Es gab viele positive Signale, obwohl die Chemnitzer Basketballer deutlich gegen den Meister verloren haben. Der Geschäftsführer äußerte sich erstmals zu einem möglichen spektakulären Transfer.
Chemnitz.Nach dem Auftaktspiel der aktuellen Saison in der Basketball-Bundesliga, das die Niners Chemnitz beim Deutschen Meister FC Bayern München mit 59:73 verloren, titelte „Freie Presse“, dass der Auftritt besorgniserregend war. Tatsächlich folgte bislang eine Spielzeit, in der es bei den Chemnitzern viele Aufs und Abs gab, konstant guten Basketball zeigten sie eigentlich nie.
Am Sonntagabend war die Niederlage der Niners im Rückspiel sogar noch höher: 72:94 hieß es am Ende gegen den Tabellenführer aus München. Kurioserweise ist der Gesamteindruck zu diesem Spiel aber ein ganz anderer. Denn der Auftritt der Niners, die sich nach einigen Veränderungen im Kader erst noch richtig finden müssen, macht Hoffnung darauf, dass es in der restlichen Saison, die ja noch bis in die Playoffs gehen soll, besseren und auch konstant erfolgreichen Basketball in Chemnitz zu sehen geben könnte.
Gästetrainer Herbert: „Chemnitz war in der ersten Halbzeit das bessere Team“
Besonders in der ersten Halbzeit zeigten die Niners einen engagierten und kämpferisch starken Auftritt, auch spielerisch war eine deutliche Steigerung zu erkennen. Den Gästen aus München gelang hingegen kaum etwas, besonders die Trefferquote (26 Prozent) war mehr als ausbaufähig. „Wir können froh sein, dass wir hier gewonnen haben, nach dem, was wir in den ersten 15 Minuten gezeigt haben. Chemnitz war in der ersten Halbzeit das bessere Team“, sagte Gästetrainer Gordon Herbert. Sein Team kam schon im zweiten Viertel besser ins Spiel, nach dem Seitenwechsel zeigten sie dann ihre Klasse und ließen den Gastgebern vor 5000 lautstarken Fans keine echte Chance mehr. „Ich hatte gehofft und erwartet, dass wir länger mithalten können. Nach der Halbzeitpause war es aber, als ob wir gegen eine Wand gelaufen wären. Wenn du gegen ein Spitzenteams länger mithalten willst, darfst du eben nicht solche Fehler machen, wie wir sie dann gemacht haben“, sagte Niners-Trainer Rodrigo Pastore.
Neuzugang Jefferson kassiert früh den vierten Foulpfiff gegen sich
In seinem Team zeigte Neuzugang Jacob Gilyard in seinem dritten Spiel für die Niners einmal mehr, was er in seinen Zauberhänden hat. Mitunter waren seine Ideen und Pässe sogar noch zu schnell für die neuen Mitspieler, er kann und wird aber spielerisch den Unterschied machen. Auch der neuste Neuzugang, Damien Jefferson, konnte überzeugen. Der Flügelspieler, der als Ersatz für den verletzten Aher Uguak geholt worden war, musste aber schon Mitte des zweiten Viertels meist auf der Bank schmoren, weil er schnell sein viertes Foul kassiert hatte und damit Gefahr lief, nach dem fünften aus der Halle zu müssen. Besonders der vierte Pfiff gegen ihn brachte das Publikum zum Kochen. „Ich habe mich über den Pfiff gewundert, muss ihn aber natürlich akzeptieren. So ist das in unserem Sport“, sagte Jefferson nach dem Spiel. In Chemnitz sei er sehr gut aufgenommen worden. „Das erinnert mich hier alles an meine Station in Belgien, wo alles sehr herzlich und dennoch professionell war. Und die Fans hier sind natürlich großartig.“
Fans brauchen Geduld beim Thema Kevin Yebo
Großes Thema in der Halle waren am Sonntag auch die Gerüchte um eine Rückkehr von Publikumsliebling Kevin Yebo aus München nach Chemnitz. Er selbst stand nicht im Kader, war auch nicht in Chemnitz. Geschäftsführer Steffen Herhold bat im Halbzeitinterview beim Streamingdienst Dyn nur um Geduld. „Kevin ist Spieler des FC Bayern München. Jeder weiß, dass Chemnitz für ihn eine besondere Stadt ist. Lasst jetzt mal die Leute handeln, die sich darum kümmern“, sagt er nur und bestätigte damit indirekt das Interesse an der Rückholaktion.
StatistikNiners: Gilyard (18), Nkamhoua (16), Richter (8), Lansdowne (8), Tischler (7), Jefferson (6), Bailey (5), Edigin (4), Bedime