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Besucher des 32. Wave-Gotik-Treffens tafeln am Freitag beim „Viktorianischen Picknick“. Tausende Anhänger der „Schwarzen Szene“ kommen auch dieses Wochenende wieder nach Leipzig.
Besucher des 32. Wave-Gotik-Treffens tafeln am Freitag beim „Viktorianischen Picknick“. Tausende Anhänger der „Schwarzen Szene“ kommen auch dieses Wochenende wieder nach Leipzig. Bild: Elisa Schu/dpa
Sachsen
Leipzig in Schwarz: Was Besucher zum Wave-Gotik-Treffen wissen müssen

Tausende Fans der Gotik- und Wave-Szene strömen zu Pfingsten in die Messestadt. Das Programm spielt sich an mehr als 50 Orten ab. Ein Überblick über die WGT-Highlights.

Leipzig.

Leipzig verwandelt sich zu Pfingsten wieder in die inoffizielle Hauptstadt der schwarzen Szene. Zum 32. Mal findet das Wave-Gotik-Treffen (WGT) statt – eines der größten Gotik- und Wave-Festivals weltweit. Bis Pfingstmontag werden Tausende Besucher aus dem In- und Ausland erwartet. Die ganze Stadt wird voll mit schwarz-gekleideten Menschen, viktorianischer Eleganz und Steampunkern sein.

Viktorianisches Picknick als traditioneller Auftakt

Den Startschuss gibt am Freitagnachmittag um 14 Uhr das Viktorianische Picknick im Clara-Zetkin-Park. Hunderte Menschen in Outfits – von aufwendigen Korsetts über viktorianische Roben bis hin zu extravaganten Gothic-Kreationen – versammeln sich zum geselligen Beisammensein. Das kostenlose Event zieht längst nicht nur Szene-Angehörige an: Auch Neugierige kommen zum Staunen und Fotografieren in den Park.

Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Teilnehmer beim Viktorianischen Picknick im Clara-Zetkin-Park.
Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Teilnehmer beim Viktorianischen Picknick im Clara-Zetkin-Park. Bild: Jan Markus Holz

Alphaville als musikalisches Highlight

Das musikalische Programm bietet viele Facetten der schwarzen Szene. Rund 200 Künstler aus aller Welt haben zugesagt – unter anderem aus Großbritannien, Schweden, Italien und den USA. Ein absoluter Höhepunkt bereits am ersten Tag: Die deutsche Synthie-Pop-Legende Alphaville tritt auf und bringt zeitlose Hits wie „Forever Young“ und „Big in Japan“ mit nach Leipzig.

Doch das WGT bietet weit mehr als Musik. Am Freitag hält Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke einen Vortrag über „Serienmord & Kannibalismus“. Am Samstag erinnert das Tanzcafé „Ilses Erika“ an die Anfänge des WGT: Die Veranstaltung „Moonchild Tanznacht – Remember the 1st WGT“ reist zurück zum ersten WGT 1992 im „Eiskeller“, dem heutigen „Conne Island“. Mit dabei ist Sandro Standhaft, einer der WGT-Gründer, der als DJ auflegt und die Genres New Wave, Electronic, Post Punk und EBM zelebriert.

Ein weiterer Samstag-Höhepunkt ist das seltene Konzert der schwedischen EBM-Band Spetsnaz, die seit ihrem letzten Album 2013 nicht mehr auf Tour war.

Die meisten kommen in schwarz gekleidet zum WGT nach Leipzig.
Die meisten kommen in schwarz gekleidet zum WGT nach Leipzig. Bild: Jan Markus Holz

Von „Friedhofsgeflüster“ bis Sebastian Fitzek

Das Wochenende bietet auch ungewöhnliche Programmpunkte: Am Sonntag lädt „Die Schwarze Witwe“ zum „Friedhofsgeflüster“ auf den Südfriedhof ein. Die Kunsthistorikerin führt um 16 Uhr durch abergläubische Bräuche des 19. Jahrhunderts rund um Verstorbene und Untote. Gleichzeitig sorgt das Kindertheater „Die Geschichte vom Kleinen Gespenst“ dafür, dass auch die jüngsten Besucher auf ihre Kosten kommen.

Zum Abschluss am Pfingstmontag tritt bereits zum vierten Mal Bestsellerautor Sebastian Fitzek auf und liest aus seinem aktuellen Werk „Das Kalendermädchen“.

Ohne Wochenend-Ticket

Wer kein WGT-Ticket für 170 Euro ergattert hat, kann dennoch teilhaben: Der Mittelaltermarkt „Wonnemond“ auf der Moritzbastei ist für 5 Euro zugänglich, das „Heidnische Dorf“ am Zinnfigurenmuseum Torhaus Dölitz kostet 25 Euro Tageseintritt. Das Viktorianische Picknick bleibt traditionell kostenlos für alle.

Mit über 50 Locations – von der agra über den Felsenkeller bis zur Moritzbastei – ist das WGT in ganz Leipzig sichtbar. Seit über drei Jahrzehnten ist die Messestadt einer der Haupttreffpunkte der Gotik-Szene.

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