Die Heizperiode hat begonnen. Entsprechend wird wieder Gas benötigt. Doch die Speicher sind weniger gefüllt als im Vorjahr. Das sind die Gründe.
Der Oktober ist da, es wird deutlich kühler und die ersten Heizungen laufen längst. Doch die Gasspeicher sind weniger gefüllt als im vergangenen Jahr – auch im Freistaat.
Wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) unter Berufung auf den ostdeutschen Gashändler VNG Leipzig berichtet, sind Deutschlands Speicher durchschnittlich zu 76 Prozent voll (im restlichen Europa: 82 Prozent), Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es 96 (Bundesrepublik) und 94 Prozent (Europa).
Darum sind die Speicher leerer
Bei VNG Leipzig sind die Speicher dieses Jahr zu 92 Prozent gefüllt, im Vorjahr waren es laut dem Gashändler 96 Prozent.
Grund für den geringeren Füllstand sei zum einen der kalte Winter im Vorjahr sowie geopolitische Veränderungen, wirtschaftliche Fehlanreize, gelockerte gesetzliche Vorgaben und technische Limitierungen, lässt ein Sprecher die Zeitung wissen.
Unter anderem fließt seit Januar dieses Jahres kein Gas aus Russland mehr über die Ukraine nach Europa. Das russische Gas machte zuvor noch fünf Prozent der Gesamtimporte aus. Entsprechend muss mehr Gas aus den europäischen Speichern genutzt werden.
Auch stiegen die Gas-Exporte aus der EU in die kriegsgebeutelte Ukraine. Obendrein senkte die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) die gesetzlichen Füllstandsvorgaben für 2025, um den Markt zu entlasten und Preisspekulationen zu vermeiden.
Gashändler VNG Leipzig beruhigt
Die Gasspeicher sind also insgesamt leerer als üblich, jedoch sei das kein Grund zur Beunruhigung, so ein VNG-Sprecher: „Sollten keine außergewöhnlichen Ereignisse eintreten, sollten wir gut durch den Winter kommen.“ Auch seitens der Bundesnetzagentur schätze man die Gasversorgung als stabil ein.
Eine akute Mangellage sei aufgrund der LNG-Terminals, Speicherkapazitäten, internationaler Handelspartnerschaften und europäischer Solidaritätsmechanismen nicht zu erwarten.
Auch die permanente Gas-Belieferung Deutschlands durch andere Länder scheint gesichert zu sein, so das Vergleichsportal Verivox. „Die Großhandelspreise für Gas sind im Jahresverlauf nach und nach gesunken“, so ein Sprecher gegenüber der LVZ. „Im Jahresdurchschnitt lagen sie bei rund 3,9 Cent pro Kilowattstunde. Im August und September 2025 haben sie mit jeweils durchschnittlich rund 3,3 Cent pro Kilowattstunde den niedrigsten Monatswert in diesem Jahr erreicht.“
Weil die asiatischen Großhandelspreise auf ähnlichem Niveau liegen, sei eine Umleitung von LNG-Exporten nach Asien derzeit nicht zu befürchten. (phy)







