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Konjunktiv II: Ich täte mal ganz gerne ...
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Zum einen geht es in meinen Randnotizen zum Wochenausklang um einen gut gemeinten Ratschlag zur Bewältigung eines lästigen Alltagsproblems und um den Hinweis auf die Doppeldeutigkeit einer umgangssprachlichen Redewendung in der Überschrift eines Artikels, während es zum anderen auch bei schwierigen Fragen manchmal eine ganz einfache Antwort gibt und die Verwendung der deutschen Sprache ab und zu eben doch eine Frage der Perspektive ist:
Episode 1: Gar nicht mal so selten wollen Leser ihre guten Ratschläge beziehungsweise klugen Hinweise, die ihnen in den Sinn gekommen sind, nachdem sie einen Artikel in der Zeitung gelesen haben, für sich behalten und informieren deshalb mich darüber. Dieser Mann hatte die Kolumne "Blut und Blödsinn" auf der Seite "Kund & Kegel" gelesen und meinte: "Niemand muss sich heutzutage über Werbepausen im Fernsehen ärgern. Man kauft einen Rekorder mit Festplatte, wählt die wenigen wirklich interessanten Sendungen aus und zeichnet sie auf. Dann braucht man nie wieder in Echtzeit fernzusehen und kann alle üblen Werbeblöcke überspringen."
Episode 2: Eine Leserin wollte von mir wissen, warum "Freie Presse" sich jetzt sogar dazu herablasse, über die körperlichen Ausscheidungen eines ehemaligen Bundespräsidenten zu berichten. Weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, was die Frau in der Leitung von mir wollte, habe ich mich zunächst versichert, ob es ihr tatsächlich um die wohl privateste aller menschlichen Verrichtungen gehe. Genau deswegen rufe sie an, und die Sprache sei von dem vor dreieinhalb Jahren zurückgetretene Staatsoberhaupt. An dieser Stelle war ich komplett verwirrt, weshalb ich die Anruferin bat, mir die Überschrift des Artikels zu nennen, der sie veranlasst habe, meine Nummer zu wählen. Das tat sie, und ich begriff: "Wulff macht jetzt auch in Immobilien" stand über dem Bericht.
Episode 3: Weil sie das Wort "Chuzpe" in der Zeitung gelesen habe, es aber nicht kenne und kein Lexikon zur Hand habe, bat eine Anruferin mich, ihr diesen Begriff zu erklären. Zunächst holte ich mir den Artikel auf den Bildschirm, es war ein Leserbrief, und darin stand: "Und keine europäische Regierung hat genug Chuzpe, den Mund dagegen aufzumachen." Zuerst versuchte ich es mit Synonymen wie Courage oder Mut, wobei ich sofort merkte, dass diese Wörter nicht das zum Ausdruck bringen, was Chuzpe bedeutet. Und weil ich in dieser Situation nicht weiter wusste, habe ich das Worte in die Suchmaschine eingegeben, was ich in diesem Fall der Frau in der Leitung auch sagt, und fand bei Wikipedia diese Definition: Chuzpe (...) ist eine Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit." Wir haben uns noch eine Weile über dieses Wort und seine Bedeutung unterhalten, es gab keine Differenzen zwischen uns, wir waren uns einig, was mit Chuzpe gemeint ist. "Wollen Sie wissen, wie ich den Satz formuliert hätte?", fragte mich die Leserin zum Schluss des Gesprächs und wartete meine Zustimmung gar nicht erst ab: "Und keine europäische Regierung hat den Arsch in der Hose, den Mund dagegen aufzumachen."
Episode 4: Einmal mehr ist mir mein Bemühen, in meinen Blogeinträgen die Leser so authentisch wie möglich zu Wort kommen zu lassen, auf die Füße gefallen, denn eine hat mich angerufen und das Gespräch mit dieser Frage begonnen: "Schämen Sie sich nicht mal, so etwas zu schreiben?" Ganz ehrlich, habe ich ihr gesagt, habe ich darüber nicht einmal nachgedacht, als ich meinen Eintrag "Ein Schlag, ein Fuß und wenig Verstand" gestern mit diesem Zitat abschloss: "Abends will ich nicht, nachmittags täte mich interessieren."
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