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Beim Kochduell muss jeder Handgriff sitzen: Alexander Schnerrer, Chef der Gaststätte „Zur Börse“ aus Zwönitz, mit seinem Team: Lucie, Senta und Conner (v. l.).
Beim Kochduell muss jeder Handgriff sitzen: Alexander Schnerrer, Chef der Gaststätte „Zur Börse“ aus Zwönitz, mit seinem Team: Lucie, Senta und Conner (v. l.). Bild: Carsten Wagner
Schwarzenberg

Köstliche Küchenschlacht im Erzgebirge - Schülerteams und Profiköche treten bei Revanche an den Herd

Zur Premiere eines ungewöhnlichen Duells im April 2024 gab es einen klaren Sieger und zwei Zweitplatzierte. Jetzt wurde der Spieß umgedreht. Eine originelle Form, den richtigen Beruf zu finden.

Grünhain-Beierfeld.

Die Aufregung bei den Schülern ist groß, aber auch den Profiköchen ist eine gewisse Anspannung anzumerken. In wenigen Augenblicken beginnt die zweite Auflage einer Schülerküchenschlacht. Die Revanche. Herausforderer und Gastgeber ist diesmal die Oberschule in Beierfeld. Das Hauswirtschaftskabinett ist so groß, dass drei Teams zeitgleich an den Start gehen können. Es werden Kartoffeln geschält, Kürbis geschnitten, Kraut gehobelt und Zwiebeln geschnitten.

Eine spannende Form der Berufsorientierung

Bei der Premiere dieser aufregenden und mitreißenden Art der Berufsorientierung im April dieses Jahres war die Stadtschule Schwarzenberg Gastgeber. Sie stellte damals allerdings alle drei Schülerteams. Das ist diesmal anders. Denn auch aus der Oberschule Beierfeld und der Oberschule Zwönitz treten jeweils drei „Jungköche“ an den Herd, angeleitet und assistiert von drei Profi-Köchen aus der Region. Was wie ein Wettstreit daherkommt, ist eigentlich eine spannende und die Jugendlichen begeisternde Form der Berufsorientierung. Denn Ausrichter der Schul-Küchenschlacht ist das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD), in dessen Regie Praxisberater wie Danny Schneider an den Schulen tätig werden. Er war es auch, der die Idee zu diesem beinahe schon fernsehreifen Format hatte. Und diesmal war dann auch tatsächlich ein Fernsehteam des MDR dabei. Das ließ den Puls der jungen Köche gleich nochmals steigen.

Zum Team der Köhlerhütte unter Leitung von Chefkoch Andreas Bethke gehörte auch Christina. Die 14-Jährige will eigentlich Rettungssanitäterin werden, aber auch das Kochen hat ihr Spaß gemacht.
Zum Team der Köhlerhütte unter Leitung von Chefkoch Andreas Bethke gehörte auch Christina. Die 14-Jährige will eigentlich Rettungssanitäterin werden, aber auch das Kochen hat ihr Spaß gemacht. Bild: Carsten Wagner

Die Zutatenliste für alle Teams gleich, die Aufgabe ebenso. In der Wahl der Rezepturen waren die Kochteams frei, vertrauten dabei auf den Sachverstand ihrer Profiköche. Und das waren: Jan Fuchs vom Ratskeller Schwarzenberg, Alexander Schnerrer, Chef der „Zur Börse“ in Zwönitz, sowie Andreas Bethke, Chefkoch der Köhlerhütte Fürstenbrunn aus Waschleithe. Die Aufgabe: Herstellung eines Drei-Gang-Menüs. Im Warenkorb befanden sich neben Rehrücken auch Herbstgemüse, Kürbis, Kartoffeln und Pflaumen. Heraus kamen so klangvolle Menübestandteile wie Ravioli mit Kürbisfüllung, Thymianbutter und Kokosschaum, Duett vom Reh oder Pflaumentiramisu.

Jugendliche kochen auch zuhause

„Die wollen das können“, sagt Alexander Schnerrer über die Motivation seines Teams, bestehend aus Senta, Lucie und Conner. Der schwitzt und zerkleinert Kräuter. Das sieht schon sehr gekonnt aus. Die Mädchen waschen und schneiden Gemüse, sie behalten den Überblick. Allmählich schmort das Kraut in der Pfanne, und Christina achtet darauf, dass es nicht anbrennt. Sie gehört mit Anni und Franz zum Team der Köhlerhütte. Martin, Terry und Lennart sind Team Ratskeller und durch den Sieg im April in der Favoritenrolle. Nur Lennart war im April noch nicht dabei. Aber er kocht gern. „Meine Spezialität ist das Panieren“, verrät der 13-Jährige. Doch Aufschauen kann er nicht, er muss Gemüse putzen, schließlich drängt die Zeit.

Ratskeller-Chef Jan Fuchs gab Martin für das Schneiden vom Kürbis wichtige Tipps, um die Finger zu schützen.
Ratskeller-Chef Jan Fuchs gab Martin für das Schneiden vom Kürbis wichtige Tipps, um die Finger zu schützen. Bild: Carsten Wagner

Wer spendiert fürs Kochduell einen Wanderpokal?

Die drei Juroren, darunter Hotelier Jens Weißflog aus Oberwiesenthal, sollen die Gänge zeitgleich serviert bekommen. Und speziell bei ihm wird es schwer für die Kochteams, mit „Wildgerichten“ zu landen und zu punkten. Denn, wie Weißflog am Rande verrät, gehören ausgerechnet Wildgerichte, die seine Mutter hervorragend zubereite, zu seinen Lieblingsgerichten.

Die Aufgabe für die Jury war köstlich v. l.: Kathleen Rabe von der Dehoga, Hotelier Jens Weißflog und Ludwig Ringels, verantwortlich für die Praxisberater, nahmen die Herausforderung mit allen Sinnen wahr.
Die Aufgabe für die Jury war köstlich v. l.: Kathleen Rabe von der Dehoga, Hotelier Jens Weißflog und Ludwig Ringels, verantwortlich für die Praxisberater, nahmen die Herausforderung mit allen Sinnen wahr. Bild: Carsten Wagner

Dann ist so weit. Es wird serviert. Doch oh Schreck, als die Vorspeise auf dem Tisch steht, fehlt das Besteck. Vielleicht sollten beim nächsten Kochduell auch junge Servicekräfte mit antreten. Und noch eine Idee keimt am Rande auf: „Vielleicht findet sich ja ein Unternehmer, der fürs nächste Kochduell einen Wanderpokal stiftet, einen goldenen Löffel oder so“, scherzt Claudia Kästner vom CJD. Sie würde sich freuen, wenn die Idee des Kochduells im Erzgebirge weiter die Runde macht. 16 Projekte der Berufsorientierung gebe es im Landkreis bereits. „Aber das Kochduell kann gern Schule machen“, sagt sie.

Solche und viele andere leckere Kreationen wurden den Juroren schließlich serviert und überzeugten.
Solche und viele andere leckere Kreationen wurden den Juroren schließlich serviert und überzeugten. Bild: Carsten Wagner

Am Ende gibt es zwei Sieger, denn punktgleich landen die Teams vom Ratskeller Schwarzenberg und „Zur Börse“ Zwönitz auf Platz 1, dicht gefolgt vom zweitplatzierten Team der Köhlerhütte. Doch irgendwie haben an dem Nachmittag alle gewonnen.

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