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Fast schon eine alltägliche Unsitte: Obwohl das Flugzeug noch rollt und die Anschnallzeichen noch leuchten, stehen viele Passagiere schon auf, gehen an die Gepäckfächer.
Fast schon eine alltägliche Unsitte: Obwohl das Flugzeug noch rollt und die Anschnallzeichen noch leuchten, stehen viele Passagiere schon auf, gehen an die Gepäckfächer. Bild: IMAGO/Frank Sorge/Symbolfoto
Panorama
Achtung Türkei-Urlauber: Zu frühes Abschnallen im Flieger kann jetzt teuer werden

Das Flugzeug rollt noch, die ersten Passagiere stehen schon auf und drängeln: Doch damit soll jetzt Schluss sein - zumindest in der Türkei.

Istanbul.

Wer kennt das nicht: Die Maschine landet, rollt zu ihrer Parkbucht, die Anschnallzeichen leuchten noch. Doch viele Passagiere stehen bereits auf, verstopfen den Gang, öffnen die Gepäckfächer und zerren ihre Tüten, Taschen und Trolleys heraus, die sie dort verstaut hatten. Die Ansage der Crew, dass alle Passagiere noch angeschnallt sitzen bleiben sollen, bis das Flugzeug die endgültige Parkposition erreicht hat, wird von den meisten geflissentlich überhört. Doch dem will zumindest die Türkei jetzt endgültig einen Riegel vorschieben.

Behörde lässt jetzt durchgreifen

Die türkische Generaldirektion für die Zivilluftfahrt (SHGM) hat nämlich strengere Sicherheitsmaßnahmen erlassen. UOD – 2025/01 heißt die Direktive, die für mehr Ordnung und Sicherheit an Bord sorgen soll. Demnach gelten Fluggäste, die nach der Landung aufstehen, bevor das Flugzeug die Parkposition erreicht hat und bevor die Warnleuchten der Sicherheitsgurte erloschen sind, ab sofort als „vorschriftswidrig reisende Passagiere“. Die Airlines sind demnach ab sofort verpflichtet, während und auch nach der Landung die Anschnallpflicht bis zum Erreichen der Parkposition anzumahnen und explizit darauf hinzuweisen, dass bei Zuwiderhandlung eine Meldung an die Luftfahrtbehörde erfolgt – und eine Geldstrafe fällig wird. Dieses Dekret ist Anfang Mai veröffentlicht worden und in Kraft getreten.

Gurt bleibt Pflicht: Passagiere müssen sitzen blieben, bis die Anschnallzeichen im Flugzeug erloschen sind.
Gurt bleibt Pflicht: Passagiere müssen sitzen blieben, bis die Anschnallzeichen im Flugzeug erloschen sind. Bild: Sascha Thelen/dpa

Neue Regeln sollen Unfälle vermeiden helfen

Hintergrund sind Beschwerden. Die Maßnahmen sollen Unfälle beim Aussteigen verhindern, etwa durch herabfallendes Gepäck oder abrupte Bewegungen des Flugzeugs. „Die Sicherheit der Passagiere steht an erster Stelle“, zitieren türkische Medien einen SHGM-Sprecher. Es komme häufiger vor, dass Passagiere Verletzungen erleiden, wenn sie ihre Gepäckstücke zu früh aus den Fächern nehmen, obwohl das Bordpersonal davor warnt. Auch könnten sich Passagiere verletzen, solange der Flieger noch rollt, weil er plötzlich bremsen müsse.

Vordrängeln steht jetzt ebenfalls unter Strafe

Die SHGM sagt aber auch noch einer weiteren Unart den Kampf an. Vordrängeln soll künftig demnach ebenfalls geahndet werden können. Das heißt, es drohen der Verordnung jetzt auch Bußgelder, wenn Passagiere nach dem Erlöschen der Anschnallzeichen in Richtung Ausgang drängeln, obwohl die Fluggäste in den Sitzreihen vor ihnen noch nicht fertig sind. Konkret sollen die Airlines die Gäste per Ansage anhalten: „Stehen Sie nicht auf und gehen Sie nicht den Gang entlang, bevor Sie an der Reihe sind, das Flugzeug zu verlassen“, heißt es in der neuen vorgeschriebenen Kabinenansage.

Diese Airline hat ihre Flugbegleiter schon informiert

Das Fachportal „Aerotelegraph.de“ berichtet unter Verweis auf türkische Medien, dass Turkish Airlines schon eine entsprechende Information an die Flugbegleiter verschickt habe. In der Verordnung selbst wird die Höhe des Bußgelds nicht genannt, der türkische Sender „Halk TV“ hatte kürzlich aber berichtet, dass sie bei umgerechnet rund 60 Euro liegen soll. Ob das Bußgeld schon verhängt worden ist und wie streng auch andere Fluggesellschaften die neue Direktive durchsetzen, ist noch unklar. (juerg/dpa)

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