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Huddelei midm Nischel - echt jetzt?

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Das Ungesehene heißt so, weil es im Verborgenen liegt, weshalb man es erst finden muss, bevor man es sehen kann, was zur Folge hat, dass es dann kein Ungesehenes mehr ist und von der Liste gestrichen werden muss, auf der die Dinge stehen, die bislang unentdeckt waren und darauf warten, ans Licht gebracht zu werden, was zu diesem Dilemma führt: Irgendwann ist Schluss mit der Suche. Auch um einen Aspekt dieses (von mir ausgemachten) Phänomens geht es heute in meinen Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern zwischen zehn und zwölf:  

Episode 1: Ein Leser hat sich bei mir gemeldet, weil er mit mitteilen wollte, dass er in einem Landkreis lebt, in dem die 3G-Regel unter anderem auch in Gaststätten und Restaurants gilt, und dass er am Vorabend mit seiner Familie essen war, alle sich auf die Kontrolle und die Vorlage ihrer Bescheinigungen entsprechend vorbereitet hatten und dann maßlos erstaunt waren, als niemand in dem Lokal sich dafür interesierte und sie ihr Abendessen ohne weiteres zu sich nehmen konnten. "Warum teilen Sie mir das mit?", wollte ich von dem Mann in der Leitung wissen und bekam dies zur Antwort: "Weil Sie darüber berichten sollen, natürlich." Weil ich nachhakte, erfuhr ich dann, was ich nicht glauben wollte: "Genau, über dieses eine Restaurant, das gegen die Bestimmungen verstoßen hat."

Episode 2: Was den Tierschutz und das Vorgehen gegen die Massentierhaltung sowie den Verzicht auf das Essen von Fleisch betrifft, habe ich eine eindeutige und klare Haltung, aus der ich niemals ein Geheimnis mache und meine Argumente anbringe, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe. Bei diesem Leser habe ich, weil ich tatsächlich nicht wusste, was ich dazu sagen soll, lieber geschwiegen und mich nur für den Anruf bedankt, bevor ich mich von ihm verabschiedet habe, denn er hatte sich bei mir gemeldet, nachdem er den Artikel "Neue Lichterwelt in Bad Elster" über ein offenbar einzigartiges Illuminationserlebnis gelesen hatte und meinte: "Mir tun die Millionen Insekten leid, die von dem Licht angelockt werden und gestresst im Lichterschein verenden." Habe ich ein Denkproblem? Vielleicht sogar ein weltanschauliches?

Episode 3: Dass ich mich dazu bekenne, kommt höchst selten vor, aber in diesem Fall geht es nicht anders: Bei den Gesprächen mit (überwiegend) älteren Leuten, die nie in ihrem Leben etwas mit der englischen Sprache zu tun hatten, geschweige denn sie gelernt haben, und die mich anrufen, weil sie das Chemnitzer Kulturhauptstadtmotto "C the Unseen" nicht verstehen, gerate ich zunehmend an die Grenze dessen, was meine Geduld auf eine harte Probe stellt, sodass der zarte Faden zu reißen droht, weil ich ihnen zwar erklären kann, dass "unseen" das "Ungesehene" ist, aber sie mir nur schwer folgen können, wenn ich sage, dass "C" wie "see" ausgesprochen wird und deshalb für "sieh" steht und das Motto also mit "Sieh das Ungesehene" eigentlich leicht nachzuvollziehen sein sollte. Alles klar?

Episode 4: Als zugereister Nicht-Sachse bin ich bei dieser Beschwerde einer Leserin auf Hilfe angewiesen: "Ich kenne niemanden, weder in Familie, noch im Bekanntenkreis noch Kollegen, die den Karl-Marx-Kopf Nischel nennt. Und ich bin 60 Jahre alt und kenne schon von Berufswegen viele Chemnitzer. Für mich ist es also sehr fraglich, ob der Begriff tatsächlich im allgemeinen Sprachgebrauch der Chemnitzer zu finden ist. Ich glaube eher, es ist eine mediale Erfindung, die mal ein Journalist oder Redakteur gut fand, den Chemnitzern ungefragt in den Mund legte, seitdem in den Zeitungen etabliert hat und die von einer Firma marketingtechnisch aufgegriffen wurde." Zwei Fragen in den virtuellen Raum von mir dazu: Ist das wirklich so? Und könnte sich der Kollege, der den Nischel erfunden hat und dies vielleicht liest, bitte bei mir melden?

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