Der FC Erzgebirge Aue will nach dem bitteren Abend in Rostock wieder Punkte einfahren. Es kann eigentlich nur besser werden – auch ohne den Torjäger vom Dienst.
Wer ersetzt Marcel Bär? Wer soll in den nächsten Wochen und Monaten für den verletzten Torjäger in die Bresche springen und dem FC Erzgebirge zu Punkten verhelfen? Dies sind derzeit die entscheidenden Fragen bei dem Fußball-Drittligisten aus Aue, der für ein Dreivierteljahr auf seinen besten Spieler verzichten, aber noch einige Zähler einfahren muss, um tabellarisch nicht noch einmal in die Bredouille zu geraten.
Schmid, Seitz – oder doch Tashchy?
Am Mittwochabend erklärte Jens Härtel, Cheftrainer der Veilchen, für diesen Fall nicht sofort eine Lösung parat zu haben und sich gemeinsam mit seinen Trainerkollegen in Ruhe Gedanken machen zu müssen, um den wichtigen Spieler so gut wie es eben möglich ist zu ersetzen. Bei der Pressekonferenz am Freitag war der Fußballlehrer schon weiter. Gegenüber der „Freien Presse“ sagte Härtel, für das Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim (Sonntag, 16.30 Uhr) eine Entscheidung getroffen zu haben. Verraten wollte der 55-Jährige seine Lösung aber noch nicht. Viel Spielraum hat der Chefcoach allerdings ohnehin nicht. Angreifer Ricky Bornschein fehlte wochenlang aufgrund einer Schädelprellung und wird erstmals am Wochenende wieder zum Kader gehören. So bleiben lediglich Boris Tashchy, Sean Seitz und Neuzugang Maximilian Schmid als Optionen.
Als wahrscheinlichste Lösung gilt Maximilian Schmid. Zuletzt war der Wirbelwind als Ersatz für den verletzt fehlenden Marvin Stefaniak positiv in Erscheinung getreten, er könnte deshalb nun im Angriff zum Einsatz kommen. Zugleich würde diese Option einen Startelfeinsatz von Omar Sijaric oder Sean Seitz auf der Außenbahn nach sich ziehen. Spekulation. Fakt ist aber : Am Sonntag muss sich der FCE wieder besser präsentieren als in der Wochenmitte an der Ostsee.
Härtel: „Müssen mit einer anderen Präsenz auftreten“
„Uns haben am Mittwoch Dinge gefehlt, die uns sonst ausgezeichnet haben“, sagte Härtel am Freitag, der sich zwei Tage zuvor gegenüber der „Freien Presse“ noch deutlicher dazu geäußert hatte: „Das Wichtigste ist, dass wir mit einer anderen Präsenz und Robustheit auftreten. Das war etwas, dass wir in all den Spielen zuvor gezeigt, in Rostock aber haben vermissen lassen haben. Da waren wir da, diesmal aber eben nicht. Das ärgert mich total, weil es unnötig ist und wir wussten, was auf uns zukommt.“
Gegen Hansa verschlief seine Elf die Anfangsphase komplett, leistete sich zudem über 90 Minuten etliche Fehler und ließ geistige Frische vermissen. Die Auer hatten Probleme mit den langen Bällen des Gegners – etwas, das sich unter Härtel in den Wochen zuvor eigentlich gebessert hatte. Die gelbgesperrten Anthony Barylla und Steffen Nkansah, die zuletzt in der Dreierkette aufblühten, waren nicht gleichwertig zu ersetzen, da Erik Majetschak und Niko Vukancic nach Verletzungen der Rhythmus fehlte. Zudem erwischten zu viele weitere Akteure einen schlechten Tag. Deshalb ist klar: Auch ohne Bär kann es gegen den SV Waldhof nur besser werden.