Die Glastür am Eingang zum Sportgymnasium in Altenberg ist mit rechtsextremen Parolen vollgeklebt worden. Die Scheibe ist an vielen Stellen durch Einschläge gesplittert, vielleicht durch Schüsse. Der Staatsschutz ermittelt, der Bildungsminister verurteilt den Angriff aufs Schärfste.
„Vor der Tür fanden sich einzelne Metallkugeln“, erklärte Polizeisprecher Marko Laske am Montagmorgen. Vermutlich handelt es sich um eine rechtsextreme Attacke, vermutlich wurde mit einer Luftdruckwaffe geschossen. Polizisten sicherten die Spuren am Tatort. „Am Montag sind Kriminaltechniker am Tatort, um zu prüfen, womit die Einschüsse erfolgt waren.“ Es habe aber kein Geschoss die Scheibe durchdrungen. „Aufgrund der Umstände steht eine politisch motivierte Straftat im Raum“, so Laske. „Vor diesem Hintergrund hat der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden die Ermittlungen übernommen.“
Tür mit Hass-Parolen beklebt
Auf den Aufklebern auf der Tür des „Glückauf“-Gymnasiums wird Hass propagiert - gegen Linke, für Re-Migration, für „Hand in Hand fürs Vaterland“ und für „Deutschland immer zuerst“. Auch die schwarze Sonne - ein Erkennungszeichen der Neonazis - ist zu sehen. In der dargestellten Form ist sie aber laut Polizei nicht verboten. Das gilt demnach auch für die anderen Hass-Aufkleber. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 2000 Euro. Nachdem die Schulleitung die Löcher und die Hetz-Aufkleber am Sonntagnachmittag entdeckt hatte, alarmierte der Direktor die Polizei. Die Aufkleber sind inzwischen entfernt worden.
Bahnhof ebenfalls mit Metallkugeln attackiert
Eine ähnliche Attacke hatte es zuvor schon auf dem Bahnhof Altenberg gegeben. Am Sonntagmorgen entdeckten Bundespolizisten dort die beschädigten Scheiben einer Lok sowie des Bahnhofs. „Diese wiesen ebenfalls Einschläge auf“, so Polizeisprecher Laske. „Auch dort wurden Metallkugeln sichergestellt.“ Auch dieser Fall sei inzwischen an die Ermittler des Staatsschutzes übergeben worden. „Mögliche Zusammenhänge werden geprüft.“
Das sagt die Schulleitung
„Meines Wissens ist es der erste Vorfall dieser Art und das Ganze ist schon besorgniserregend“, sagte der Schulleiter, Volker Hegewald, der Deutschen Presse-Agentur. Es bestehe aber keine Gefahr, daher sei die Schule am Montag auch geöffnet.
Austauschschüler aus Madagaskar erwartet
Der sächsische Kultusminister verurteilte den Angriff aufs Schärfste. „Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, sagte Conrad Clemens (CDU). Nach Angaben des Ministeriums sollten in dieser Woche zehn Austauschschüler aus Madagaskar in der Schule eintreffen. Zu einem mutmaßlich rassistischen Motiv habe der Minister eine klare Botschaft, wie es weiter hieß. „Die 10 Austauschschüler aus Madagaskar sind selbstverständlich herzlich willkommen in Sachsen“. Clemens will an diesem Dienstag die Schule besuchen.
Die Polizei bittet um Mithilfe
Die Polizei bittet die Bevölkerung jetzt um Mithilfe. Zu beiden Vorfällen sucht sie Zeugen. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer 0351 483 22 33 entgegen. (juerg/dpa)







