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Also, da wo ich herkomme, da ...
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Längst habe ich mich damit abgefunden, Zeit meines Arbeitslebens immer wieder mal mehr oder weniger direkt mich damit auseinandersetzen zu müssen, dass ich in den alten Bundesländern groß geworden und erst nach der Wende in die neuen gekommen bin, um hier in Sachsen eine neue Heimat zu finden. In meinem Rückblick zum Wochenausklang geht es um drei kurze Geschichten, in denen es mir teilweise leicht gefallen ist, mich damit abzufinden, teilweise aber auch mir nur ein Stirnrunzeln ins Gesicht gezaubert hat:
Episode 1: Weil meine Kollegen mitfühlende Zeitgenossen sind und wissen, dass ich manchmal mit emotionalen Herausforderungen konfrontiert werde und nicht immer zur Tröstschokolade greifen möchte, starten sie manchmal den Versuch, mich aufzuheitern. Dies war ein solcher Versuch, denn ich wurde aufgefordert, mir auf einem Smartphone mir ein kurzes Video anzuschauen, allerdings mit dem Zusatz: "Ob Du wirklich darüber lachen kannst, werden wir dann sehen." Diese ist der Link zu dem Sketch mit Tom Pauls.
Episode 2: Bei dieser Debatte, die ich seit Anbeginn meiner Zeit als Leserobmann vor mittlerweile fast sieben Jahren mit Lesern am Telefon, aber noch mehr den Kollegen in der Redaktion führe, geht es darum, dass ich mir immer dann, wenn ich in meinem Blog oder noch mehr in meiner Kolumne auf der Seite "Leserforum", wenn ich der Meinung bin, es richtig zu formulieren, die Anderen mich korrigieren und meinen, dass ich mich angesichts meiner regionalen Wurzeln immer wieder gerade bei der Antwort auf diese grammatikalische Frage als jemanden zu erkennen gebe, die nie ganz in Sachsen ankommen wird. Darum geht es, diese Nachricht stand am Donnerstag auf der Seite "Aus aller Welt":
"Der zu Weihnachten verstorbene britische Popstar George Michael ist gestern im privaten Kreis beigesetzt worden. Das teilte die PR-Agentur des Sängers mit. Medien zufolge fand die Trauerfeier auf einem Friedhof in London statt. Der mit dem Popduo Wham! bekannt gewordene Sänger wurde nur 53 Jahre alt. Er starb an einer Herzmuskelerkrankung." Wäre ich für diese Seite verantwortlich gewesen, hätte ich ohne zu zögern den Rotstift angesetzt und korrigiert: "Der an Weihnachten verstorbene ..."
Vor einigen Wochen habe ich von meinem Chef quasi "befohlen" bekommen, in meiner Kolumne "Besser ertränken" diesen Satz so zu schreiben: "In den Wochen vor dem Jahreswechsel hatten sich Leute bei mir gemeldet, weil das Feuerwerk zu Silvester zu den größten punktuellen Ursachen für Feinstaub-Emissionen gehört." Bis unmittelbar vor dem Andruck dieses Teils der Ausgabe der "Freien Presse" hatte ich dafür gekämpft, dass die Passage so zu lesen ist : "... weil das Feuerwerk an Silvester zu den größten punktuellen Ursachen für Feinstaub-Emissionen gehört." Der Kommentar meines Vorgesetzten begann mit den Worten "Wo Du herkommst vielleicht, aber hier bei uns ..."
Episode 3: Wie ich mich heute bei den Gesprächen mit Lesern, die mich wegen des Artikels "Vaddi unsor" heute auf der Titelseite der "Freien Presse" angerufen hatten, gefühlt habe, kann ich gar nicht in Wort fassen, weil es dabei unter anderem um die Wiedergabe von Sätzen wie "Dain isch das Raisch und die Graffd und die Herrlischkeit in Ewischgaid" ging. Deshalb halte ich es für eine gute Idee, dass die folgenden Verse (beides Lieder aus meiner Heimat, die ich im Programm habe; das erste hat mehr als 20 Strophen) laut liest, wer nachempfinden möchte, wie es mir heute ergangen ist. Wer sie mir am Telefon vorlesen möchte, läuft allerdings Gefahr, dass ich eine Zwerchfellattacke ungeahnten Ausmaßes erleide, denn wenn Sachsen versuchen Plattdeutsch zu reden, setzt das in meinen Gehirnwindungen etwas frei, dass ich dem Kollegen im Nachbarbüro nicht zumuten möchte.
Herrn Pastor sien Kauh
Kennt ji all dat nige Leed, nige Leed, nige Leed,
Wat dat ganze Dörp all weet, von Herrn Pastor sien Kauh?
Refrain:
Sing man tau, sing man tau, von Herrn Pastor sien Kauh, jau, jau.
Sing man tau, sing man tau, von Herrn Pastor sien Kauh!
Ostern weer se dick un drall, dick un drall, dick un drall,
Pingsten leeg se dod in'n Stall, Herrn Pastor sien Kauh!
Refrain
As se weer in Stücke sneeden, Stücke sneeden, Stücke sneeden,
Het dat ganze Dörp wat kreegen, von Herrn Pastor sien Kauh!
Refrain
Dat du min Leevsten büst
Dat du min Leevsten büst
dat du woll weeß
Kumm bi de Nacht
kumm bi de Nacht
segg wo du heeßt
Kumm du um Middernacht
kumm du Klock een
Vader slöpt, Moder slöpt,
ick slap alleen
Klopp an de Kammerdör
fat an de Klink
Vader meent, Moder meent,
dat deit de Wind
Kumm denn de Morgenstund,
kreiht de ol Hahn.
Leevster min, Leevster min,
denn mößt du gahn.
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