Vor 10.846 Zuschauern im Erzgebirgsstadion kassierte der FCE eine 2:3-Niederlage. Die Stimmung nach dem Fanmarsch war dahin. Schließlich wurden die Abgänge verabschiedet.
Das hatten sich die Veilchen-Anhänger ganz anders vorgestellt: Offensichtlich noch aufgeheizt vom morgendlichen Fanmarsch, den die aktive Fanszene des Fußball-Drittligisten FC Erzgebirge Aue traditionell zum letzten Heimspiel der Saison organisiert, herrschte im Erzgebirgsstadion großartige Stimmung. Die Veilchen-Fans machten bereits vor Anpfiff derart lautstark Betrieb, dass Stadionsprecher Mario Dörfler trotz seines Mikrofones kaum zu verstehen war. Und auch während der Partie sorgten die Anhänger für eine tolle Drittliga-Atmosphäre – bitter nur für die Veilchen, dass die Mannschaft von Cheftrainer Jens Härtel auf dem Rasen enttäuschte. Gegen den bereits feststehenden Absteiger SV Sandhausen verloren die Erzgebirger mit 2:3 (0:1).
Veilchen mit schwacher, erster Hälfte – Sandhausen jubelt
Beim letzten Heimauftritt dieser Spielzeit hatte Härtel im Vergleich zum 1:0-Sieg in der Vorwoche gegen Ingolstadt vier personelle Veränderungen vorgenommen. Für Martin Männel, Anthony Barylla, Steffen Nkansah und Omar Sijaric starteten Tim Kips, Pascal Fallmann, Tim Hoffmann und Sean Seitz – damit standen insgesamt vier Spieler in der Startelf, die nach der Partie verabschiedet werden sollten. Die Rotationen waren der Veilchen-Elf von Spielbeginn an anzumerken, denn die Sandhäuser wurden in den Anfangsminuten das ein oder andere Mal von den Hausherren zu Torchancen eingeladen. Zu leichtfertig verloren die Veilchen in der Nähe des eigenen Strafraums den Ball – und das bestrafte der Absteiger, der eigentlich mit Aufstiegsambitionen in die Saison gegangen war, eiskalt.
Zunächst scheiterte Niklas Kreuzer mit einem direkt geschossenen Freistoß an der Latte (5.), dann sorgte Besar Halimi für die frühe Führung der Gäste (10.). Der Mittelfeldmann traf, nachdem Marvin Stefaniak am eigenen Sechzehner der Ball versprang. So viel vorweggenommen: Es war der einzige Treffer im ersten Durchgang. Einerseits, weil Sean Seitz direkt im Gegenzug die hundertprozentige Ausgleichschance liegen ließ und nach einem Flugball von Tim Hoffmann lediglich den gegnerischen Keeper anschoss (12.). Andererseits weil die Sandhäuser durch Kreuzer (13.), Christoph Ehlich (26.), Halimi (38.) und Sebastian Stolze (39.) weitere gute Möglichkeiten ungenutzt ließ.
Sandhausen verdirbt die Laune im Erzgebirgsstadion
Nach dem Seitenwechsel passierte erst einmal wenig. Die erste echte Torchance hatten die Veilchen – und diese landete prompt im Netz. Diesmal hatten sich die Sandhäuser einen dicken Fehler geleistet: Edvinas Girdvainis verlor vor dem eigenen Strafraum gegen Ali Loune den Ball, Boris Tashchy musste nur noch zum 1:1 einschieben (62.).
Die Erzgebirger waren nun aktiver, waren fortan die bessere Mannschaft. Doch jubeln durfte erneut der Gast: Luca-Milan Zander, erst kurz zuvor eingewechselt, setzte sich nach einer krummen Hereingabe gegen Marvin Stefaniak durch und verwandelte zur erneuten Sandhäuser Führung (76.). Diese hielt allerdings nicht lang an: Stefaniak traf kurz darauf per Foulelfmeter zum 2:2 (84.). Dennoch sorgte der erneute Ausgleich nicht für Sicherheit bei den Veilchen, im Gegenteil: Sandhausen kam immer wieder gefährlich vor das Auer Tor – und kam durch den eingewechselten Dominic Baumann zum 3:2-Siegtreffer. Der Stürmer, der in der Vergangenheit beim FSV Zwickau kickte und nun das vierte Mal in Serie aus der 3. Liga absteigt, traf per Kopf. So wurde aus der zu Beginn tollen Stimmung ein Pfeifkonzert. Diesen Heimabschluss hatten sich die Hausherren anders vorgestellt.
Spielerverabschiedung nach Abpfiff
Nach der Niederlage wurden die Spieler verabschiedet, die den FC Erzgebirge nach der Saison den Verein verlassen: Sean Seitz, Mirnes Pepic, Omar Sijaric, Tim Hoffmann, Kilian Jakob. Nicht verabschiedet wurde Niko Vukancic. Bei dem Innenverteidiger könnte es nun doch noch über den Sommer hinaus im Lößnitztal weitergehen.
Statistik:
Aue: Kips - Fallmann, Majetschak, Hoffmann (82. Vukancic), Rosenlöcher (73. Jakob) - Fabisch (82. Kallenbach) - Seitz (64. Sijaric), Loune (73. Nkansah), Pepic, Stefaniak - Tashchy
Sandhausen: Rehnen (V) - Kreuzer (79. Lang), Girdvainis, Lewald (V), Weik - Halimi (79. Lokaj), Simnica - Stolze (65. Outman), Fehler (65. Baumann), Ehlich (71. Zander) - Otto
SR.: Hasmann (Neunkirchen). Zuschauer: 10.846. Tore: 0:1 Hallimi (10.), 1:1 Tashchy (62.), 1:2 Zander (76.), 2:2 Stefaniak (84.), 2:3 Baumann (90.+1)