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"Leser helfen": Wie Plauener Heimkinder Probleme wegschaukeln könnten

Weil Bewegung wichtig ist: Die Bewohner des Awo-Kinder- und Jugendhauses würden sich über eine Nestschaukel zum Seele baumel lassen oder einen Ballfangkäfig freuen.

Plauen. Kinder haben emotionale Bedürfnisse, wollen sich geborgen fühlen. Auf die Kinder des Awo-Kinder- und Jugendhauses in Plauen trifft das erst recht zu. Denn in ihrem Leben herrscht kein eitel Sonnenschein. Von einem Erwachsenen in den Arm genommen zu werden, das ist oft eine neue Erfahrung.

Dabei könnte es einfach sein, wertschätzend miteinander umzugehen. Höflich und freundlich sein, seine Gefühle und Handlungen zu kontrollieren, das ist prinzipiell erlernbar: "Entscheidend ist, was wir den Kindern vorleben", sagt Annett Flemming. Sie ist die Leiterin der teilstationären Tagesgruppe, die im Erdgeschoss des Heims an der Straßberger Straße untergebracht ist. Zehn Grundschüler verbringen dort nach der Schule die Freizeit oder ihre Ferien. Denn zuhause herrschen schwierige Zustände. Die Eltern können oder wollen nicht bei den Hausaufgaben helfen, sind vor allem mit sich beschäftigt.

Wenn die Kinder, welche die Tagesgruppe besuchen, mit ihren Schularbeiten fertig sind, lockt das große Außengelände zum Toben. Und nicht nur sie wollen dann durch Sport und Spiel ihre Anspannung abbauen. Auch den ständigen Bewohnern des Heims, den Acht- bis 18-Jährigen, geht es so: Ihr Bewegungsdrang ist enorm. Dann kicken sie oder werfen Bälle in Körbe. Einen gepflegten Englischen Rasen oder einen modernen Sportplatz brauchen sie nicht, ordentliche Geräte und ein sicheres Gelände allerdings schon.

Denn direkt neben dem Garten verläuft die befahrene Bundesstraße - fatal, wenn da ein Ball über den niedrigen, kaputten Zaun zischt. Ein professioneller Ballfangkäfig wäre eine feine Sache. Für dessen Anschaffung könnten Leser der "Freien Presse" mit ihrer Spende sorgen. "Es geht ums Auspowern, um den Abbau von Aggressionen", wie die systemische Familientherapeutin Franca Mende-Reinhold erklärt. Seitens der Awo Vogtland managt die 45-Jährige die teil- und vollstationären Einrichtungen. Sie weiß: "Körperlich in Bewegung zu sein ist oft ein seelischer Balsam." Nicht nur Verspannungen würden sich lösen, auch traumatische Erlebnisse könnten in den Hintergrund treten.

An dieser Stelle kommt - ebenfalls ein inniger Wunsch der Kinder und Jugendlichen - die sogenannte Nestschaukel ins Spiel. "Ach, das wäre cool. Da könnten wir sogar zu zweit drin liegen und den Himmel beobachten", schwärmen die Freundinnen Lisa und Marie (*). Gerade wenn die Kinder angefüllt mit inneren Konflikten seien, wirke sich das Schaukeln beruhigend aus, bestätigt Tagesgruppenleiterin Flemming. Mit Erdarbeiten würden jedoch Kosten von mehreren 1000 Euro ins Haus stehen - Geld, das die Awo Vogtland nicht hat. Aus diesem Grund haben sich Mende-Reinhold sowie Steffi Macal, die die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe leitet, und Projektkoordinatorin Annekathrin Brumbauer an die "Freie Presse" gewendet. Ihre große Hoffnung: Dass sich mit Hilfe gerade Ihrer "Leser helfen"-Spende künftig so manches Problem der jungen Menschen einfach "wegschaukeln" lässt.

(*) Die Namen sind der Redaktion bekannt.

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