Zunächst einmal habe ich diese Woche doch tatsächlich gelesen, dass sich die Anzahl der belegten Deutsch-Kurse in Spanien innerhalb eines Jahres verdoppelt haben soll. Tja, die Deutschen wollen alle Spanisch lernen, die Spanier deutsch. Absurd...naja, mit meiner Arbeit an der Schule hier in Tarragona habe ich zumindest schon mal einen kleinen Beitrag zum neuen "Run" auf unsere Sprache geleistet :-) Aber ich habe auch im Gespräch mit anderen ERASMUS-Studenten die Erfahrung gemacht, dass es derzeit scheinbar wahnsinnig "in" ist, Deutsch lernen zu wollen.
Falls ihr euch im Übrigen irgendwelche Insider-Informationen zu San Fermín, dem populären Stierrennen in Pamplona erhofft, muss ich euch leider enttäuschen. Dieses Spektakel - das mich nebenbei gesagt ziemlich anwidert - ist hier irgendwie gar kein so großes Thema. Ich habe witzigerweise in den deutschen (Online-)Medien mehr darüber gelesen und gehört, als in den spanischen (vermutlich weil es das Klischee vom spanischen Torero so schön erfüllt).
Tja, was macht ansonsten mein ERASMUS-Leben in Tarragona nach Beendigung der Uni? Viel Zeit bleibt mir nicht mehr hier...eigentlich wollten Elisa und ich zum Abschluss unseres Spanien-Aufenthaltes daher noch einen kleinen Ausflug nach Sevilla unternehmen, wenn das mal nicht so verdammt weit weg wäre. Aber die ständigen "Du musst in Sevilla gewesen sein, um das wahre Spanien zu entdecken"-Sprüche machen es uns auch wirklich nicht einfacher ;-)
Die Frage ist nur: Wie hinkommen? Der günstigste Zug ist immer noch recht preisintensiv und fährt rund 11 Stunden, der Bus sogar 15 (!) Stunden. Das Witzige an der Sache ist dabei, dass alles so einfach sein könnte. Denn es gibt doch tatsächlich einen Ryanair-Flug von Reus aus nach Sevilla. Nun jedoch das große ABER. Für uns als Nicht-Spanier würde der Flug allen Ernstes glatt das doppelte kosten (liegt an Subventionierungen der Regierung). Ja, ich habe es auch erst nicht glauben wollen!
Um beim Buchen eines Fluges zu beweisen, dass man Einwohner eines spanischen Verwaltungsbezirkes ist, muss man eine spezielle Meldenummer (NIE) angeben. Zwar haben wir gegoogelt und herausgefunden, dass sich manch einer mithilfe eines Internet-Tools eine NIE generieren lässt, um den Flug doch günstiger buchen zu können. Aber dann vielleicht am Flughafen zu stehen und der netten Dame am Schalter zu erklären, dass man sich eine Fake-NIE im Internet hat generieren lassen!? Nein, danke - das ist mir dann doch etwas zu heikel ;-) Also bleiben uns momentan zwei Möglichkeiten: In den sauren Apfel beißen und einen überteuerten Flug buchen. Oder die Möglichkeit, das "wahre Spanien" kennenzulernen, an uns vorbeiziehen lassen. Momentan wissen wir noch nicht so ganz, für was wir uns entscheiden sollen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie die Sache ausgehen wird :-)
Liebe Grüße, Romy
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