Die Veilchen bleiben weiter in der Erfolgsspur. Gegen Viktoria Köln gelang der Härtel-Elf der dritte Sieg in Folge. Kurz vor Spielende wurde es noch einmal spannend.
Aue.Die Drittliga-Begegnung zwischen dem FC Erzgebirge Aue und Viktoria Köln hatte noch nicht einmal begonnen, da gab es bereits etwas Action im Lößnitztal. Bei der Anreise zum Erzgebirgsstadion kollidierte der Mannschaftsbus der Rheinländer mit einem PKW. Die Anfahrt der Kölner war damit in unmittelbarer Stadionnähe an der McDonalds-Kreuzung beendet. Aufgrund der Umstände wurde der Anpfiff um 15 Minuten nach hinten verschoben – und das lange Warten sollte sich aus Sicht der Hausherren lohnen.
Erst feierten die Fans mit einer kleinen Choreographie den 79. Geburtstag des FC Erzgebirge, dann die Spieler, Vereinsverantwortlichen und Zuschauer alle gemeinsam den dritten Sieg in Serie. Denn nach den Erfolgen gegen Unterhaching (1:0) und Wiesbaden (2:0) folgte am Sonntagnachmittag gegen Viktoria Köln der dritte Streich. Die Veilchen setzten sich mit 2:1 (1:0) gegen die Höhenberger durch und bescherten damit auch Co-Trainer Jörg Emmerich ein perfektes Geschenk zum 51. Geburtstag.
Barylla bringt die Veilchen in Führung
„Wir haben jetzt zwei Siege im Rücken und wollen unbedingt hier zu Hause weiter dranbleiben und unsere Ungeschlagenserie mit drei Punkten weiter ausbauen“, hatte Chefcoach Jens Härtel im Vorfeld der Partie seiner Mannschaft eine klare Zielvorgabe mit auf den Weg gegeben. Nach dem Motto „Never change a running system“ setzte der Trainer auf dieselbe Formation, mit der er in der Vorwoche bereits Wehen Wiesbaden geschlagen hatte. Konkret agierten die Veilchen damit erneut mit einer Dreier- respektive Fünferkette, lediglich Maximilian Schmid ersetzte den verletzt fehlenden Marvin Stefaniak.
Mit dieser Grundformation setzten die Auer den Gegner früh unter Druck, liefen hoch an und zwangen die Kölner damit zu Ballverlusten. Aus solch einer hohen Balleroberung heraus kam die Härtel-Elf durch Startelfdebütant Schmid zu einem ersten Abschluss (6.), wirklich gefährlich aber wurde es erst fünf Minuten später – und wie: Anthony Barylla schaltete sich als Innenverteidiger mit in den Angriff ein, wurde nicht attackiert und fasste sich ein Herz. Sein präziser, strammer Abschluss aus 25 Metern landete im Netz – ein Auftakt nach Maß für die Veilchen (11.).


Anschließend entwickelte sich eine ausgeglichene, erste Hälfte ohne große Höhepunkte. Die Veilchen leisteten sich hin und wieder Schlampigkeiten oder trafen im Spiel mit dem Ball die falsche Entscheidung, um zu Torchancen zu kommen. Defensiv aber ließ die Härtel-Elf kaum etwas zu, ließ das sonst so starke Kölner Umschaltspiel kaum zur Entfaltung kommen. Lediglich Lex Tyger Lobinger (14.) und Robin Velasco (20.) kamen zu Möglichkeiten. Einmal warf sich Linus Rosenlöcher in den Abschluss, einmal parierte Martin Männel glänzend.
Sijaric sorgt mit Traumtor für die Entscheidung
Unmittelbar nach der Pause waren die in der ersten Hälfte noch enttäuschenden Kölner deutlich aktiver, doch auch in dieser Phase gelang es den Erzgebirgern, brenzlige Situationen zu klären und keine Torchancen zuzulassen. So versuchte es Velasco, nach einem Zweikampf mit Steffen Nkansah einen Foulelfmeter zu schinden. Für die Verzweiflungsaktion erhielt der Offensivspieler folgerichtig die Gelbe Karte – es war ein Höhepunkt in der bis dato ereignisarmen, körperlich robust geführten zweiten Halbzeit.
Um auch offensiv wieder mehr in Erscheinung zu treten, brachte Härtel in der 66. Spielminute Maxim Burghardt und Omar Sijaric für Pascal Fallmann und Mika Clausen in die Partie. Die Wechsel machten sich prompt bezahlt, denn über die neuformierte rechte Angriffsseite kamen die Lila-Weißen zum 2:0 und damit vorentscheidenden Treffer. Nach Vorarbeit von Maximilian Schmid zog Omar Sijaric von der Strafraumkante ab und hämmerte den Ball sehenswert ins Netz (72.).


Als die Partie dahinplätscherte und bereits die Nachspielzeit lief, wurde es aus dem Nichts noch einmal spannend. Nach einem Freistoß landete der Ball vor den Füßen von Torjäger Lobinger, der zum Anschluss traf und damit seinen zwölften Saisontreffer erzielte (90.+1). Letzten Endes aber nur Ergebniskosmetik, denn bei diesem Stand blieb es. Der FC Erzgebirge feierte den dritten Sieg in Serie und bleibt damit auch im insgesamt vierten Heimspiel im neuen Jahr unbesiegt.
Statistik:
Aue: Männel - Fallmann (V/66. Burghardt), Barylla (V), Nkansah (V), Rosenlöcher (V) - Loune (76. Majetschak) - Schmid, Clausen (66. Sijaric), Fabisch, Jakob (85. Seitz) - Bär (76. Tashchy)
Köln: Dudu - Lopes Cabral (81. Schulz), Dietz, Greger, Sticker (V) - Lofolomo (V/81. Cueto), Engelhardt - Velasco (V/65. Carella), Güler (64. M. El Mala), May - Lobinger
SR.: Wienefeld (Lohbrügge). Zuschauer: 8056. Tore: 1:0 Barylla (11.), 2:0 Sijaric (72.), 2:1 Lobinger (90.+1).