FC Erzgebirge Aue: Tim Hoffmann – coole Socke mit feinem Füßchen
Als Innenverteidiger lässt er nichts anbrennen, mit seinem Pass bereitet er gegen Hannover ein Tor vor: Die Veilchen haben einen guten Fang gemacht.
Aue.Eigentlich sollte er erst einmal ein bisschen heranschnuppern, doch er wurde gleich ins kalte Wasser geworfen – und er schwamm vorzüglich: Tim Hoffmann gab am Samstag im Trikot des FC Erzgebirge sein Drittligadebüt. Gegen Hannover zum Zuge kam der 19-jährige Innenverteidiger, weil Niko Vukancic mit einer Knieverletzung länger ausfällt. Hoffmann ließ an der Seite von Anthony Barylla im FCE-Abwehrzentrum so gut wie nichts anbrennen, und dann bereitete er mit seinem langen Ball auf Kilian Jakob, den Marcel Bär schließlich zum 2:1 verwandelte, auch noch den Siegtreffer vor. „Das war genauso geplant“, strahlte der U-18-Nationalspieler nach dem Abpfiff, „solche Pässe sind durchaus eine meiner Stärken. Ich habe gehofft und gebangt, dass der Ball ankommt. Zum Glück hat er das gemacht.“
Dafür gab es auch ein dickes Kompliment vom Trainer: „Er hat seine Aufgabe sehr gut und intelligent erledigt, nicht nur in dieser einen Szene. Er war in den Zweikämpfen sehr präsent und dabei sehr geschickt.“
Das Lob gab Hoffmann an die Veilchen-Fans weiter: „Es hat richtig Spaß gemacht, vor dieser stimmungsvollen Kulisse zu spielen. Das ist dann schon etwas anderes als Regionalliga. Das Spiel ist in der Dritten Liga außerdem schneller und körperbetonter.“ Dort, in der Regionalliga, hat der gebürtige Berliner in der vergangenen Saison 19 Partien für die zweite Mannschaft von Hertha BSC bestritten. Und in der Ersten gab er im Februar beim 2:1-Auswärtssieg in Fürth seinen Einstand in der 2. Bundesliga.
Die Hauptstädter sehen großes Potenzial in Hoffmann, haben ihn deswegen vertraglich bis 2026 gebunden und nun für eine Saison ins Erzgebirge verliehen. Hier soll er Spielpraxis sammeln, reifen und 2025 als noch besserer Fußballer zur Hertha, wo er seit 2017 alle Nachwuchsteams durchlief, zurückkommen. So lautet der Plan. Tim Hoffmanns Plan ist es, sich jetzt erst einmal in Dotchevs Stammelf festzu´beißen, seinen Platz, auch wenn alle wieder fit sind, zu verteidigen. „Ich würde schon gern die ganze Saison da spielen“, lacht der Jungprofi und setzt ein schelmisches Grinsen auf. Und der nächste starke Pass wird gewiss folgen.