Der FC Erzgebirge war mit hohen Erwartungen in das Flutlichtspiel gegen Waldhof Mannheim gegangen. Am Ende aber gab es eine bittere 0:2-Heimniederlage.
Zuletzt hatten die Erzgebirger die Trendwende eingeleitet, nun aber ist der große Befreiungsschlag missglückt: Nach der erfolgreichen englischen Woche vor der Länderspielpause ist der FC Erzgebirge Aue enttäuschend in den Drittligaalltag zurückgekehrt. Am Freitagabend verlor der FCE vor 9221 Zuschauern im Erzgebirgsstadion mit 0:2 (0:1) gegen den SV Waldhof Mannheim und kassierte so die erste Niederlage nach drei Spielen. Damit stecken die Auer weiter im Tabellenkeller fest.
Die Auer wollten ihre Serie nach den Siegen gegen 1860 München (2:0) und Alemannia Aachen (1:0) sowie dem Remis gegen Rot-Weiss Essen (2:2) unbedingt ausbauen. Im Vergleich zu den letzten drei Partien musste Trainer Härtel jedoch seine Siegerelf umbauen. Eric Uhlmann fehlte gelbgesperrt, Anthony Barylla musste verletzungsbedingt passen. Wie die „Freie Presse“ bereits vor der Begegnung prognostizierte, rückten Luan Simnica und Paul Seidel in die Mannschaft. Für Seidel, der schon am vergangenen Samstag im Pokal auf der Linksverteidigerposition zum Einsatz kam, war es zugleich das Drittliga-Startelfdebüt.
Gegen die Mannheimer, die ihre letzte Drittligapartie mit 1:4 gegen Osnabrück verloren hatten, aber im Gesamtklassement vor Spielbeginn vor den Veilchen standen, hatten die Auer Probleme. Dies war besonders den Schlampigkeiten geschuldet, die sich die Härtel-Elf von Anpfiff an im Spiel mit dem Ball leistete. Zwar hatten die Hausherren in den ersten Minuten ein paar gute Ansätze, für Torgefahr konnten sie jedoch nicht sorgen. Anders die Gäste, die schon in der 7. Minute nach einer schlecht ausgeführten Auer Eckballvariante konterten und die Führung auf dem Fuß hatten. Torhüter Martin Männel aber rettete gegen Kennedy Okpala und vereitelte die Riesenchance.
Und so ging es weiter: Aue spielte nicht gut Fußball und brachte sich immer wieder selbst in Bedrängnis. Nach einem missglückten Rückpass von Erik Majetschak rettete Männel erneut, diesmal aber per Kopf. Kurz darauf stand Majetschak wieder im Fokus, diesmal aber in der Rolle als Retter in der Not. Okpala dribbelte sich durch die Veilchen-Defensive, schlug im Strafraum einen Haken in die Mitte und zog ab: Majetschak warf sich gerade noch rechtzeitig in den Ball und klärte ins Toraus (19.). Dann aber war es passiert: Der SVW traf nach der anschließenden Ecke zum 1:0. Niklas Hoffmann köpfte die Hereingabe des Ex-Auers Arianit Ferati ins Tor (20.).
Auch danach waren die Gäste das gefährlichere Team. Angreifer Felix Lohkemper hatte die beste Chance, schoss allerdings über das Gehäuse (22.). Aue brauchte eine Weile, um wieder Zugriff zu bekommen. Nach 30 Spielminuten war es so weit, die Schüsse von Pascal Fallmann (35.) und Marvin Stefaniak (37.) konnten Waldhof-Keeper Lucien Hawryluk aber nicht überwinden.
Der Härtel-Elf war nach Halbzeit eins anzumerken, dass sie das Spiel drehen wollte. Der Wille konnte der Mannschaft am Freitagabend nicht abgesprochen werden, so allerdings die Lösungen im Ballbesitz. Auch in der zweiten Hälfte war der Auftritt der Veilchen von Ungenauigkeiten geprägt. Und wenn sich die Härtel-Elf doch einmal durchkombinierte, dann kam sie nicht zum Abschluss.
So waren es die Mannheimer, die aus dem Nichts das 2:0 erzielten. Ex-Auer Ferati zog aus 22 Metern ab, den eigentlich harmlosen Abschluss fälschte Luan Simnica unhaltbar ab (67.). Das Spiel schien angesichts des Auer Aufritts entschieden.
So war es letztlich auch. Und das, obwohl der FCE in der Schlussphase alles nach vorn warf. Boris Tashchy, der im Laufe der zweiten Hälfte ins Spiel kam, schoss am Tor vorbei (78.), Majetschak ließ die ganz große Möglichkeit liegen und schoss aus fünf Metern hauchzart drüber (86.) – und dann rutschte Angreifer Ricky Bornschein auch noch freistehend und einschussbereit weg (88.). Es war ein gebrauchter Tag für die Lila-Weißen, der sogar noch viel bitterer hätte enden können. Okpala jedoch ließ in der Nachspielzeit gleich zwei Hochkaräter zum 0:3 liegen. Danach war Schluss.
Statistik
Aue: Männel - Fallmann, Majetschak (V), Zobel (V), Seidel (72. Malone)- Fabisch, Simnica (79. Bornschein) - Clausen (V/72. Ehlers), Guttau (72. Tashchy), Stefaniak - Schmid (46. Günther-Schmidt)
Mannheim: Hawryluk - Klünter, Hoffmann, Karbstein, Abifade (74. Yigit) - Ferati (83. Iwe), Rieckmann, Sietan, Masca (65. Shipnoski) - Lohkemper, Okpala
SR.: Kabalakli (Gelsenkirchen). Zu.: 9221.
Tore: 0:1 Hoffmann (20.), 0:2 Ferati (67.)







