FC Erzgebirge: Kreuzbandriss bei Özkan, der Verein sucht Ersatz
Der FC Erzgebirge Aue ist gut in die neue Drittligasaison gestartet. Doch vor der Partie bei Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück gibt es eine Hiobsbotschaft für die Veilchen.
Aue.Eine Sprunggelenksverletzung hatte er gerade überstanden und war auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke, nun hat Can Özkan einen schweren Rückschlag erlitten. Am Samstag kam er beim Heimsieg des FC Erzgebirge gegen Hannover in der Schlussphase schon wieder zu einem Kurzeinsatz, am Mittwoch musste der 24-Jährige im Training nach einem Zweikampf mit schmerzverzerrtem Gesicht verletzt vom Platz. Gestern gab es nach der gründlichen Untersuchung in Halle die Diagnose: Özkan hat einen Kreuzbandriss erlitten, soll nun so schnell wie möglich am lädierten linken Knie operiert werden und danach in die Reha einsteigen. Fakt ist: Der im Juni von der Bielefelder Arminia nach Aue gewechselte Profi wird mehrere Monate ausfallen.
Das zwingt den FC Erzgebirge, nun doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. „Wir müssen reagieren, brauchen definitiv Ersatz“, sagt Trainer Pavel Dotchev vor der Reise nach Osnabrück, wo die Veilchen am Samstag (Anstoß 14 Uhr) ihr erstes Auswärtsspiel dieser Drittligasaison bestreiten. Nach Niko Vukancic, der ebenfalls am Knie verletzt ist, ist Özkan nun der zweite Defensivspieler im Kader des FCE, der längerfristig nicht zur Verfügung steht. „Das ist mindestens einer zu viel“, fährt Dotchev fort, „das können wir so nicht laufen lassen. Wir werden jetzt schauen, was der Markt für uns noch hergibt.“
Aufgrund der Personallage ist klar, dass Dotchev bei der Nominierung seiner Startelf für den Samstag wenig Alternativen hat. Und der 58-Jährige sieht auch keinen Grund, etwas zu ändern: „Alle, die gegen Hannover auf dem Platz waren, haben ihre Aufgabe sehr gut gelöst. Vor allem, dass das die jungen Spieler wie Maxim Burghardt, Tim Hoffmann und Mika Clausen so ruhig und abgeklärt hinbekommen haben, hat mich sehr gefreut. So wollen, so können wir auch in Osnabrück bestehen.“
Wobei Dotchev, der als Trainer einer Gastmannschaft an der Bremer Brücke bei neun Versuchen erst zwei gewinnen konnte, klar ist, dass sein Team dort ein dickes Brett wird bohren müssen. „Es ist eng, es ist laut, in Osnabrück ist es immer schwer, zumal der VfL kein gewöhnlicher Absteiger, sondern für mich ein klarer Favorit auf den Aufstieg ist. Nichts anderes haben sie sich vorgenommen.“ Was Dotchev meint: Die Niedersachsen haben nicht wie andere Vereine, die eine Klasse nach unten gerutscht sind, die ganze Mannschaft ausgetauscht. Beim mit 0:1 verlorenen Auftaktmatch in Sandhausen standen nur drei Neuzugänge, aber acht Profis in der Startelf, die schon länger für den VfL kicken. Trainer Uwe Koschinat ist seit einem guten halben Jahr im Amt. Die Auer treffen im Veilchen-Duell also nicht auf eine Truppe, die sich erst finden muss, sondern eine eingespielte Mannschaft. Das sind die Erzgebirger selbst aber auch, Bangemachen gilt also nicht.