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Peru - Begegnungen

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Tapetenwechsel gefaellig? Und ob! Endlich sind wir wieder unterwegs! Das Gefuehl koennte befreiender nicht sein. Die schneebedeckte Bergkette der Cordillera Blanca kuschelt sich ans Band der Strasse - sonst umgibt uns Hochlandsteppe aus gelbem Gras, braunen Lehmhaeusern mit Grasdaechern und azurblauem Himmel. Bei starkem Gegenwind suchen wir Schutz fuer die Nacht in einem Camp der Minenarbeiter, die hier in einer Kupfermine arbeiten. Gleich am Eingang wird erst einmal Blutsauerstoff gemessen (das Camp liegt auf 4200m). Die Freundlichkeit der Leute hier und der warme Tee lassen uns das gefrorene Zelt und den eisigen Wind draussen schnell vergessen.



7.7.11 Schon zeitig am Morgen ueberqueren wir unseren ersten 4300er Pass. Doch schon bald wehen uns gefuehlte 100km/h Gegenwind fast aus den Kurven. Ein LKW, zum Wohnmobil umgebaut, mit Ravensburger Kennzeichen kommt in Sicht. Als sich die Tuer oeffnet fallen wir Sylvia und Paul um den Hals - wie langjaehrigen Freunden. Nur dass wir uns eben nicht kennen... Die beiden um-die-60er sind bereits seit 2008 in Suedamerika unterwegs und sind auf wohlverdientem Renten-Weltenbummel. Und tatsaechlich - die Raeder passen perfekt ins Innere und wir koennen mit ueber den Pass kommen - der bei dem Gegenwind sonst unmoeglich gewesen waere...
Aus "ueber den Pass" werden 6 Tage LKW Reise im "Gringo Mobil". Uns eroeffnet sich eine ganz andere Sichtweise auf Land und Leute - und v.a. auf die Strassen! Haeufig sind sie nur gerade so breit wie der LKW, was bei weggebrochenem Strassenrand plus Bus-Gegenverkehr schon den einen oder anderen Herz-Aussetzer verursacht.

In einer matschigen Baustelle rutschen wir seitlich in den Strassengraben - nur wenige Zentimeter vor der Felswand kommen wir zum Stillstand. Eine surreale Szene bietet sich, als peruanische Strassenarbeiter Surfbretter und Segel an einer Schlammpiste der Hochanden an den Strassenrand legen, damit wir ans Abschleppseil im LKW kommen... Nach erfolgreicher Befreiungsaktion geht es auf verschlungenen Holperwegen immer tiefer hinein ins Hochland. Wir bekommen die ersten Lamas und Guanacos zu sehen. Die Zeit fliegt dahin - mit deutscher Gastfreundlichkeit, gutem Gulasch und tollen Reisegeschichten.

Am letzten Tag mit Paul und Sylvia treffen wir auf ein weiteres Wohnmobil. Schweizer Kennzeichen, australischer Wohnsitz, drei kleine Maedchen im Schlepptau und seit 8 Monaten unterwegs. Am 13.7. verabschieden wir uns schweren Herzens von unserem "zuhause" und radeln durch einen Wuestencanyon - entlang einer abenteuerlichen Strasse. Wasserdurchfahrten wechseln mit tiefsandigen Kurven und holprigen, felsdurchsetzten Abschnitten. Die Landschaft ist so dramatisch wie die Strasse: Berge, die in allen Farben des Regenbogens in der Abendsonne vor uns aufragen sind mit riesigen Kakteen bewachsen, die Luft flimmert in der Mittagsglut bei 44 Grad und durch die bunte Landschaft schlaengelt sich das tuerkise Band des Mantaro Flusses.

Nach 4 Tagen, also gerade als die Schicht aus Staub, Matsch, Sonnencreme und Insektenschutz auf der Haut dick genug ist fuer eine Dusche, erreichen wir Ayacucho. Hier erwischen uns wieder heftige Bauchbeschwerden und eine erneute Krankenhaus-Odyssee beginnt: Ich oeffne die Augen und mind. 5 Leute starren auf meinen Bauch. Danach sucht ein Pfleger 4x Venen, weil Peruaner sonst Venen haben, die einem foermlich ins Gesicht springen. Rene passt nicht ganz ins Bett und muss immer wieder die Fuesse einziehen, wenn jemand vorbei will. Waehrend der Infusion lerne ich der robust-lauten Schwester ein wenig Deutsch, waehrend der Arzt mich ueber Behandlungskosten in Deutschland ausfragt... Der Krankenpfleger erzaehlt waehrenddessen unsere Radel-Geschichte jedem, der sie hoeren will... Dazu plaerrt das Radio in der Notaufnahme. Gut, dass wir nicht zu ernsthaft krank sind...

Naechster Stopp ist Cusco - die Touristenmetropole Perus. Bolivien ist dann nicht mehr weit...

 

Wusstet ihr schon, dass die Pflanze Maca schon seit mehr als 2000 Jahren als tradtitionelles Nahrungsmittel in den peruanischen Zentralanden dient und auch als "natuerliches Viagra" bekannt ist? Die Pflanze widersteht sogar der Hoehen-UV Strahlung, den harten Winden und krassen Temperaturunterschieden.

Seit dem letzten Bericht: 300km, 4200 Hoehenmeter

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