Ersatzgeschwächt und am Ende einer kräftezehrenden englischen Woche haben die Veilchen die erste Heimniederlage des Jahres einstecken müssen. Dabei war es eine Partie, die nach einem typischen 0:0 aussah. „Freie Presse“ liefert die Stimmen zum Spiel.
Jens Härtel, Cheftrainer des FC Erzgebirge Aue: „Nach all dem, was wir jetzt so durch hatten, sind wir gut ins Spiel gekommen. Wir hatten gute Passagen und in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Wir hatten drei, vier Situationen, in denen wir hätten in Führung gehen können. (...) Dann bekommen wir so ein Eiertor. Den Ball hätten wir selbst klären beziehungsweise hätten Anthony Barylla und Steffen Nkansah die Aktion bereinigen können. Das war ja nicht einmal eine Chance. (...) Insgesamt war es zu wenig, aber es fällt auch nicht so einfach sich gegen eine Mannschaft durchzuspielen, die kompakt verteidigen.“
Bernhard Trares, Chefcoach des SV Waldhof Mannheim: „Insgesamt haben wir heute kein gutes Drittligaspiel gesehen. Das hat sicherlich auch an der englischen Woche gelegen, in der wir gegen Sandhausen viel investieren mussten – Aue wiederum hat mit Ausfällen zu kämpfen, das hat man ihnen auch heute brutal angemerkt. Insgesamt war es ein dreckiger Sieg für uns. Wir haben es gut verteidigt und hatten Phasen, in denen wir das Spiel kontrollierten und das Tempo herausnahmen. (...) Wir sind einfach glücklich, nach fünf Monaten mal wieder einen Auswärtssieg gelandet zu haben. Gerade in dieser Phase ist es wahnsinnig wichtig.“
Matthias Heidrich, Sportchef des FC Erzgebirge: „Normalerweise ist das ein typisches Null-zu-Null-Spiel. Es war keine Torchance, sondern eine halbverunglückte Flanke, die irgendwo hingeht und dich am Ende als Verlierer vom Platz gehen lässt. Es ist umso bitterer, dass solch eine Witz-Aktion zur Niederlage führt. (...) Am Ende der englischen Woche fährt jeder glücklich nach Hause, wenn das Spiel hier 0:0 ausgeht. Insofern ist es für die Mannheimer natürlich super, dass sie hier gewonnen haben. Für uns aber ist es sehr, sehr enttäuschend. Es war eine große Chance, der Saison heute eine finale Richtung mitzugeben. Das haben wir verpasst. Jetzt sind es noch neun Spiele und sechs Punkte Vorsprung plus Torverhältnis. Wir sollten weiter dranbleiben und weiter auf Spannung bleiben, damit wir die nötigen Zähler holen und nicht noch in die Bredouille kommen.“
Aue-Linksverteidiger Linus Rosenlöcher: „Grundsätzlich hat uns ein bisschen das Spiel im letzten Drittel gefehlt, dass wir noch zwingender die Bälle gefährlich in die Box bringen. Wenn dabei nur eine Ecke herausspringt, ist es trotzdem immer eine Chance, daraus ein Tor zu machen. Die Intensität im letzten Drittel und die Frequenz an Bällen, die wir in die gefährlichen Zonen hineinspielen, hätte besser sein können. Aber die Mühe, der Einsatz und der Wille waren da. Das kann man der Mannschaft nicht absprechen. Es hat heute leider nicht gereicht.“