Der Fußball-Drittligist FC Erzgebirge Aue hat am Samstagnachmittag die neue Saison mit dem „Nachholspiel im Europapokal der Landesmeister“ eröffnet.
Über die Geschichte, die den FC Erzgebirge Aue und den Glenavon Football Club miteinander verbindet, wurde bereits viel geschrieben. Einerseits war das Aufeinandertreffen am Samstagnachmittag eine Partie, zu der es bereits vor 64 Jahren im Europapokal der Landesmeister hätte kommen sollen. Andererseits war es für die Veilchen ein sportlicher Test in Vorbereitung auf die Drittligasaison 2024/25, die in vier Wochen beginnt.
Vor verhältnismäßig großem Testspielpublikum von knapp 4800 Zuschauern im Erzgebirgsstadion begann die Elf von Cheftrainer Pavel Dotchev wie die Feuerwehr. Die Abwehrreihe des nordirischen Erstligisten, dessen Qualität FCE-Sportchef Matthias Heidrich vor Anpfiff gegenüber der „Freien Presse“ mit der eines deutschen Regionalligisten verglichen hatte, offenbarte schon früh im Spiel zahlreiche Lücken. Der FC Erzgebirge Aue erarbeitete sich so beste Chancen, doch Marcel Bär (8. Minute) und Omar Sijaric (14.) ließen diese zunächst aus. Kurz darauf zappelte der Ball dann aber doch im Netz: Linus Rosenlöcher hämmerte einen Ball aus 25 Metern an die Latte, Torjäger Bär versenkte den Nachschuss (15.). Marvin Stefaniak erhöhte auf 2:0 vom Elfmeterpunkt (17.), ehe er das 3:0 durch Neuzugang Mika Clausen vorlegte (33.). „Wir haben das in der ersten Halbzeit schon richtig gut gemacht“, sagte Mannschaftskapitän Martin Männel nach dem Spiel. Einerseits sei deutlich geworden, dass der Kern der Mannschaft die Abläufe der Vorsaison verinnerlicht habe, andererseits sich die Neuzugang schon gut eingefunden hätten.
In der zweiten Halbzeit nahm Dotchev einige Änderungen vor, dennoch ließen die Veilchen kaum Chancen der Nordiren zu. Im Gegenteil: Joker Boris Tashchy erzielte nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Sean Seitz das 4:0. Gerade einmal 80 Sekunden waren da im zweiten Durchgang gespielt, anschließend plätscherte das Spiel ein wenig dahin. Große Chancen der Veilchen wurden seltener. Das Geschehen dominierten sie aber weiterhin. Eine einzige Chance ließ die Dotchev-Elf im ganzen Spiel zu, doch Männel parierte einen Versuch des nordirischen Stürmers David McDaid glänzend. „Der Gegner ist nur so gut, wie du es selbst zulässt“, betonte Männel den guten Auftritt. Eigengewächs William Kallenbach sorgte schließlich für den 5:0-Endstand (85.).
Am Sonntag fahren die Lila-Weißen ins Trainingslager nach Bad Blankenburg, wo mit dem ZFC Meuselwitz (Dienstag, 16.30 Uhr) und VFC Plauen (Freitag, 15 Uhr) zwei weitere Tests anstehen. Im kommenden Jahr geht es dann zum Rückspiel nach Nordirland.
Statistik:
Erzgebirge Aue: Männel - Burghardt (46. Fallmann), Vukancic (76. Schädlich), Barylla (46. Nkansah), Rosenlöcher (46. Jakob) - Fabisch (76. Emmerich), Pepic (46. Majetschak), Sijaric (46. Seitz), Clausen (46. Tashchy), Stefaniak (66. Kallenbach) - Bär (46. Bornschein)
Tore: 1:0 Bär (15.), 2:0 Stefaniak (17.), 3:0 Clausen (33.), 4:0 Tashchy (47.), 5:0 Kallenbach (85.)