Traurige Nachricht für alle Fans des DEFA-Klassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Karin Lesch, die die Rolle der gütigen und eleganten Märchenkönigin verkörperte, ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge gestorben.
Karin Lesch lebte zuletzt in einem Seniorenheim in Wernsdorf, einem Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen (Brandenburg). Dort sei sie jetzt friedlich eingeschlafen, wie Leschs Tochter Anja Mathilde Wallocha gegenüber „Bild“ bestätigte. Demnach ist sie bereits am 12. März gestorben. Sie wurde 89 Jahre alt.
Märchenprinz Pavel Trávníček: Mein Herz schmerzt
Leschs Schauspieler-Kollege Pavel Trávníček, der in dem Klassiker den Prinzen mimte, erklärte gegenüber der tschechischen Boulevardzeitung „Blesk“: „Ich habe diese traurige Nachricht heute Morgen gelesen und mein Herz schmerzte. Karin war eine äußerst elegante Dame.“ Rolf Hoppe, der König spielte, habe sie selbst als Königin für Aschenputtel auserkoren. „Mein aufrichtiges Beileid an die Familie“, fügte der 74-jährige Trávníček hinzu.
Klassiker zum Teil auf Schloss Moritzburg gedreht
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gilt mit ungezählten Wiederholungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen als der Weihnachtsklassiker schlechthin. Der Märchenfilm wurde 1973 von den Filmstudios Barrandov (Tschechoslowakei) und DEFA (DDR) koproduziert und zum Teil auch auf Schloss Moritzburg gedreht. Bevor Karin Lesch als Königin in „Aschenbrödel“ berühmt wurde, hatte sie aber bereits in mehreren DEFA-Filmen mitgewirkt, darunter in „Das Zaubermännchen“ (1960), „Die Toten bleiben jung“ (1968) und „Die Rote Kapelle“ (1971). Zuallererst war sie aber eine sehr erfolgreiche Theaterschauspielerin. Sie war an führenden Bühnen der DDR engagiert, etwa in Karl-Marx-Stadt und Dresden.
Schauspielerin Lesch zog sich Ende der 70er-Jahre zurück
Ende der 70er-Jahre zog sich Karin Lesch aber fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Sie sei eine sehr bescheiden lebende Person gewesen, die sich fernab des öffentlichen Rummels wohler gefühlt habe, zitiert die „Bild“ Tochter Anja Mathilde Wallocha zitiert. Neben Berlin und Chemnitz (früher Karl-Marx-Stadt) habe sie auch längere Zeit im Harz gelebt.
Neben Trávníček wurde vor allem Aschenbrödel-Darstellerin Libuše Šafránková mit dem Film zum Star. Sie starb 2021 im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. (juerg)