuerst gewann der VFCer Max Winter (54.) den Pressschlag gegen Ole Schiebold. „Und dann trifft er auch noch genau meine Brust und das Ding geht links hinten rein. Unglaublich“, ärgerte sich CFC-Unglücksrabe Robert Zickert. Nach diesem Eigentor möbelte der Chemnitzer Kapitän sich zusammen mit seinen Kameraden auf. Schnell kamen die „Himmelblauen“ zum 1:1-Ausgleich, den Fynn Seidel (64.) nach gutem Passspielauge von Dejan Bozic besorgte. Doch danach vergaben Dejan Bozic und Leon Damer die Doppelchance (66.) und später parierte VFC-Schlussmann Jakob Pieles gegen Manuel Reutter und Tom Baumgart (82.).
Aus Plauener Sicht war das am Samstagnachmittag ein guter Auftritt. Neu-Trainer Sedat Göran freute sich: „Nach den englischen Wochen mit vielen Spielen konnte ich mit der Mannschaft in den letzten sieben Tagen endlich einmal richtig trainieren und unsere Spielidee einstudieren. Leider brechen wir immer wieder nach 60 Minuten ein, weil uns die Fitness fehlt. Das war auch heute so“, ließ der neue VFC-Coach wissen. Während 1.000 Gästefans etwas enttäuscht nach Hause fuhren, wusste VFC-Kapitän Jasin Jusic nicht „ob ich mich freuen oder ärgern soll. Wenn wir in der ersten Halbzeit verdient in Führung gehen, holen wir vielleicht am Ende drei Punkte?“ In der Tat: Die Plauener Anhänger durften bei den Gewaltschüssen von Johan Martynets (5./44.) schon hoffen, doch der Chemnitzer Schlussmann Daniel Adamczyk reagierte jeweils gedankenschnell.
CFC-Kapitän Robert Zickert: „Für Plauen war es sozusagen die letzte Chance im Abstiegskampf. Der VFC hat alles rausgehauen, wir geraten unglücklich in Rückstand, kommen dann zurück, aber wir bringen das Ding nicht zu Ende. Das ist ärgerlich.“ Chris Löwe trauert „diesem schönen Derby nach. Es ist immer toll, wenn der VFC in der Regionalliga spielt und schade, wenn Plauen absteigt.“ In Chemnitz - das ließ der CFC-Sportdirektor durchblicken - steht im Sommer ein mittlerer Umbruch an. „Vielleicht kommen acht Neuzugänge“, das wissen wir noch nicht. Gut möglich aber auch, dass diese Aussage dem ein oder anderen Spieler im Kader noch einmal Beine machen soll. „Das 1:1 in Plauen kann insgesamt nicht unser Anspruch sein, wenngleich die Entwicklung insgesamt schon ganz ordentlich ist“, untermauerte CFC-Cheftrainer Benjamin Duda diese These.


Statistik
VFC Plauen: Pieles - Heinrich (84. Gerstmayer), Tanriver, T. Fischer, Träger - Jusic/V - Riedl, Limmer, Winter/V (82. Hetzsch/V) - Martynets, Will (72. Akindele)
Chemnitzer FC: Adamczyk - Reutter (88. Karimani), Zickert, Schiebold, Walther/V - Baumgart/V, Eppendorfer (64. Seo), Seidel (64. T. Müller) - L. Fischer (26. Mergel), Bozic, Damer (88. F. Müller)
Schiedsrichter: Max Kluge (Falkenau)
Torfolge: 1:0 Zickert (54./Eigentor), 1:1 Seidel (64.)
Zuschauer: 2.115 (kare)