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Aures Doppeltorschütze Marcel Bär im Zweikampf mit Münchens Max Reinthaler.
Aures Doppeltorschütze Marcel Bär im Zweikampf mit Münchens Max Reinthaler. Bild: Frank Kruczynski
FC Erzgebirge Aue

Der Bär macht’s - Erzgebirge Aue geht mit einem Sieg in die Weihnachtspause

Lange war das Dittligamatch zwischen dem FC Erzgebirge und 1860 München eine offene Angelegenheit. Doch dann trat mal wieder der Auer Torjäger auf den Plan.

Aue.

Es war zwar kein 6:4, aber durchaus ein Spektakel: Im letzten Spiel des Jahres bezwang der FC Erzgebirge Aue den TSV 1860 München mit 3:1 (1:1). Vor 12.914 Zuschauern, darunter der neue FCE-Cheftrainer Jens Härtel, der seinen Job im Lößnitztal am 2. Januar antritt, schossen Kilan Jakob (7.) und zweimal Marcel Bär (88. Und 90.) für die Auer sowie Max Wolfram (40.) für die Gäste die Tore.

Einen klaren Favoriten gab es vor der Partie nicht, obwohl die Ergebnisse beider Kontrahenten in der Vorwoche kaum unterschiedlicher hätten ausfallen können: Der FC Erzgebirge kam mit der Empfehlung eines 6:4-Auswärtssiegs in Sandhausen auf den Rasen, die Münchner hatten in den letzten Tagen eine 0:4-Heimniederlage gegen den SC Verl zu verdauen. So überraschte es auch nicht, dass Löwen-Trainer Argirios Giannikis in seiner Startelf vier Wechsel vornahm und vor allem die Defensive zu stabilisieren versuchte. Jörg Emmerich verzichtete hingegen auf Änderungen. Der hatte gestern noch einmal das Sagen, obwohl auf dem Spielbericht der Name von Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich als verantwortlicher Trainer auftauchte. Eine notwendige Formalie, weil Emmerich die erforderliche Lizenz für ein drittes Spiel als Chefcoach in der Dritten Liga fehlt. Gewarnt waren die Erzgebirger trotzdem: Die Münchner waren vor dem Spieltag das beste Auswärtsteam des 20er-Feldes, Aue stand in der Heimtabelle nur auf Rang 14.

Jacob trifft früh

Die Fans des FC Erzgebirge zeigten vor Spielbeginn eine sehenswerte Choreografie.
Die Fans des FC Erzgebirge zeigten vor Spielbeginn eine sehenswerte Choreografie. Bild: Paul Steinbach

Los ging es mit einer aufwändigen Weihnachtschoreografie der Auer Fans und mit einer Schweigeminute für die Opfer von Magdeburg. Dann kam kurz die Sonne heraus, und der FCE lag nach dem ersten verheißungsvollen Angriff schon mit 1:0 in Führung: Omar Sijaric setzte sich auf der rechten Seite durch, fand in der Mitte Kilian Jakob, der den Ball aus Nahdistanz in die Maschen setzte (6.). Löwen-Verteidiger Florian Bähr machte dabei keine gute Figur. In der Bundesliga wäre das Tor wahrscheinlich wegen einer knappen Abseitsstellung von Jakob vom VAR einkassiert worden, in der Dritten Liga zählt es – zum Glück für die Veilchen.

Jakob hatte nur einen Angriff später sogar das 2:0 vor Augen, kam diesmal aber einen halben Schritt zu spät, um Sijarics nächste gute Eingabe zu erreichen (8.).

In der Schlagzahl ging es diesmal nicht weiter, die Hausherren hatten mehr Ballbesitz, die Gäste bei einem ihrer Konter aber die nächste Großchance. Eigentlich mehr als das: eine 1000-prozentige, das sichere 1:1. Julian Guttau hatte sich sich im Zweikampf gegen Steffen Nkansah behauptet, den Ball an Martin Männel vorbeigelegt, dann aber das leere Tor nicht getroffen. Der Winkel war spitz für Guttau, den Ball, nah am rechten Pfosten postiert am linken vorbeizuschieben, wird ihm kaum ein zweites Mal gelingen (33.).

Maximilian Wolfram machte es sieben Minuten später besser: Nach Boris Tashchys Ballverlust am eigenen Strafraum setzte er die Kugel zum Ausgleich ins Auer Netz (40.). Auf der anderen Seite hätte es kurz drauf für ein Foul von Bähr an Tashchy Elfmeter geben müssen, doch Schiedsrichter Marc Philip Eckermann verlegte den Tatort aus dem Strafraum nach außerhalb und entschied (nur) auf Freistoß. Der brachte nichts ein (42.).

Und dann ist Bär-Zeit

Das Bild in der zweiten Halbzeit war ein ähnliches: Die Auer taten zunächst mehr für das Spiel, waren öfter am und im Münchner Strafraum, mussten bei den mit zunehmender Spielzeit häufiger werdenden Angriffen von 1860 sehr auf der Hut sein. Es ging rauf und runter, eine wirkliche Großchance gab es aber erst wieder in der 87. Minute: vom Elfmeterpunkt: Leroy Kwadwo hatte Marcel Bär von hinten in die Beine gegrätscht, der Strafstoß war die Konsequenz. Bär schnappte sich selbst den Ball – und scheiterte mit seinem Schuss an Löwen-Keeper Marco Hiller. Den Abpraller köpfte Bär zum 2:1 für Aue ins Löwen-Tor (88.). Und der Torjäger hatte noch nicht genug, legte gegen seinen Ex-Club auf Vorlage von Mirnes Pepic gleich noch das 3:1 nach (90.). Es waren Bärs Saisontreffer acht und neun – und die Entscheidung. Der Rest war Jubel und Gesang.

Statistik

Aue: Männel – Fallmann, Nkansah, Vukancic, Rosenlöcher – Loune, Pepic – Sijaric (81. Clausen), Tashchy (57. Fabisch/V), Jakob (65. Seitz) – Bär

München: Hiller – Reich, Reinthaler, Kwadwo (V), Bähr (V/46. Dulic) – Schröter, Deniz (V), Jacobsen (V), Wolfram (V) – Guttau (82. Hobsch) – Schubert (70. Philipp)

SR.: Eckermann (Winnenden). Zu.: 12.914. Tore: 1:0 Jakob (6.), 1:1 Wolfram (40.), 2:1 Bär (88.), 3:1 Bär (90.)

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