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Wieder Fehlalarme bei der Feuerwehr Mittweida - wurde die Notruf-App gehackt?

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Schon drei Mal ist die Feuerwehr Mittweida wegen angeblicher Gasunfälle ausgerückt. Am Donnerstag folgten in der Nacht wieder vier Fehlalarme binnen kurzer Zeit - alle über die gleiche App. Das bringt die Feuerwehr an die Belastungsgrenze.

Mittweida.

Die Serie der Fehlalarme in Mittweida reißt nicht ab. Wie Oberbürgermeister Ralf Schreiber (CDU) nun bestätigte, rückte die Feuerwehr der Stadt allein am Donnerstag vier Mal binnen kurzer Zeit aus, jedes Mal handelte es sich um einen Fehlalarm. Die Einsätze sind auch auf der Homepage der Wehr dokumentiert: 22.01 Uhr wurde ein Brand in der Rosa-Luxemburg-Straße gemeldet, 22.52 Uhr wurde wegen einer Gasausströmung am Markt alarmiert, 23.09 Uhr ebenfalls am Markt die Bedrohung durch eine Person und schließlich 23.25 Uhr ein Band, wiederum am Markt.

Alle Alarmierungen sind laut Schreiber über die Nora-App erfolgt. Dabei handelt es sich um die offizielle Notruf-App der Bundesländer. Damit lässt sich ein Notruf absetzen, ohne sprechen zu müssen. Das ermögliche Menschen mit Einschränkungen direkten Kontakt zu den Leitstellen.

Alle drei Gasunfälle waren Fehlalarme

Über dieses System waren im Dezember und Januar bereits drei angebliche Gasunfälle in Mittweida gemeldet worden, jedes Mal rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot aus. "Im Vorjahr hatten wir mit diesem System insgesamt nur zwei Alarmierungen", erklärt Schreiber. "In diesem Jahr sind es schon sechs, alles Fehlalarme." Jedes Mal sei eine "falsche" Telefonnummer angegeben worden. Es sei zwar ermittelt worden, zu wem die Nummer gehöre, aber in allen Fällen sei es nicht der Absender gewesen. "Wir müssen davon ausgehen, dass die App gehackt wurde", sagt Schreiber. "Die App an sich ist ja gut. Sie hat aber Schwächen, und die müssen dringend ausgebessert werden." Die Feuerwehr komme sonst schnell an ihre Grenzen.

Feuerwehr an der Belastungsgrenze

"Wir waren am Donnerstag ja immer noch vor Ort und haben den nächsten Alarm gleich angezeigt bekommen", erklärt Wehrleiter René Schröter. "Die Situation belastet die gesamte Feuerwehr." Reelle Einsätze für die Brandschützer folgten dann am Freitag mit einem Containerbrand und einer Türnotöffnung. "Im ersten Moment denkt man beim Ausrücken wieder an einen Fehlalarm", sagt Schröter. In diesen beiden Fällen seien die Kameraden aber wirklich gefordert gewesen.

Dem OB ist die Situation bekannt, auch die enorme Belastung für alle Feuerwehrleute. "Allein für den Januar sind wir bei rund 20 Einsätzen", so Schreiber. "Wenn das so weiter geht, rückt rein statistisch die Feuerwehr fast jeden Tag aus." (fa)

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