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Mehr als 4800 Einzelspenden sind für die Hinterbliebenen des getöteten sächsischen Polizisten schon bis Donnerstagmittag auf der Plattform "Gofundme" eingegangen. Foto: Screenshot/Gofundme
Mehr als 4800 Einzelspenden sind für die Hinterbliebenen des getöteten sächsischen Polizisten schon bis Donnerstagmittag auf der Plattform "Gofundme" eingegangen. Foto: Screenshot/Gofundme Bild: Screenshot/Gofundme
Sachsen

„Er war einfach Blaulicht-verrückt“: Tausende Menschen spenden für Hinterbliebene des getöteten sächsischen Polizisten

Bei der Kontrolle eines verdächtigen Fahrzeugs ist ein sächsischer Polizist von einem mutmaßlichen Autodieb totgefahren worden. Der Tod des 32-jährigen Vaters einer Tochter rührt Tausende Menschen.

Wilsdruff.

Der 32-jährige Ermittler hinterlässt eine Tochter und seine Lebensgefährtin. Er war hilfsbereit, galt als zuverlässig, wurde in seiner Heimatgemeinde geschätzt. Seit Jahren jagte er nicht nur in der „Gemeinsamen Fahndungsgruppe“ (GFG) aus Bundespolizei und sächsischer Landespolizei Autodiebe. Nebenbei engagierte er sich auch noch ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr im Wilsdruffer Ortsteil Kesselsdorf, hatte dort zuletzt eine Maschinistenausbildung absolviert. Bei Einsätzen durfte er dadurch nicht nur die Fahrzeuge steuern, sondern auch deren festinstallierte Technik bedienen.

Ein Kamerad: Er stand stets für Gerechtigkeit

„Max war nicht nur mit Leib und Seele Polizist, er brannte auch ehrenamtliche für die Feuerwehr Kesseldorf“, sagt Oli Schkade, der im Internet eine Spendenaktion für die Hinterbliebenen des getöteten Ermittlers auf „Gofundme“ ins Leben gerufen hat „Er war einfach Blaulicht-verrückt, egal ob als Polizist oder Feuerwehrmann. Er stand stets für Gerechtigkeit und seine Kameraden und Mitmenschen ein.“ Max`Tod sei ein „großer Verlust“ für die Polizeidirektion Dresden und jeden einzelnen Kameraden der Feuerwehr.

Schon mehr als 110.000 Euro gespendet

Die Resonanz auf diese Spendenaktion, mit der „wir seine Freundin und seine geliebte Tochter unterstützen“ wollen, ist überwältigend. Als Spendenziel hatte Oli Schkade 10.000 Euro angegeben. Bis Donnerstagmittag kamen aber schon mehr als 110.000 Euro zusammen. Mehr als 4800 Einzelspenden gingen bis dato ein, der höchste Einzelbetrag belief sich auf 1337 Euro.

„Auch bei uns war es oft knapp“: Riesige Anteilnahme unter Kollegen

Die Anteilnahme ist bundesweit riesig. - auch unter den Kollegen. „Wir können deiner Familie den Schmerz über ihren Verlust nicht nehmen“, schreibt etwa ein Ermittler von der Operativen Kriminalitätsbekämpfung in Braunschweig. „ Wir als Teil deiner großen Polizeifamilie können deine Partnerin und deine Tochter nur ein wenig entlasten und unsere tief empfundene Anteilnahme ausdrücken. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie gefährlich unser Beruf ist, auch bei uns war es oft sehr knapp. Wir hatten das Glück zu unseren Familien zurückzukommen. Ruhe in Frieden.“ Lyn Künstner kommentiert ihre Spende mit den Worten: „Unfassbar. Ich wünsche der Familie und den Angehörigen einfach nur viel Kraft!“ Und Anja Schulz erklärt: „ In Gedanken sind wir bei Euch.“

In Brandenburg und Sachsen galt am Tag nach dem tödlichen Einsatz Trauerbeflaggung bei der Polizei. „Wir sind erschüttert“, teilte die Behörde in Sachsen mit.

Mutmaßlicher Todesfahrer in U-Haft

Der 32 Jahre alte Polizist hatte am Dienstag im brandenburgischen Lauchhammer ein verdächtiges Fahrzeug stoppen und kontrollieren wollen. Er wurde von dem Wagen angefahren und erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Gegen einen 37-Jährigen aus Polen ist inzwischen ein Haftantrag gestellt worden, wie die Staatsanwaltschaft sagte. Er soll das Auto gefahren haben, das ihn mit hohem Tempo erfasste. Der wegen Mordes verdächtige Mann steuerte demnach ein sogenanntes Pilotfahrzeug, das einen gestohlenen Wagen begleitete. Ein solches Begleitfahrzeug fährt normalerweise voraus und soll Autodiebe vor Polizeikontrollen warnen. (juerg)

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