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Lasst auf die Tür, das Tor macht zu
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Wenn ich vorher gewusst hätte, dass es mehr gegensätzliche Haltungen dazu gibt, als dass sich die betroffenen Leute einig sind, hätte ich gar nicht erst versucht, bei einer Umfrage unter meinen Kollegen mir eine Vorstellung davon zu machen, ob ich dem Leser, der mich wegen dieses Themas angerufen hat, weil er den Bericht "Über 20 Einbrüche in einer Nacht" und darin die Formulierung "... oft unverschlossene Hauseingangstüren aufgehebelt und Keller durchsucht" gelesen hatte, in einer Einschätzung recht geben oder ihm widersprechen sollte. Um dieses Problem geht es, es läuft auf eine Antwort auf diese Frage hinaus: Soll oder muss man sogar in einem Haus mit mehr als drei Etagen und entsprechend vielen Wohnungen in der Nacht die Haustür abschließen oder kann man darauf verzichten? Dieser Hinweis des Lesers hat mein Nachdenken und die anschließend Befragung meiner Kollegen in Gang gesetzt:
"Der Bericht erweckt den Eindruck, dass die Polizei ist als fahrlässig ansieht, wenn die Haustür unverschlossen ist und Einbrecher so überhaupt erst ins Haus gelangen können", sagte der Mann erklärte mir die beiden Gründe für seine Einschätzung, dass er den Ordnungshüter in diesem Punkt widersprechen möchte. "Zum einen ist es unbedingt erforderlich, dass die Leute in den Wohnungen, wenn sie beispielsweise einen Unfall hatten oder wegen einer spontan aufgetretenen ernsten Krankheit wie beispielsweise einem Schlaganfall, den Rettungsdienst ins Haus lassen können, indem sie den elektronischen Öffner von der Wohnung aus betätigen, und dass sie eben nicht erst über das Treppenhaus zur Haustür gehen müssen, um sie zu öffnen, weil sie dazu nicht mehr in der Lage sind." Sein zweites Argument sei zwar nicht ganz so schwerwiegend, aber auf jeden Fall auch zu berücksichtigen: "Beispielsweise in Neubaukomplexen mit acht oder mehr Etagen kann man von Bewohnern in den oberen Stockwerken nicht verlangen, dass sie jedes Mal nach unten gehen müssen, um Besucher einzulassen, nur weil die Haustür verschlossen ist."
Bei den Unterhaltungen ist noch ein weiterer Aspekt zur Sprache gekommen: Spricht nicht auch dafür, die Haustür zumindest während der Nachtstunden abzuschließen, weil Einbrecher, wenn sie diese Hürde erst einmal überwunden haben und dann vor (hoffentlich) verschlossenen Tür zu den Kellerräumen stehen, aber diese allein schon mir Kraftaufwand aufhebeln können, weil der dabei entstehende Lärm wohl eher nicht zu den in ihren Wohnungen schlafenden Hausbewohnern dringt, dann ein meistens freies Feld mit den häufig nur mit Vorhängeschlössern gesicherten Kellerabteilen vorfinden und beispielsweise dort abgestellte Fahrräder oder (für viele noch viel schlimmer) den kompletten Weinvorrat mitgehen lassen könnten?
Dieser Blogeintrag endet deshalb mit dieser Feststellung, obwohl der Mann, der mich deswegen angerufen hatte, es vermutlich anders sieht: Die eine Lösung für dieses Problem gibt es nicht, und die Diskussionen in den Wohnhäusern mit mehrere Etagen und vielen Bewohnern wird immer zu einem Ende geführt werden müssen, bei dem Kompromisse und deshalb auch lange Gesichter nicht zu vermeiden sind. Oder hat jemand eine andere Idee? Melden dürfen sich natürlich auch die Besitzer und Bewohner von freistehenden Einfamilienhäusern, aber die haben andere Probleme, denke ich mir: Welchen Widerstand setzt meine Terrassentür möglichen Dieben entgegen?
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