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Corona: Das ist neu am Mittwoch im Vogtlandkreis

Im Vogtlandkreis steigt die Zahl der am Coronavirus Erkrankten auf fünf. Kitas lassen Gebühren entfallen. Erste Geschäfte schließen. Die Polizei warnt vor Corona-Betrügern. Und die BG-Klinik Falkenstein muss schließen - Corona-Fall in den eigenen Reihen.

Stand der Infektionen: Dem Landkreis zufolge gibt es im Vogtlandkreis mit Stand Mittwochabend fünf am Coronavirus erkrankte Personen. Am Montag waren es laut Kreisbehörde noch zwei Infizierte sowie 18 Personen mit einem begründeten Infektionsverdacht aufgrund sowohl von Krankheitssymptomen als auch vorherigem Aufenthalt in einem Risikogebiet, dazu 44 Personen in häuslicher Quarantäne.

Kitas: Nach dem sachsenweiten Beschluss, Schulen und Kitas ab Mittwoch zu schließen und nur noch eine Notbetreuung für Eltern in bestimmten Berufen einzurichten, reagieren nun einige Kitas im Vogtlandkreis mit Gebührenerlass. Plauen will zunächst für den Monat April keine Kita-Elternbeiträge für die Betreuung in kommunalen Einrichtungen erheben. "Ausgenommen hiervon sind Eltern/Sorgeberechtigte, die in diesem Monat eine Notbetreuung in einer kommunalen Kindertageseinrichtung in Anspruch nehmen", heißt es in einer Pressemitteilung. Den freien Trägern von Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet wurde von der Stadtverwaltung empfohlen, ebenso zu verfahren. Für den März gibt es derzeit noch keine Erstattungs-Regelungen in Plauen. Sozialbürgermeister Steffen Zenner (CDU) vermutet, dass eine Vielzahl von Eltern im aktuellen Monat etwa zehn Betreuungstage nicht in Anspruch nehmen können. Das Thema kommt am Mittwoch in Dresden auf den Tisch. Für Zeiten, in denen keine Kinderbetreuung in kommunalen Einrichtungen der Stadt Plauen zur Verfügung gestellt werden, sollen Möglichkeiten von Beitragsverrechnungen durch den Sächsischen Städte- und Gemeindetag in einem am Mittwoch stattfindenden Gespräch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) diskutiert werden, so Zenner. "Ich erwarte als Ergebnis des heute stattfindenden Gespräches auf höchster Ebene, familienentlastende und elternfreundliche Lösungen, auch wenn es um die finanzielle Erstattung nicht in Anspruch genommener Betreuungszeiten in Einrichtungen der Kinderbetreuung der Stadt Plauen geht." Eltern/Sorgeberechtigte, die Leistungen im Rahmen der Notbetreuung in einer kommunalen Kindertageseinrichtung in Anspruch nehmen, haben ihre Beiträge in voller Höhe zu entrichten. In der Gemeinde Neumark sollen für die Monate März und April nur 50 Prozent der Kita und Hort Beiträge abgebucht werden. Dies teilte Bürgermeister Sven Köpp (FDP) in der Facebook Gruppe "neumark and friends" mit. Man wolle bei diesem Thema bewusst nicht warten, bis es dazu eine Festlegung vom Freistaat gibt. Auch Auerbach und Falkenstein hatten bereits angekündigt, keine Kita-Beiträge zu erheben. In Markneukirchen steht eine Entscheidung noch aus: Laut Bürgermeister Andreas Rubner will die Stadtverwaltung in den kommenden Tagen darüber mit dem Träger der Einrichtungen sprechen. Das Augenmerk liege dort aber derzeit auf der Organisation der Notbetreuung. Adorf informiert auf seiner Homepage:  "Über eine etwaige Erstattung von Elternbeiträgen kann noch keine Aussage getroffen werden." Die Stadt Reichenbach erlässt die Hälfte des für Monat März gezahlten Elternbeitrages für die Kindertagesstätte. Wenn kein Antrag auf Rückerstattung gestellt wird, wird der hälftige Beitrag mit dem nächsten fälligen Beitrag automatisch verrechnet. Die Gebühr für den Monat April entfällt. Laut Stadtverwaltung sind in den Reichenbacher Kitas und Grundschulen am Mittwoch 152 Kinder, das sind rund zehn Prozent der üblichen Gesamtanzahl, betreut worden. In den acht ausgewählten  Kindertagesstätten wurden 137 Mädchen und Jungen gezählt, in den Grundschulen insgesamt 15 Kinder. 

Krankenhäuser: Aufgrund eines nachgewiesenen Coronafalls unter ihren Mitarbeitern muss die BG-Klinik Falkenstein schließen. Betroffen sind mehr als 100 Patienten und 96 Mitarbeiter. Zwölf davon befinden sich in Quarantäne. Sie hatten Kontakt mit der infizierten Person. Informationen der "Freien Presse" zufolge war eine Mitarbeiterin in der vergangenen Woche aus einem Österreich-Urlaub zurückkehrt. Die Schließung soll bis mindestens Ostern andauern. Mehr lesen Sie hier: Corona bei Mitarbeiter: BG-Klinik Falkenstein dicht Während die vogtländischen Krankenhäuser mit Kontaktbeschränkungen versuchen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, bereiten sie sich auf einen möglichen Ansturm von Corona-Patienten vor. In Reichenbach wurde eine Corona-Ambulanz eingerichtet. Der Rettungszweckverband "Südwestsachsen" hat zur Bewältigung der "COVID-19-Pandemie" einen Krisenstab eingerichtet. Mehr zu den regionalen Kliniken lesen Sie hier: So rüsten sich die Krankenhäuser

Amtsärztin in Urlaub: Das Landratsamt im Vogtlandkreis managt die Coronakrise ohne Amtsärztin Kerstin Zenker. Sie ist zurzeit in Urlaub. Wie lange, ist nicht bekannt. In den vergangenen Tagen sei sie erkrankt gewesen, so Vize-Landrat Uwe Drechsel. 

Einzelhandel: In Plauen haben bereits am Mittwoch erste Geschäfte geschlossen, etwa H&M am Postplatz sowie Leder Matthes, Douglas sowie Mister*Lady Jeans in der Stadt-Galerie. Das Centermanagement prüft derzeit, welche Geschäfte ab Donnerstag noch öffnen können. "Wir sind hier im engen Austausch. Bitte warten Sie mit uns gemeinsam diese Vorgaben ab", heißt es in einer Information für die Kunden. Das Centermanagement will schnellstmöglich darüber informieren, welche Geschäfte weiterhin öffnen können und wie sich die Öffnungszeiten gestalten. "Bitte sehen Sie bis dahin von Anfragen ab." Dem Management des Einkaufszentrums sei es wichtig, einen Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus zu leisten, gleichzeitig jedoch die Versorgung aufrechtzuerhalten. "Wir verstehen Ihre Ansichten und Ängste, wir wollen lediglich Klarheit über die aktuelle Situation schaffen, um Gerüchte und Spekulationen aus dem Weg zu räumen." Mehrere Innenstadt-Händler in Plauen öffnen bereits am Mittwoch verkürzt. Für Ostersüßwaren wurden teilweise die Preise deutlich reduziert. Bei Blume 2000 haben Mitarbeiter Blumen an Kunden verschenkt. Ab Donnerstag ist dort geschlossen. In manchen Läden ist nur noch eine Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte möglich.

Landratsamt: Am Dienstagabend teilte das Landratsamt mit, dass es ab sofort für den Besucherverkehr schließt. Die Zulassungsstelle bleibt nur für Händler und private Zulassungsdienste geöffnet. Bürger sollen diese für ihre Anliegen nutzen. Sozialamt, Kreisarchiv, Wohnraumberatungsstelle und Außenstellen bleiben geschlossen, sind aber für Anliegen unter 03741-300-3333 erreichbar. Monatlich laufende Leistungen stelle das Sozialamt sicher. Für dringende Angelegenheiten sei die E-Mail-Adresse sozialamt@vogtlandkreis.de nutzbar. Zusätzlich zu den bereits geschalteten Hotline-Nummern des Gesundheitsamtes Vogtlandkreis (03741 300-3570, 03741 300-3571 und 03741 300-3572) wurden folgende weitere Hotline-Nummern vom Landratsamt Vogtlandkreis zur Unterstützung beim Umgang mit der Corona-Pandemie und ihren Folgen für das tägliche Leben eingerichtet. Mehr dazu: Vogtland: Landratsamt schaltet weitere Corona-Hotlines

Polizei: Die Polizeidirektion Zwickau warnt in den Landkreisen Zwickau und Vogtland vor Betrügern, die sich Angst von Menschen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zunutze machen könnten. Bürger sollen keine fremden Personen in ihre Wohnung lassen und auch keine Informationen über Vermögen oder Wertgegenstände an Unbekannte herausgeben. 

Verkehr: Seit Dienstag öffnen die Türen der Plauener Straßenbahnen an allen Haltestellen automatisch, wie Geschäftsführerin Barbare Zenner informiert. Es müssten nun nicht mehr alle Fahrgäste auf den Knöpfen herumdrücken. In vielen anderen Städten, etwa Berlin, München oder Jena, öffnen die Türen bereits länger ohne Zutun der Reisenden. 

Kommunen: Der für Mittwoch in Plauen geplante Verwaltungs- und der für Donnerstag geplante Finanzausschuss wurden kurzfristig abgesagt. Am Montag will Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) in einer Sitzung des Ältestenrates mit den Fraktionsvorsitzenden die weitere Verfahrensweise für die Gremiensitzungen beraten. Die Stadtratssitzung am morgigen Donnerstag in Rodewisch fällt  aus. Das teilt die Kommune nun mit. Noch am Montag hieß es, das Gremium tage trotz der Corona-Situation. Um wichtige Nachrichten schneller an die Einwohner verbreiten zu können, hat die Stadt Lengenfeld über den Telegram-Messenger-Dienst einen Informationskanal eingerichtet. Er heißt "Kommunenfunk Lengenfeld" und ist zur Information der Bürger in der Stadt und den acht Ortsteilen gedacht, auch für Eilmeldungen, wie sie jetzt in der Coronakrise nötig sind. Die kostenlose Telegram-App kann man aus dem App Store oder Play Store herunterladen und aktivieren. Wie man den Kommunenfunk Lengenfeld aktiviert, ist auf der Internet- und auf der Facebookseite der Stadt nachzulesen. Der Einstieg ist auch über den Link https://t.me/KommunenfunkLengenfeld möglich. Reichenbach hat Personenbeschränkungen für Beerdigungen eingeführt. In der großen Trauerhalle am Hauptfriedhof dürfen nur noch 50 Gäste Platz nehmen. Dadurch soll zwischen den einzelnen Personen genug Platz bleiben, um eine Ansteckung zu verhindern. In die Trauerhalle Oberreichenbach dürfen nur noch maximal 25 Trauergäste, in jene in Schneidenbach nur noch 18. Der Urnenraum ist zu klein und deshalb komplett gesperrt. Unter freiem Himmel dürfen sich in Reichenbach bei Beerdigungen nur noch maximal 100 Personen aufhalten. Auch bei Hochzeiten gelten nun Personenbeschränkungen: Trauungen finden nur noch im Trauraum des Neuberinmuseums statt. Erlaubt sind maximal 15 Gäste.

Amtsgerichte: Ab nächste Woche soll die Zahl von Verfahren am Amtsgericht Auerbach weiter eingeschränkt werden. Verfahren sollen, wenn möglich, schriftlich abgewickelt werden. In den Gerichtssälen sollen  die Abstände zwischen Menschen vergrößert werden. Auch das Amtsgericht in Plauen sagt zahlreiche Gerichtsverhandlungen ab. Angeklagte und Zeugen werden ausgeladen, Prozesstermine verschoben. Bis Ostern finden nur noch dann Hauptverhandlungen statt, wenn es unbedingt erforderlich ist. Nicht betroffen sind Prozesse im Zusammenhang mit Haftbefehlen. Am Amtsgericht Plauen sind zudem Maßnahmen zur Verminderung der Besucherfrequenz angekündigt. Auch in Plauen soll künftig so viel wie möglich ohne persönliche Präsenz erledigt. werden Mehr dazu lesen Sie hier: Amtsgerichte arbeiten auf Sparflamme weiter

Jugendherbergen: Die vogtländischen Jugendherbergen bleiben ab Donnerstag zu. Betroffen sind die Einrichtungen in Plauen, Taltitz sowie die erst vor wenigen Wochen offiziell neu eröffnete Jugendherberge in Schöneck. "Die Gesundheit unserer Gäste und unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Aufgrund der Sondersituation rund um die Ausbreitung des Coronavirus sowie entsprechender Beschlüsse in Sachsen, haben alle unsere sächsischen Jugendherbergen ab 19. März zunächst bis zum 20. April 2020 geschlossen", teilte der Jugendherbergsverband mit. Die Herbergen werden Gäste, die einen Besuch geplant hatten, entsprechend kontaktieren.

 

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