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Auerbach nimmt mobilen Blitzer in Betrieb

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Die Testphase ist vorüber, seit diesem Monat nimmt Auerbach Temposünder ins Visier. Was Kraftfahrer dazu wissen müssen - und woran das Messfahrzeug zu erkennen ist.

Auerbach.

Über ein Jahr hatten Raser in Auerbach Ruhe vor Geschwindigkeitskontrollen durch die Stadt. Damit ist Schluss: Nach Trennung vom bisherigen Dienstleister und Tests spürt das Ordnungsamt Temposünder wieder in Eigenregie auf. Im Februar gab der Stadtrat seine Zustimmung zu einem Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Dienstleister Vetro Vitronic. Die Firma aus Wismar stellt für monatlich 4700 Euro die Messtechnik einschließlich Basisfahrzeug zur Verfügung, erbringt Dienstleistungen zur Datenauswertung und kümmert sich darum, dass die Technik einsatzbereit ist.

"Schon in der Testphase war Vetro unser Favorit", sagt Ordnungsamtsleiterin Anja Löffler-Seifert. Sie begründet das auch damit, dass die Messtechnik einfach zu bedienen sei und nahezu fehlerfrei funktioniere. Im Gegensatz zum Dienstleister, mit dem Auerbach bis 2021 zusammengearbeitet hatte, setzt das Ordnungsamt am neuen mobilen Blitzer nur eigene Leute ein. "Drei Bedienstete haben die Prüfung abgelegt, da Verkehrsraumüberwachung eine hoheitliche Aufgabe ist", sagt die Ordnungsamtschefin. Beim vorherigen Anbieter war am Blitzer immer ein Messtechniker der Firma im Einsatz, ein Mitarbeiter der Stadt musste zusätzlich anwesend sein.

Anders bei der nun eingesetzten Technik. Das laserbasierte Messgerät vom Typ Vitronic Poliscan Speed samt anthrazitfarbener VW Caddy ist in Auerbach stationiert. Das Ordnungsamt entscheidet eigenständig, wo, wann und wie der Blitzer eingesetzt wird. "Vorher mussten wir Auto und Techniker lange im Voraus buchen und waren wenig flexibel, wenn Wetter oder Personalengpässe eigentlich gegen einen Einsatz sprachen", begründet Anja Löffler-Seifert. Dass die Stadt unter den neuen Voraussetzungen in die Vollen geht und den neuen Blitzer sieben Tage die Woche einsetzt - diese Befürchtung nimmt die Ordnungsamtschefin Kraftfahrern: "Acht bis zehn Einsätze pro Monat - wir bleiben beim bisherigen Kontrollumfang", versichert Löffler-Seifert. Viel mehr sei nicht drin, das Auswerten der Daten aus den Einsätzen und das Erstellen der Bußgeldbescheide erfordere zusätzlich Zeit. Zudem haben Auerbachs Vollzugsbedienstete weitere Aufgaben, die Parkraumüberwachung zum Beispiel. Doch schon die Beschränkung auf wenige Einsatztage lohnt sich: In der dreimonatigen Testphase nahm Auerbach 80.000 Euro für die Stadtkasse ein.

Toleranzbereiche sind bei den Messungen eingepreist. "Innerorts drei, außerorts fünf km/h", verrät Anja Löffler-Seifert. Einen Bonus, ehe die Fotofalle auslöst, gibt es obendrauf, verrät die Ordnungsamtschefin. Und noch etwas gibt sie preis: Sein in hiesigen Breiten eher seltenes Kennzeichen werde das Blitzerauto behalten, das Fahrzeug ist am Sitz der Firma in der Hansestadt Wismar zugelassen. Also Obacht: Wo ein dunkelgrauer Caddy mit HWI-Kennzeichen am Straßenrand steht, nimmt man besser den Fuß vom Gaspedal.

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