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Weißbüschelaffen sind tagaktiv und leben wie auf diesem Symbolfoto aus Bad Pyrmont in Gruppen zusammen.
Weißbüschelaffen sind tagaktiv und leben wie auf diesem Symbolfoto aus Bad Pyrmont in Gruppen zusammen. Bild: .Foto: Holger Hollemann/dpa
Sachsen

Mehrere Affen aus Wildpark in Sachsen gestohlen - zwei Tiere gefunden

Schock für die Pfleger im Wildpark Osterzgebirge: Mehrere Weißbüschelaffen sind aus ihrem Gehege gestohlen worden - wohl für den Verkauf auf dem Schwarzmarkt.

Altenberg.

Die Täter brachen ein Tor auf und zerstörten eine Scheibe des Affenhauses des Wildparks in Altenberg-Geising. Anschließend entwendeten sie die Tiere. Angaben zur Schadenshöhe liegen noch nicht vor, teilte die Polizei am Freitagmittag mit.

Diebe kamen wohl im Schutz der Dunkelheit

Die Tat hat sich der Polizei zufolge zwischen Donnerstagnachmittag 16 Uhr und Freitagmorgen 7 Uhr ereignet. Weitere Angaben zum Einbruch machte die Polizei zunächst nicht.

Tierpark-Leiter erschüttert

Frank Gössel, Chef des Wildparks, ist erschüttert. Untergebracht sind die Weißbüscheläffchen in einem sechseckigen Pavillon in der Nähe des Eingangs gewesen. Das Gebäude ist von außen verglast, die Tiere brauchen es mindestens 20 Grad warm. „Die Täter haben die Scheibe eingeworfen und sind rein“, sagte Gössel der „Freien Presse“ am Freitag. Die Gruppe bestehe aus 14 Tieren. Er habe gehört, dass inzwischen zwei weitere Äffchen wiedergefunden worden seien. Wenn dem so sei, seien insgesamt fünf Äffchen gestohlen worden. „Wir müssen jetzt aber erst einmal genau feststellen, wer tatsächlich weg ist.“

Sorge um Zuchtpärchen: „Müssten quasi ganz von vorne anfangen“

Sorge bereitet Gössel vor allem, dass das Zuchtpärchen mit dabei sein könnte. „Dann gibt es keinen Nachwuchs mehr - und auch noch Machtkämpfe in der Gruppe um die neue Hierarchie“, erklärt Gössel. „Und selbst wenn nur das Zuchtmännchen fort wäre, müssten wir mit der Zucht quasi ganz von vorne anfangen.“ Denn ein neues Zuchtmännchen von außen würde von der Gruppe sofort totgebissen.

Weißbüschelaffen leben in Gruppen von zwei bis 15 Tieren zusammen. Sie sind wie alle Krallenaffen tagaktiv. In der Nacht schlafen sie in Baumhöhlen oder im Lianendickicht. In den Bäumen gehen sie entweder auf allen Vieren oder sie springen. Weißbüschelaffen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 18 bis 25 Zentimetern, der Schwanz ist mit etwa 30 Zentimetern deutlich länger. Sie sind nur etwa 300 bis 400 Gramm schwer, ihr Fell ist vorwiegend graubraun gefärbt, am Rücken verlaufen einige helle Querstreifen. Auch der Schwanz ist gestreift. Charakteristisch für sie sind die weißen, büschelartigen Haare, die die Ohren umgeben. Ein weißer Fleck findet sich auf der Stirn, das Gesicht ist haarlos.

Äffchen bringen auf dem Schwarzmarkt 1000 bis 1200 Euro

Gössel hält es „für fast aussichtslos“, dass die Diebe der Altenberger Weißbüscheläffchen gefasst werden. Er mutmaßt, dass die Tiere auf dem Schwarzmarkt verhökert werden. „Die kosten 1000 bis 1200 Euro pro Tier“, sagt er. Vermutlich würden sie dann illegal gehalten. „Für die Haltung braucht es nämlich die Genehmigung der Behörden“, so Gössel.

Nicht der erste Affendiebstahl in Sachsen

Es ist nicht der erste Affendiebstahl in Sachsen in diesem Jahr. So war ein 15 Jahre altes Bartaffenweibchen am Osterwochenende aus dem Leipziger Zoo gestohlen worden. Zwei Tage später entdeckte ein Jogger das Äffchen zufällig in einem Baum im Lene-Voigt-Park im Stadtteil Reudnitz. Die Polizei konnte das Tier einfangen und in den Zoo zurückbringen. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die mutmaßlichen Diebe dieses Bartaffen sind inzwischen gefasst worden. Am 5. Dezember soll es nun am Chemnitzer Amtsgericht zum Prozess gegen die drei mutmaßlichen Entführer (17, 19, 20) kommen. (juerg)

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