In Leipzig gestartet, in Litauen verunglückt: Das ist jetzt über den Absturz der DHL-Maschine bekannt
Nachdem vor wenigen Wochen ein Frachtflugzeug nahe Vilnius abstürzte, wurde über die Ursache spekuliert. Das haben die Ermittlungen bislang ergeben.
Leipzig/Vilnius.Warum stürzte Ende November ein in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug der DHL in Litauen ab? Dazu liegen nun neue Erkenntnisse vor.
Steckte hinter dem Unglück menschliches Versagen, ein technischer Fehler oder gar Sabotage? Spekuliert wurde seit dem Absturz der Boeing 737-400 (DHL-Flug 5960) viel.
„Die Vor-Ort-Phase der Sicherheitsuntersuchung ist abgeschlossen, und alle Flugzeugwrackteile wurden zur weiteren Analyse an einen sicheren Lagerort gebracht“, so Paulius Žeimys, Sprecher der litauischen Justizministerin, gegenüber der Leipziger Volkszeitung (LVZ). Demnach sei ein Untersuchungsteam mit Experten aus Deutschland, Spanien und den USA wieder zurückgekehrt.
Flugschreiber und der Voice-Recorder im Cockpit der Maschine wurden bei der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig ausgelesen. „Die vorläufige Analyse der Daten hat keine Anzeichen oder Hinweise auf unrechtmäßige Eingriffe ergeben“, informiert Ministeriumssprecher Žeimys die LVZ.
Sabotage oder gar ein Terror-Akt scheiden damit aus. Die Gespräche der Piloten würden auch nicht auf einen unvorhersehbaren Zwischenfall hindeuten.
Führten mehrere Faktoren zum Unglück?
Bleiben also die Faktoren Mensch und Technik übrig. „Es ist möglich, dass nicht ein einzelnes technisches Problem, sondern das Zusammenspiel verschiedener Umstände dazu geführt hat, dass der Anflug in den letzten Metern außer Kontrolle geriet“, erklärt Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt der Zeitung.
Dass die Boeing beim Anflug laut Flugdaten zu schnell unterwegs war und zu schnell sank, würde dafür sprechen. Und: Funksprüche legten nahe, dass es zwischen den Piloten und Lotsen Probleme bei der Kommunikation gab.
Die weiteren Ermittlungen brauchen noch Zeit, ein umfassender Abschlussbericht soll laut Ministeriumssprecher Žeimys Ende 2025 veröffentlicht werden. Allerdings: „Es wird erwartet, dass noch vor Weihnachten ein kurzer Zwischenbericht veröffentlicht wird, der die bisher gesammelten Fakten enthält.“
Bei dem Unglück am 25. November war ein Spanier ums Leben gekommen, drei weitere Crew-Mitglieder kamen mit Verletzungen davon.(phy)