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Kiesabbau: Erkundungen per Bohrer
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Bei Penig und Lunzenau will die Heidelberger Sand und Kies GmbH neue Flächen zur Rohstoffgewinnung erschließen. Auch bei Altmittweida gibt es weiter Pläne für den Abbau - und anhaltende Kritik.
Die Heidelberger Sand und Kies GmbH will ihr Kieswerk in Penig-Elsdorf noch einige Jahre betreiben. Dafür braucht sie neues Material. Nun soll per Bohrer nach weiteren brauchbaren Vorkommen gesucht werden, bestätigt das Unternehmen auf Anfrage.
Lunzenaus Bürgermeister Ronny Hofmann (CDU) hatte zur jüngsten Stadtratssitzung informiert, dass die Bohrungen im Bereich Elsdorf/Penig-Dittmannsdorf im August beginnen und bis Ende nächsten Jahres erfolgen sollen. "Hierbei handelt es sich um Erkundungsbohrungen", informiert Elke Schönig, Sprecherin der Heidelberg Cement AG. Geprüft werden soll, ob es grundsätzlich möglich ist, das Lagerstättenfeld Penig-Dittmannsdorf II zu nutzen. Es schließt in unmittelbarer Nähe östlich des bestehenden Aufschlusses an das Lagerstättenfeld Penig-Elsdorf, das seit 2009 ausgekiest ist, an. "Die maximal sieben Bohrungen dienen zur Probengewinnung für die Bestimmung der Qualität der vorhandenen Rohstoffe und des geologischen Aufbaus der Lagerstätte", teilt Schönig weiter mit. Das von der GmbH betriebene Kieswerk und der Tagebau seien bergrechtlich bis 2043 zugelassen. Derzeit wird das Werk aus den Tagebaufeldern Wernsdorf-Zeisig, Langensteinbach und Wernsdorf II mit Rohkiessand versorgt. Um den Betrieb langfristig zu erhalten, müssten weitere Kiessandlagerstätten der Umgebung genutzt werden, erläuterte Schönig.
Aus dem Lunzenauer Stadtrat kam zum Vorhaben auch Kritik. Wenn es zum Abbau kommen sollte, sei dies ein bedeutender Eingriff in die Natur, sagte ein Ratsmitglied.
Noch weitere Pläne hat die Heidelberger Sand und Kies bekanntlich in der Region - als Inhaberin der Bergbauberechtigungen für die Lagerstätten Königshain, Altmittweida und Claußnitz. So möchte sie das rund 149 Hektar große Feld Altmittweida schrittweise über rund 30 Jahre erschließen. Für den Rahmenbetriebsplan ist ein Planfeststellungsverfahren nötig, inklusive einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Vermutlich Anfang nächsten Jahres werden die Unterlagen für den Antrag fertiggestellt sein, sagte die Sprecherin. Danach geht ein Leseexemplar ans Sächsische Oberbergamt in Freiberg. Mitte oder Ende 2022 soll der Antrag fertiggestellt werden. Anschließend folgt das Genehmigungsverfahren, an dem die Öffentlichkeit beteiligt wird. "Dafür rechnen wir etwa zwei Jahre. Eine Inbetriebnahme ist frühestens 2025 möglich", informiert Elke Schönig.
Geplant ist der Abbau von Norden in Richtung Süden. Die Aufbereitungsanlagen sollen südlich der Verbindungsstraße von Königshain nach Frankenau errichtet werden. Geplant ist eine Fördermenge von rund 300.000 Tonnen pro Jahr.
Gegen die Pläne gibt es Protest, den die Kritiker mehrfach öffentlich bei Zusammenkünften, über Reden und Plakate geäußert haben. Der Widerstand formiert sich seit vielen Jahren, gebündelt im gut 50 Mitglieder zählenden Verein für verantwortungsvolle Nutzung des Lebensraums Claußnitz und Umgebung. Die Akteure befürchten Lärm und Staub durch Abbau und Transport, und, dass sich der Grundwasserspiegel merklich senken könnte.
Mit dem Unternehmen sei man unlängst ins Gespräch gekommen. "Wir sind froh, über die Pläne informiert zu sein, lehnen das Vorhaben aber weiterhin ab. Die Altmittweidaer, Königshainer, Claußnitzer und Frankenauer stehen der Sache weiterhin kritisch gegenüber", sagt Vereinsvorsitzender Heiko Kertzsch. "Wir werden die rechtlichen Möglichkeiten ausloten, die wir haben. Ich bin guter Dinge, dass wir das Vorhaben in der Größenordnung, in der es geplant ist, aufhalten", fügte der Königshainer an.