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Tuerkei - Efesus bis Izmir

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Wir machen uns auf zur lang ersehnten Aegaeis-Kueste und ihren versprochenen Traumbuchten und wunderbaren Sandstraenden! Die Schnellstrassen sind voll mit Verkehr, es stinkt nach in der Sonne verrottendem Muell und nur mit einer grossen Portion an Willenskraft rollen die Raeder auf den schattenlosen Seitenstreifen. Doch unser erster Stop in Meeresnaehe ist die Muehe wert: Efesus!

Die ehemalige Hafenstadt liegt heute mehrere Kilometer im Inland und hat eine bewegte Geschichte von Kriegen und Bluetezeiten unter unterschiedlichsten Herrschern hinter sich. Von der bedeutendsten Stadt des roemischen Reiches sind heute nur noch eindrueckliche Ueberreste zu sehen. Aber selbst diese Saeulengaenge und verzierten Bibliotheksfassaden, Statuen, Amphitheater und Haeuserwinkel sind heute noch so beeindruckend, dass man nur zu gern einen kurzen Blick in die glaenzende Vergangenheit werfen wuerde.

Was hier heute noch glaenzt sind vor allem die Touristenstroeme: Die ganze Welt scheint heute in Efesus zu sein - auf den breiten, bruellend heissen Marmorstrassen entstehen Staus und Gedraenge. Zurueck am Zeltplatz, ueber dem sich eine alte Burg majestaetisch erhebt, wartet eine Schulgruppe aus Korea auf uns. Die circa 30 Schueler, im Alter von 12 -18 Jahren, reisen fuer 10 Monate durch die ganze Welt mit ihren Lehrern. Was fuer ein tolles Schulsystem!

Schliesslich verlassen wir die geschichtstraechtige Welt und endlich - das Meer! Aber: eine ?Traumbucht? um die andere ist mit Hotels zugebaut. Alles ist ueberteuert, kuenstlich sauber und so unauthentisch - wir fuehlen uns so fehl am Platze wie noch nie zuvor. Wir wollen nur noch weg hier! Daran hindert uns, der taeglich um die Mittagszeit schmilzende Asphalt, der unsere Raeder an die Strasse klebt, als wuerden wir auf Sekundenkleber fahren. Schatten ist rar und entsprechend langsam kommen wir voran.

Die Tore von Izmir kommen in Sicht - oder besser die Verkehrslawine der Riesenstadt. Ohne Stadtplan gehen wir hier hoffnungslos verloren und nur ein kuehlender Ayran (salzhaltiges Joghurtgetraenk) kann uns vor dem Kollabieren in der Hitze noch retten. Schliesslich finden wir die Fahere und tuckern ueber die Bucht, um das andere Ende der Stadt zu erreichen. Und wie heisst es so schoen - je spaeter die Stunde, desto schoener werden die Campierplaetze: heute ist Camping auf einer Baustelle angesagt! Im getrockneten Schlamm (den ein Gewitterguss jedoch bald aufweichen sollte) und umgeben von streunenden Hunden und einem Schaefer, der 3 Uhr Nachts seine Schafe hinterm Zelt grasen laesst, wird die Nacht recht kurzweilig...

Nachdem uns in 20km Baustelle die LKWs fast in den Seitengraben gedraengt haben, kommen wir im Stahlschmelzen- und Industriegebiet der Hafenstadt Aliaga an. Nein - die Tuerkei zeigt sich hier warhlich nicht von ihrer schoensten Seite, aber nette Menschen warten auf uns: Selen und Emrah wohnen hinter den Sicherheitsschranken der Riesen-Oel-Raffinerie Tupras - in der fuer die Arbeiter angelegten Wohnsiedlung. Als wir unsere Raeder an den Sicherheitsbeamten vorbeirollen und schliesslich im 5. Stock eines Altneubaus auf zwei weitere Reiseradler aus Frankreich treffen, sieht die Welt schon wieder normaler aus. Unsere beiden Gastgeber berichten von ihren Hochzeitsplaenen und 600 geladenen Gaesten! In der Tuerkei ist es ueblich zur Hochzeit Gold zu schenken und tatsaechlich koennen wir sie begeistern, dieses vielleicht in eine laaange Reise zu investieren!

Nach einem Tag Pause gehts wieder rein ins Getuemmel und 100e LKW?s rauben uns gleich am Morgen den letzten Nerv. Gegen Mittag zieht Ruhe ein - die Hitze treibt jeden von der Strasse und uns in den Schatten des naechsten Kiefernwaldes. Kinder kommen von den Feldern gelaufen, betteln um Bonbons, laden uns zum Tee ein. Aber bei der Hitze - nein danke. Nach wenigen Tagen erreichen wir Altinoluk. Hier sitzen wir nun bei Oezguer und lauschen seiner Geschichte - als er in Lybien lebte und wie er in Istanbul Architekt geworden ist. Von hier geht nun ein neuer Bericht an euch auf die Reise - beladen mit 40 Grad Hitze und der Empfehlung, nicht in diesem Teil der Tuerkei Rad zu fahren!

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