Kommentar zum Saisonstart der Niners Chemnitz: der Vergleich zum Vorjahr muss gestattet sein
Die Basketballer haben verloren, weil ihnen noch der Mut fehlt. Doch wenn einer mit solchen Situationen umgehen kann, dann ist es Cheftrainer Rodrigo Pastore - sagt Sportredakteur Thomas Reibetanz.
Es sei unfair, sein Team jetzt, zum Saisonstart, mit dem vom Ende der vergangenen Saison zu vergleichen, sagte Rodrigo Pastore nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel. Der Cheftrainer der Niners stellt sich vor seine neuen Spieler, bittet um Geduld. Es sei ihm gestattet. Denn wenn einer weiß, wie man mit schwierigen Situationen umgeht, dann Pastore. Vor zwei Jahren war die Lage ähnlich. Nicht alle Neuzugänge passten zusammen – auf und neben dem Feld. Der Kader wurde korrigiert, es ging lange gegen den Abstieg, am Ende stand aber der Einzug in die Playoffs.
Dass die Niners aus dieser Saison gelernt haben, zeigte die darauf folgende. Nach der unglücklichen Niederlage zum Auftakt beim Meister in Ulm wandelte der völlig neu zusammengestellte Kader den Frust darüber in Energie um und fegte durch Liga und Europapokal.
Und so sei der Vergleich mit diesen beiden Saisonstarts doch gestattet. Die Erkenntnis: So schlimm wie 2022 ist es bei weitem nicht. Dafür sind Charakter und Qualität der neuen Spieler zu gut. Aber irgendwie sind sie auch zu brav. Und deshalb ist es auch noch nicht so gut wie 2023. Es fehlt diese eine Initialzündung, die das Team auch als Team ins Rollen bringt. Am Sonntag gab es, auch durch die Energie der knapp 5000 Fans, Momente, in denen es hätte zünden können. Noch glaubt die Mannschaft aber scheinbar nicht an sich und ihre Stärke. Wenn sie das tut, kommen auch die Erfolge wieder. Ganz sicher.