Pfosten verhindert Lucky-Punch: FC Erzgebirge Aue mit torlosem Remis gegen Osnabrück
Im neuen Jahr wartet der FC Erzgebirge weiter auf den ersten Sieg. Gegen den VfL Osnabrück aber holten die ersatzgeschwächten Auer zumindest einen Punkt.
Aue.Im ersten Heimspiel des neuen Jahres wollte der FC Erzgebirge zugleich den ersten Sieg unter Neu-Cheftrainer Jens Härtel einfahren. Die Vorzeichen vor dem Veilchen-Duell gegen den VfL Osnabrück allerdings waren aus Sicht der Auer erneut alles andere als rosig: Zwar konnten die in der Vorwoche bei der Auswärtsniederlage in Hannover fehlenden Stammkräfte zumindest wieder in das Spieltagsaufgebot rutschen, für die Startelf reichte es jedoch noch nicht – und so musste Härtel auch in seinem zweiten Pflichtspiel als Chefcoach herumexperimentieren. Trotz der personellen Engpässe kämpften die Erzgebirger bis zur letzten Sekunde, mehr als ein torloses Remis sprang letztlich aber nicht dabei heraus.
Schwere Fußball-Kost im ersten Durchgang
Im Vergleich zur Niederlage zum Drittliga-Rückrundenauftakt mussten die Erzgebirger erneut zwei Wechsel in der Startformation vornehmen. Für Maxim Burghardt und Kilian Jakob – beide fehlten gelb- beziehungsweise gelbrotgesperrt – rückten Boris Tashchy und Ricky Bornschein in die erste Elf. Damit einher gingen einige Rotationen, unter anderem wurde die Viererkette neu zusammengestellt: Anthony Barylla begann als Rechtsverteidiger und Erik Majetschak rückte in die Innenverteidigung. Zudem agierte Jonah Fabisch auf der Sechserposition, Tashchy kam im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und Bornschein agierte nicht als Doppelspitze neben Marcel Bär, sondern als Linksaußen.
Diese vielen Veränderungen wirkten sich auf das Spiel der Auer aus, die insbesondere in der Anfangsphase Probleme dabei hatten, sich zu finden. Die Osnabrücker, die unter Neu-Cheftrainer Marco Antwerpen zuletzt sieben Punkte aus drei Partien holten und ihren Lauf in der Vorwoche mit einem Heimsieg gegen Sandhausen zementierten, brachten in den Anfangsminuten mehr Intensität auf den Rasen, konzentrierten sich in der Folge aber vor allem um Abwehrarbeit. Aue dominierte, hatte deutlich mehr Ballbesitz, spielte aber keinen guten Fußball. Viele lange Bälle der Verteidiger landeten beim Gegner, Tormöglichkeiten waren Mangelware. Wenn es gefährlich wurde, dann meist als Resultat einer Standardsituation oder eines Zufallsproduktes.
In der 17. Spielminute hatten die Auer Fans unter den 6999 Zuschauern im Erzgebirgsstadion bereits den Torschrei auf den Lippen, als Boris Tashchy nach einer Ecke am höchsten Sprang, allerdings um Haaresbreite über das Tor köpfte. Marcel Bär (37.) und Omar Sijaric (40.) hatten noch gute Möglichkeiten – die Abschlüsse aber waren zu ungenau. Im eigenen Strafraum hatten die Erzgebirger zudem Glück, als Niklas Kölle per Flugkopfall über das Tor zielte (28.) und Schiedsrichter Nico Fuchs den Osnabrückern einen Handelfmeter verwehrte, als Omar Sijaric aus Nahdistanz den Ball an die Hand bekam.
Wenig Höhepunkte auch in der zweiten Hälfte
Nach einer schlechten ersten Halbzeit beider Teams und ging es torlos in die Halbzeitpause. Interessante Randnotiz: Auch in den parallel laufenden Drittligapartien stand es zur Pause ebenfalls 0:0. Ob es das schon einmal gab? Wie dem auch sei: Auch die zweite Hälfte versprach im Lößnitztal keine Besserung. Beide Mannschaften lieferten sich einen intensiven Kampf, waren im Spiel mit dem Ball allerdings zu harmlos. Schlussmann Martin Männel rettete in der 51. Minute gegen einen präzisen Schlenzer von Lars Kehl, auf der anderen Seite verhinderte der Pfosten, dass Marcel Bär nach einem Freistoß seinen elften Saisontreffer erzielte. In den letzten Augenblicken wäre es dann beinahe ein Eigentor des eingewechselten Pascal Fallmann gewesen, das das Spiel entschieden hätte. Doch Martin Männel rettete den missglückten Kopfball auf der Torlinie (90.+2). Damit warten die Veilchen noch immer auf den ersten Sieg im neuen Jahr. Am nächsten Woche steigt dann das Sachsenderby gegen die SG Dynamo Dresden in der Landeshauptstadt.
Statistik
Aue: Männel - Barylla, Majetschak, Vukancic, Rosenlöcher - Fabisch - Sijaric (V/79. Fallmann), Clausen (V/86. Stefaniak), Tashchy (71. Pepic), Bornschein - Bär
Osnabrück: Jonsson - Karademir (75. Gyamfi/V), J. Müller, Wiemann - Niehoff, Kayo (68. Henning), Tesche (V/46. Amoako), Gnaase, Kölle - Kehl (68. Simakala) - M. Müller
SR.: Fuchs (Odenthal). Zu.: 6999.