Vier Busse aus DDR-Zeiten fahren in Dresden wieder Linie
Wer es nostalgisch mag, kommt diese Woche in Dresden auf seine Kosten: Dort kehren Bus-Modelle aus DDR-Zeiten wie der Ikarus 66 für einige Tage wieder in den Linienverkehr zurück.
Dresden.Fünf Tage mit vier historischen Bussen: Mit zwei Ikarus-Oldtimern, dem einzigen noch verbliebenen Stadtlinien-IFA H6B und dem Mercedes-Benz O 405 mit der weltweit letzten Grüne-Band-Werbung ist der Verein Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs auf ausgewählten Linien unterwegs und verstärkt im Nachmittagsverkehr das reguläre Linienbus-Netz. Damit begeht der Verein gemeinsam mit den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) das Jubiläum „110 Jahre Busverkehr in Dresden“. Eine ähnliche Aktion hatten die DVB und der Verein bereits vor gut zwei Jahren initiiert. Für die Mitfahrt in den historischen Fahrzeugen ist lediglich ein gültiger Fahrschein nötig.
Diese Busse sind im Einsatz
Am Montag war ein Ikarus 260 aus der DDR-Zeit und ein Mercedes-Benz O 405 aus der Wendezeit auf der Linie 70 zwischen Bahnhof Klotzsche und Gompitzer Höhe unterwegs.
Am Dienstag pendelt ein IFA H6B/S - Baujahr 1953 - auf der kurzen Linie 79 zwischen Mickten und Übigau.
Gleich drei Busse sind am Mittwoch auf der kombinierten Linie 63/83 zwischen Pillnitz und Bonnewitz über Graupa im Einsatz - der Ikarus 66, der Ikarus 260 und der Mercedes-Benz O 405, den 1990 die damalige Dresdner Bank als Neubaufahrzeug den DVB schenkte.
Am Donnerstag fahren der Mercedes-Benz und der Ikarus 260 auf der Linie 88 zwischen Prohlis und Kleinzschachwitz.
Alle vier historischen Busse sind am Freitag nochmals auf der Linie 63/83 unterwegs und treffen sich am Abend vor der Kulisse von Schloss Pillnitz. Nähere Informationen zu den Fahrplänen gibt es hier.
Ein normaler Fahrschein reicht
Fahrscheine müssen vorher gekauft werden. Im Bus gibt es keine. Ein Zuschlag zum Regeltarif wird nicht erhoben. Die Fahrten finden zusätzlich statt und werden auch nicht in der Verbindungsauskunft angezeigt, weil sie nicht den heutigen Anforderungen an Barrierefreiheit und an die Fahrgastinformation entsprechen. Die Haltestellen werden nicht ausgerufen. Alle Fahrten werden allerdings den Angaben zufolge von Schaffnern begleitet, die Fahrgästen mit Kinderwagen beim Ein- und Aussteigen helfen und Auskünfte erteilen. Fahrräder dürfen nicht mitgenommen werden. Fahrgäste mit Rollstuhl werden gebeten, die kurz vorher verkehrenden planmäßigen Busse zu nutzen. (juerg)