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Die Niners mit dem Trikot des verletzten Aher Uguak nach dem Sieg in Bonn. „Der Sieg war für ihn“, sagten sie alle.
Die Niners mit dem Trikot des verletzten Aher Uguak nach dem Sieg in Bonn. „Der Sieg war für ihn“, sagten sie alle. Bild: Alexander Trienitz
Niners Chemnitz

„Wir werden jeden Tag an seiner Seite sein“: die Stimmen zum Sieg der Niners Chemnitz nach dem Schock um Aher Uguak

Mitte des zweiten Viertels wurde es beim Spiel der Basketballer in Bonn still in der Halle. Der Kanadier hatte sich schwer am Knie verletzt. Danach zeigten die Niners große Moral.

Bonn.

Selten waren sich alle Beteiligten so einig, wenn sie ein Spiel auswerten. „Dieser Sieg war nicht schön. Aber er war hart erkämpft. Und er war für Aher“, sagten sowohl die Spieler DeAndre Lansdowne und Jeff Garrett als auch ihr Trainer Rodrigo Pastore nach dem Spiel der Niners Chemnitz in der Basketball-Bundesliga bei den Telekom Baskets in Bonn. Mit 84:80 siegten die Gäste in einer Partie, die zu keiner Zeit wirklich schön anzuschauen, dafür aber zu jeder Zeit spannend war.

Dass sich bis zum Ende keines der beiden Teams absetzen konnte, lag an deren eigenen Unzulänglichkeiten. Sowohl die Bonner als auch die Niners hatten zuletzt nie Konstanz in ihre Spiele bekommen – und diese Verunsicherung war beiden anzumerken. Sie übertrafen sich regelrecht bei den Fehlwürfen aus einfachen Positionen, bei unnötigen Ballverlusten und beim Verwerfen von Freiwürfen. Was aber beide Mannschaften machten: Sie kämpften bis zum Umfallen.

Saison könnte für Uguak gelaufen sein

Bei Aher Uguak musste das Mitte des zweiten Viertels leider wörtlich genommen werden. Bei einem Angriff rutschte der Kanadier bei leichter Gegnerberührung weg, lag quer in der Luft und landete hart. Nach dem Aufprall hielt er sich sofort mit geschocktem Gesichtsausdruck das Knie. Der Teamarzt der Bonner eilte dazu, die Chemnitzer Spieler bildeten einen Kreis, um Uguak vor den Blicken der hörbar ebenfalls geschockten, weil nun stummen, 6000 Fans in der ausverkauften Halle zu schützen. Offensichtlich wurde versucht, die Kniescheibe wieder einzurenken. Doch dabei blieb es nach einer ersten Diagnose vor der Fahrt ins Bonner Krankenhaus wohl nicht. Es besteht der Verdacht auf einen Riss der Patellasehne. Bestätigt sich dieser, ist die Saison für den derzeit konstantesten und besten Profi der Niners gelaufen.

Beide Mannschaften brauchten nach der Verletzungsunterbrechung ein paar Minuten, ehe sie den Schock verdaut hatten. Am Spiel änderte sich aber wenig. Es blieb umkämpft, fehlerbehaftet und bis zur letzten Minute spannend. In der Schlussphase versäumten es die Bonner, den Deckel drauf zu machen, als sie mehrere Würfe nicht versenkten. Die Niners machten es besser und holten sich den ersten Auswärtssieg seit Ende Oktober.

Noch zwei wichtige Heimspiele vor der Länderspielpause

„Im Gegensatz zur enttäuschenden Leistung in Vechta vor einer Woche war das eine Steigerung, auch wenn wir natürlich viel zu viele Fehler gemacht haben. Es war kein schöner Basketball, aber wir haben Charakter gezeigt“, analysierte Trainer Rodrigo Pastore. Viel mehr zum Spiel musste er an diesem Tag auch nicht sagen. Anderes war wichtiger. „Unsere Gedanken sind bei Aher. Wir werden jeden einzelnen Tag an seiner Seite sein und hoffen, dass er so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen kann“, sagte Pastore, dessen Team mit dem Erfolg einen wichtigen Schritt im Kampf um den Einzug in die Playoffs gemacht hat. Nun stehen zwei wichtige Heimspiele gegen Braunschweig und Heidelberg an, ehe es in die Länderspielpause geht.

StatistikNiners: Bailey (18), Christmas (15), Nkamhoua (15), Tischler (12), Lansdowne (8), Uguak (6), Garrett (5), Richter (4), Edigin (1), Bedime

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