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Die Auer Spieler feiern den Treffer zum 1:0 von Mirnes Pepic (Nummer 10) per Handelfmeter.
Die Auer Spieler feiern den Treffer zum 1:0 von Mirnes Pepic (Nummer 10) per Handelfmeter. Bild: Sven Sonntag/PICTURE POINT
FC Erzgebirge Aue
Heimsieg für FC Erzgebirge: Handspiel wie bei Cucurella - doch in Aue gibt’s dafür Elfmeter

Der FC Erzgebirge Aue kann doch noch gewinnen: Nach zuvor drei Niederlagen in der Dritten Liga feierten die Veilchen am Samstag gegen Stuttgart II mal wieder einen Dreier. Dafür brauchte es eine Energieleistung und einen entscheidenden Pfiff des Schiedsrichters.

Aue.

Aue. Ein Elfmetertreffer von Mirnes Pepic und ein Tor von Maxim Burghardt befreiten den FC Erzgebirge Aue erst einmal von den allergrößten Sorgen. Die Veilchen gewannen ihr Drittligaspiel gegen die Reserve des VfB Stuttgart am Samstagnachmittag vor 7217 Zuschauern mit 2:1 (1:0) und verschafften sich damit Luft zum Tabellenkeller. Das Auf- bzw. Durchatmen war im Erzgebirge deutlich zu vernehmen. Und der Fanblock machte ganz ordentlich Lärm.

Ein richtungsweisendes Spiel sollte es sein: Kurs auf ruhiges Fahrwasser und freier Blick auf die nächste Drittligasaison? Oder Schlingern im Orkan und Angst vor dem drohenden Abstieg?

Das Schlimmste ist erst einmal abgewendet, besonders schön war es nicht. Musste es aber auch nicht.

„Das wird kein Selbstläufer“, hatte Jens Härtel vor der Partie betont. Keine Frage, immerhin hatten die Schwaben in der Rückrunde bei ihrer Aufholjagd in Richtung Klassenerhalt schon die drei Topteams aus Dresden, Cottbus und Saarbrücken geschlagen.

Hinzu kam: Bei den Hausherren geht eine Krankheitswelle um. Am Donnerstag trainierten lediglich 14 Feldspieler. Stammkräfte wie Linus Rosenlöcher, Kilian Jakob und Mika Clausen fehlten ebenso wie Omar Sijaric. Am Samstag hatten bis auf Sijaric aber alle wieder Fußballschuhe an.

Personalprobleme also beim FC Erzgebirge, aber keine große Personalrotation: Im Vergleich zur 0:1-Niederlage vor einer Woche in Cottbus nahm der Auer Trainer nur eine Veränderung vor: Ali Loune rückte für Mika Clausen in die Startelf, Clausen nahm auf der Bank Platz. Gleich neben ihm saß Marvin Stefaniak, der nach seiner Vertragsverlängerung bis 2028 erstmals seit der Partie in Wiesbaden - dort gewannen die Erzgebirger dank Treffern von Clausen und Stefaniak mit 2:0 - wieder im FCE-Kader auftauchte.

Die Veilchen dominierten die Anfangsphase der Partie, trugen einen Angriff nach dem nächsten an und in den Stuttgarter Strafraum. Was fast immer fehlte, war ein Abschluss. Einzig Loune schoss mal Richtung VfB-Kasten, der Winkel war spitz, der Ball ging drüber (16.). Ansonsten passierte nichts, was Keeper Stefan Drljača in Bedrängnis brachte.

Martin Männel auf der anderen Seite hatte erst einmal so gut wie gar nichts zu tun, erst in der 24. Minute musste er mal eine Kugel aus der Gefahrenzone boxen. Jetzt investierten aber auch die Stuttgarter Energie in die Offensive, das Match war ausgeglichen.

In diese Phase hinein fiel das 1:0: Mirnes Pepic verwandelte einen Handelfmeter mit Überzeugung und Souveränität (32.). Pascal Fallmann hatte zuvor bei seinem Schussversuch den Unterarm von Dominik Nothnagel getroffen, der sich vom Ball wegdrehte. Keine glasklare Sache, ein bisschen wie bei Cucurella, dem Spanier, der die deutsche Nationalmannschaft im letzten Sommer auf dem Weg zum EM-Titel ausbremste. In Aue zeigte Schiedsrichter Felix Wagner anders als sein Berufskollege Anthony Taylor damals in Stuttgart nach leichtem Zögern und Rücksprache mit seinem Assistenten an der rechten Außenlinie auf den Punkt, für den FCE war der Weg zu drei Punkten frei.

Bei der knappen Führung blieb es bis zur Pause, auch weil Männel beim Kopfball von Michael Glück nach einer Stuttgarter Ecke und einem Durcheinander im Auer Strafraum kraftvoll zupackte (38.), dann auch gegen Wahidullah Faghir zur Stelle war und den Ball mit einer blitzschnellen Reaktion an die Latte lenkte (42.).

Wie zu erwarten, wurden die Stuttgarter in der zweiten Halbzeit noch mutiger, drängten auf den Ausgleich. Ein bisschen bettelten die Auer, von denen in der Offensive nicht mehr viel kaum, darum. Mehrfach verhinderte Männel den Einschlag, dann war auch der FCE-Kapitän machtlos: Jannik Hofmann passte von links ins Zentrum, Faghir musste nur noch einschieben - 1:1 in der 72. Minute.

Anders als zu befürchten, brach das Auer Team aber nicht zusammen, sondern schlug zurück. Mit einem ansehnlichen Tor: Über Clausen kam der Ball zu Rosenlöcher der bediente den im Rückraum völlig freistehenden Maxim Burghardt, der die Nerven behielt und den Ball zum Sieg in die Maschen setzte (82.).

In der Schlussphase kassierten die Gäste noch einen Platzverweis, der bereits verwarnte Hofmann sah nach einem Trikotzupfer Gelb-Rot (90.+3). So überstand der FCE auch die fünfminütige Nachspielzeit ohne Probleme und kann etwas entspannter auf die nächste Aufgabe blicken. Die wartet schon am Dienstagabend mit der Partie in Saarbrücken.

FC Erzgebirge: Männel - Fallmann (76. Burghardt), Nkansah (V), Majetschak, Rosenlöcher, Jakob (76. Clausen) - Loune, Pepic, Fabisch (V/85. Barylla) - Schmid, Tashchy (V/90.+2 Stefaniak).

VfB Stuttgart II: Drljaca - Glück (60. Amaniampong), Groiß, Nothnagel, Meyer (79. Reichardt), Hofmann (Gelb-Rot/90.+3) - Malanga (79. Boakye), Di Benedetto (V/60. Catovic), Ulrich, Faghir (73. Kastanaras) - Sankoh

Schiedsrichter: Felix Wagner (Glött). Zuschauer: 7217. Tore: 1:0 Pepic (32./Handelfmeter), 1:1 Faghir (72.), 2:1 Burghardt (82.).

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