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Peru - in duenner Luft

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Nachdem die Behandlung im Spital abgeschlossen ist, sind wir das erste Mal gesund genug, um unsere Umgebung naeher zu erkunden: Am 24. Juni ist das Inti Raymi  - das Sonnenfest der Inkas. Hier, in der Cordillera Blanca finden wir einen Ort, wo es noch traditionell gefeiert wird. Wir sind die einzigen Touristen und die Kulisse ist fantastisch. Auf einer Hochebene, umgeben von schneebedeckten Bergen, stehen drei alte Steinhaeuser aus der Inkazeit. Davor sitzen und stehen in ihren bunten Trachten Hunderte von Indigenas. Jede Gemeinde hat ihre eigene Tracht, aber nur die Frauen tragen diese - auch im Alltag. Hohe schwarze, braune oder blaue Huete mit Artischockenmuster, bunte knielange Roecke und dazu meist eine Strickjacke.

Das Fest beginnt: Eine Schulklasse spielt die traditionelle Inkazeremonie nach. 5 Jungfrauen muessen geopferd werden um die Goetter gnaedig zu stimmen. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass vor 500Jahren die Maedchen wirklich geopfert wurden...

Wir beschliessen, die Zeit zu nutzen und einige Wanderungen zu machen. Ein 4Tages Weg soll uns ueber einen 5000m Pass fuehren. Das Packen fuer die Wanderung wird diesmal etwas spannend: Wir haben nur zwei kleine Rucksaecke in denen nicht alles im Inneren seinen Platz findet. Die Schlafsaecke und das Zelt kommen aussen dran und ein Plastikbeutel mit Essen schwingt lustig im Takt unserer Schritte hin und her.

Den ersten Tag geht es durch ein breites Tal. Hier grasen Kuehe und Pferde und ein Fluss versorgt alles mit frischem Nass. Eigentlich haetten wir hier im National Park eher Lamas und Alpakas erwartet. Aber einen Vorteil hat es: am Abend spenden uns die trockenen Kuhfladen in Form eines Feuers nomadische Waerme. Am naechsten Tag geht es zu schoenen Gletscherlagunen, doch der Weg ist manchmal schwer zu finden aufgrund der vielen Tier-Trampfelpfade. Am Abend sind wir auf 4600m. Ein herrliches Panorama bietet sich rings um Zelt. Die gruene Lagune ist eingerahmt von schneebedekten Bergen ueber 6000m und die Gletscher scheinen zum Greifen nah. Allderdings wird es kalt: in der Nacht faellt dass Termometer auf -5Grad. Doch am naechsten Morgen taut die Sonne das Zelt und die Gemuter wieder auf - verheisst einen phantastischen Tag. Auf zum Pass!

Es geht nur langsam voran: 50 Schritte, stehen bleiben und 10 Mal atmen wie verrueckt. Nicht die Muskeln sind muede. Nein, es fehlt dem Koerper einfach an Sauerstoff! Die letzten 200 Hoehenmeter sind schier unendlich aber dann ist es geschafft: Wir stehen auf 5070m. Ein erhabendes Gefuehl und die Aussicht ist einfach gigantisch! Nach einem steilen, rutschigen Abstieg erwarten uns unzaehlige Chinchilas, die in Felshoehlen leben. Wir finden einen traumhaften Platz fuer unser Zelt und lassen den Tag mit einem Lagerfeuer ausklingen. Ein grosser Andenfuchs schaut noch am Zelt vorbei... Am vierten Tag geht es dann in einem Marsch ueber 20km zurueck zum naechsten Bus. Wir haben an diesem Tag dann doch noch unseren privaten Fuehrer: Ein Stier laeuft fast den gesamten Weg vor uns her.

Am 29.06. geht es dann gleich ins Krankenhaus fuer die Abschlussuntersuchung. Leider sind immer noch Bakterien da. Es ist zum Verzweifeln, wir muessen unseren Plan immer mehr zusammenstreichen, da Fluege schon fest gebucht sind... Doch Morgen, 5.7.11 werden wir endlich zur naechsten Etappe durch die Peruanischen Zentralanden in Richtung Cusco starten!

Wusstet ihr schon, dass das Sonnenfest auch der tradtionelle Neujahresbeginn in den Anden ist?

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