Helmut Kohl, Boris Becker und Neo Rauch: Museum freut sich über neues Paar Promi-Schuhe - wenn‘s auch stark riecht

Der mehrfach ausgezeichnete Leipziger Maler Neo Rauch hat ein Paar Herrenschuhe dem Museum Weißenfels geschenkt - dort sind sie in prominenter Gesellschaft.

Leipzig/Weißenfels.

Der Duft der Leipziger Kunstgeschichte weht nun durchs Museum Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Der Grund: ein Geschenk von Maler Neo Rauch.

Der 64-Jährige hat dem Museum ein edles Paar Herrenschuhe geschenkt. Die Treter der Marke Santoni (Neupreis rund 600 Euro) seien laut Rauch ziemlich runtergerockt, über und über mit Farbkleksen versehen und riechen intensiv nach Terpentin.

Die geruchsintensive Spende gibt’s ab sofort in der Schuhsammlung zu sehen, teilt das Museum mit. Den Besuchern geben die Schuhe „einen einzigartigen Einblick in das Leben eines der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Deutschlands“.

Rauch: Schuhe weiter zu tragen widerspräche Arbeitsschutz

Gegenüber der Bild-Zeitung bezeichnete Kuratorin Isabell Radecke-Aurin das Geschenk als „faszinierendes Exponat, dem man die lange Tragezeit ansieht“. Und: „Offenbar hat er sich damit im Atelier viele Jahre wohlgefühlt.“

Neo Rauch selbst kommentiert die neuen Ausstellungsstücke augenzwinkernd. „Gern können meine vollkommen heruntergerockten Santonis nun im Weißenfelser Museum ihre letzte Ruhestätte finden. Sie weiterhin zu tragen, widerspräche allen Regeln des Arbeitsschutzes, so dass ich diese Ihnen überantworten möchte.“

Auch Schuhe von Helmut Kohl und Boris Becker im Museum

Rauchs Schuhe befinden sich in Sachsen-Anhalt in guter Gesellschaft: Insgesamt rund 8000 Paare umfasst die Schuhsammlung, u.a. von prominenten Persönlichkeiten wie Helmut Kohl, Boris Becker, Nina Hagen und George W. Bush.

Neo Rauch wurde 1960 in Leipzig geboren, wo er bis heute lebt. Seine Eltern kamen wenige Wochen nach seiner Geburt beim Eisenbahnunfall von Leipzig ums Leben. Der Maler gilt als bedeutendster Vertreter der Neuen Leipziger Schule. Der 64-Jährige wurde mehrfach ausgezeichnet, erhielt zum Beispiel 2012 den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt, 2018 das Bundesverdienstkreuz und 2024 die Sächsische Verfassungsmedaille. (phy)