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Stimmen Sie ab: Welcher Chemnitzer Sportverein bekommt den Publikums-"Chemmy"?

Wenn am 22. April im "Kraftverkehr" die besten Sportler der Stadt des Jahres 2022 ausgezeichnet werden, würdigt die "Freie Presse" den Amateursport. Fünf Mannschaften stehen zur Wahl, die während und nach der Pandemie erfolgreich gearbeitet haben.

Olympiasieger, Weltmeister, Weltstars - die Sportstadt Chemnitz hat in den vergangenen Jahrzehnten einige berühmte Athleten hervorgebracht - und auch gebührend gefeiert. Seit 1997 gibt es den "Chemmy", die Ehrung für die besten Sportler der Stadt. Nach der Corona-Zwangspause in den vergangenen drei Jahren wird es am 22. April die nächste Auflage geben. Im Event- und Kongresszentrum "Kraftverkehr" werden dann die beste Sportlerin, der beste Sportler, die beste Mannschaft und die besten Nachwuchssportler des vergangenen Jahres ausgezeichnet. Wer den Preis bekommt, bestimmt dabei eine Jury.

Doch auch einen Publikumspreis soll es wieder geben. Und den vergeben die Leser der "Freien Presse". Dabei sollen nicht die Leistungen der Profisportler im Mittelpunkt stehen, sondern die der Amateure. Fünf Mannschaften stehen zur Wahl, wobei die Suche nach geeigneten Kandidaten nicht gerade einfach war.
Denn im Amateursport war die Saison 2021/2022 noch immer stark von der Pandemie geprägt. In vielen Ligen wurden die Wettkämpfe unterbrochen, abgebrochen oder nur in verkürzter Variante zu Ende gebracht. Erst ab der Sommerpause 2022 war es vielen Verbänden und damit auch Vereinen möglich, wieder einen geregelten Wettkampf- und Spielbetrieb zu planen und durchzuführen.

Die eigentliche Leistung der Sportvereine während der Pandemie war deshalb, die Mitglieder zu halten. Viele kreative Ideen wie digitale Trainingsstunden und vieles mehr sind dabei entstanden. Dafür lobte die "Freie Presse" im vergangenen Jahr den besonderen "Chemmy" aus, der nur virtuell vergeben wurde und an alle Sportvereine der Stadt gleichermaßen ging.

Seitdem nun wieder alles in normalen Bahnen läuft, haben sich die Chemnitzer Vereine schnell berappelt, laut Stadtsportbund sind die Mitgliederzahlen sogar wieder gestiegen - vor allem im so wichtigen Kinder- und Nachwuchsbereich. Fünf Vereine, die in der ersten regulären Saison nach der Pandemie schnell zu großen Erfolgen gekommen sind, wurden nun für den Publikumspreis nominiert. Dabei zählen nicht nur die Erfolge, die in der 2022 gestarteten oder beendeten Saison erzielt wurden. Es zählen auch die Leistungen, die in den vergangenen Jahren erbracht worden sind.

> Hier geht's zur Abstimmung <

Diese Vereine stehen zur Wahl

Die Abstimmung endet am Freitag, 14. April, um 16 Uhr.

 


Basketball: Die Chemcats

So manch einer könnte sich wundern, warum eine Zweitligamannschaft für einen Preis nominiert ist, mit dem Leistungen im Amateursport gewürdigt werden sollen. Aber es ist tatsächlich so: Bei den Basketballerinnen der Chemcats sind keine Profis aktiv. Und die wenigen Spielerinnen, die ausschließlich für Basketball nach Chemnitz gekommen sind, haben zusätzlich eine Stelle im Verein als Trainerin im Nachwuchsbereich erhalten.

Das Gros der Mannschaft bei den Chemcats aber stellen junge, talentierte Spielerinnen, die im eigenen Verein ausgebildet wurden und hier im Nachwuchsbereich Erfolge gefeiert haben - unter anderem den Gewinn der Deutschen U-18-Meisterschaft 2019. Im selben Jahr entschied man sich, die Frauenmannschaft, die in erster Linie aus Profispielerinnen bestand, aus der 1. Bundesliga zurückzuziehen und mit eigenen Talenten den Neustart zu wagen. Dieser wurde durch die Coronapandemie erschwert, da es kein reguläres Saisonende 2019/2020 gab, auch die Folgesaison konnte nicht normal gespielt werden. In der ersten echten Saison nach dem Umbruch erreichten die Chemcats 2022 die Playoffs und das Pokalviertelfinale und wurden mit der U 18 Deutscher Vizemeister. Auch in diesem Jahr haben die Frauen souverän die Playoffs erreicht.


Floorball: Die Floor Fighters

Wie bitter war das: Die Floorballer der Floor Fighters Chemnitz spielten im Frühjahr 2020 die beste Saison der bisherigen Vereinsgeschichte. In der Bundesliga mischten sie ganz oben mit und durften sich sogar leise Hoffnungen auf den Gewinn der Meisterschaft machen. Im Deutschlandpokal hatte es die Mannschaft erstmals bis ins Finalturnier der besten vier Teams geschafft, welches in großem Stil in der Berliner Max-Schmeling-Halle stattfinden sollte. Doch es kam anders, denn es kam Corona. Die Saison wurde aufgrund der Pandemie und der Maßnahmen zu deren Eindämmung nicht beendet, das Final Four in Berlin abgesagt.

In der Folgesaison kamen die Fighters auf nur fünf Spiele, bevor die Spielzeit abgebrochen wurde. So richtig wusste also niemand, wo die Mannschaft steht. Zumal zu den Jungs aus dem eigenen Verein traditionell auch immer wieder Spieler aus dem Floorball-verrückten Finnland für eine Saison nach Chemnitz kommen, sich das Gesicht der Mannschaft also häufig verändert. Doch die Chemnitzer zeigten 2022, dass der Erfolg zuvor keine Eintagsfliege war. Sie erreichten als Tabellenvierte das Playoff-Halbfinale, wo sie an Weißenfels scheiterten. Auch in der gerade beendeten Spielzeit erreichten sie die Meisterrunde.


Eishockey: Die Chemnitz Crashers

Einfach ist anders. Wer in den vergangenen drei Jahren in Chemnitz Eishockey spielen wollte, musste mit so manchem Problem klarkommen. Da war in erster Linie die Coronapandemie, welche auch auf dem Eis für Stillstand sorgte. Wie in allen anderen Amateursportarten auch, ruhte der Spielbetrieb, selbst Training war nicht möglich. Wie alle anderen Vereine auch, versuchten die Crashers aus Chemnitz, mit alternativen Angeboten wie Online-Training, die Spieler bei Laune zu halten. Und das schien gut gelungen zu sein, denn als es wieder losgehen konnte, überzeugte der Verein vor allem in der Breite.

Mit gleich zwei Mannschaften waren die Chemnitzer hochklassig vertreten: In der 2. Deutschen Nachwuchsliga (DNL II) erreichte die U 20 sogar die Playoffs, wo im Viertelfinale gegen Rosenheim Schicht war. Auch eine Altersklasse tiefer, in der U 17, stellten die Crashers eine Mannschaft in der zweithöchsten deutschen Spielklasse: Als Tabellenfünfter der Hauptrunde schaffte das Team souverän den Klassenerhalt. Aktuell trägt die gute Nachwuchsarbeit auch bei den Männern Früchte: Vor wenigen Tagen sicherten sich die Crahers die Regionalligameisterschaft.


Schwimmen: Schwimmclub Chemnitz (SCC)

Nach zehn Jahren zurück in der ersten Liga: Der Schwimmclub Chemnitz (SCC) hat das geschafft. Dem jungen Frauenteam des Vereins (Altersdurchschnitt 15,3 Jahre) ist nach vielen Jahren in der 2. Bundesliga Süd der Aufstieg in die 1. Bundesliga im Schwimmen gelungen. Geschafft wurde dieser Erfolg zwar im Februar dieses Jahres - da die Meisterschaft aber für 2022 ausgeschrieben war, soll das Team auch für den "Chemmy 2022" ins Rennen geschickt werden.

Basis des Aufstiegs war eine äußerst geschlossene und sehr starke Mannschaftsleistung des sehr jungen und mit neun Sportlerinnen kleinen Teams des SCC. So konnten alle Schwimmerinnen an ihre sehr guten Leistungen der Kurzbahn-Saison im Herbst anschließen und trotz hoher Umfänge in den vergangenen fünf Wochen auch einige neue Bestzeiten erkämpfen. In der 2. Bundesliga Süd gewann das Team so mit 21.865 Punkten vor den Startgemeinschaften SG Region Karlsruhe und der SG Rheinhessen-Mainz sehr deutlich. "Mit dieser Punktleistung hätte das Team im Wettkampf der 1. Bundesliga einen sehr guten 8. Platz erkämpft", sagte ein stolzer Trainer Steven Krüger.


Fußball: Athletic Sonnenberg

Nein, es ist keinesfalls so, dass die komplette Fußballszene in Chemnitz einen schlechten Ruf hat. Dass es viel zu viele mehr als unschöne Ereignisse gab, die unmittelbar mit der Fanszene des Chemnitzer FC zu tun haben, ist bekannt. Ebenso bekannt ist aber auch, dass bei weitem nicht alle Fans des CFC rechtsextrem oder gewalttätig sind. Und dass es in der Chemnitzer Fußballszene etliche Vereine gibt, die sich um ein besseres Image bemühen.

Zu denen zählt seit Jahren auch der CFC selbst, doch der wohl bunteste Fußballclub der Stadt ist Athletic Sonnenberg. Für die Initiative, im Fußball einen anderen Weg zu gehen, und für den Mut und das Engagement, das auch konsequent durchzuziehen, ist Athletic für den Publikums-"Chemmy" nominiert.

Gegründet wurde der Verein 2020, in der untersten Liga des Kreisverbandes ging es mit Spielern, die zuvor in anderen Vereinen aktiv waren, los. Aktuell steht die Männermannschaft auf Platz 1 der Kreisliga und damit kurz vor dem zweiten Aufstieg in Folge. Es gibt mittlerweile eine zweite Männer- und die erste Jugendmannschaft. Das alles im Zeichen von Toleranz, Diversität und ganz viel Spaß am Sport.

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