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Fremde Kicker und üble Winde

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Nachdem ich heute zum zehnten Mal einem Leser in der Leitung erläutert habe, warum ich ihm nicht sagen kann, wo man sich gerade gegen die Grippe impfen lassen kann, weil meine Kollegen häufiger über dieses Thema geschrieben haben, habe ich den Entschluss zuerst gefasst, darüber in meinem Blog eine ausführlichen Eintrag zu schreiben, ihn dann aber wieder fallen gelassen, weil er von geringer inhaltlicher Substanz gewesen wäre, im Gegensatz zu meinen jetzt folgenden Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern am Telefon zum Wochenausklang.

Episode 1: Mir ist wieder mal auf die Füße gefallen, dass ich mich für Fußball so gut wie gar nicht interessiere und mein Wissen, was Mannschaften und Spieler betrifft, im besten Fall ein rudimentäres ist. Der Mann in der Leitung hatte mir die Überschrift eines Artikels in der Zeitung genannt und mich gefragt, ob er mir dazu mal seine Meinung sagen kann. Geantwortet habe ich: "Wenn es dabei um den Islam oder Islamismus geht, höre ich Ihnen gern zu, kann aber leider mit Ihnen darüber nicht diskutieren, da müsste ich Sie an mit einem anderen Kollegen verbinden." Der Anrufer war völlig verwirrt, und es hat eine Weile gedauert, bis wir das Missverständnis aufklären konnten und er mir seine Haltung um FC Bayern München erläutern durfte. Wie es dazu gekommen war? Andere Frage, kann hier jemand etwas mit dem Begriff "Alaba-Krach" anfangen? Nein? Da bin ich aber beruhigt ...

Episode 2: Auf vermeintlich humorvolle beziehungsweise mutmaßlich geistreich ironische Erwiderungen von Lesern am Telefon reagiere ich seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr mit Gelassenheit, sondern gestehe mir eine Entschlossenheit zu, von der ich überzeugt bin, dass sie in solch schwierigen Zeiten angemessen ist. Der Mann in der Leitung fragte mich heute: "Spreche ich mit einem Vertreter des Zentralorgans der Regierungspartei?". Ich habe geantwortet: "Nein, tut mir leid, da sind Sie falsch verbunden." Ich habe aufgelegt, er hat nicht noch einmal angerufen.

Episode 3: Gescheitert bin ich bei dem Versuch, einem Leser den Grund nachvollziehbar zu erläutern, warum ich in seinem Leserbrief die Formulierung "Furz gelassen" ersatzlos gestrichen hatte, denn der Mann vertrat die Ansicht, dass diese Redewendung durchaus gebräuchlich sei bei der Beschreibung beispielsweise eine Politikers, der sich gern über die sozialen Medien an die Weltöffentlichkeit wendet, wenn ihm gerade mal wieder etwas eingefallen ist, was aber tatsächlich niemanden interessiert.

Episode 4: Und weil es mir ein Bedürfnis ist, obwohl ich bislang noch nie eine Reaktion darauf bekommen habe, weshalb ich nicht weiß, ob das überhaupt jemanden in irgendeiner Weise bewegt, gibt es mal wieder ein "Gedicht der Woche" im Blog des Leserobmanns. Das stimmt nicht ganz, den von den mehr als 40 Strophen, die sich der Leser hat einfallen lassen, um dem Herbst zu huldigen, möchte ich nur drei zitieren mit Rücksicht darauf, dass der Mensch bei allem zurzeit das rechte Maß nicht aus den Augen verlieren darf. Also:

 

Der Herbst ist ein Hexer,

das kannst du jetzt sehen.

So ein richtiger Farbenkleckser,

aber romantisch und schön.

 

Nun öffnet er alle Fenster,

und wir blicken in die Natur.

Sehen wir jetzt Gespenster,

der Herbst mach eine tolle Figur.

 

Hat er auch die Blätter verzaubert

und gab ihnen ein neues Gesicht,

lässt er sie nun tanzen,

der stürmische Bösewicht.

 

Dietmar S.

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