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Strasse der Vulkane

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Unser Start in das Land der farbigen Ponchos, der wilden Reiter, der bunten Maerkte, der Gerueche nach Spanferkel, Abgas und Weihrauch ist praechig: Ein blau leuchtender Himmel verkuendet den Beginn unserer spannenden Reise durch Ecuador! Etwas eirig, da wir das Gewicht der Raeder nicht mehr gewoehnt sind, rollen wir durch die Strassen von Quito. Begleitet von Hunderten anderen Sonntags-Radfahrern. Ein Mann checkt das Gewicht unserer Bikes und findet es undenkbar, damit bis Feuerland zu radeln... Nun, wir werden sehen!

Bald sind wir im Auspuffgestank der tausend Busse entlang der weltberuehmten Panamerikana unterwegs. Steil fuehrt uns die Strasse hinaus aus Quito und laesst und, auf perfektem Asphalt, hineinsausen ins erste, gruen leuchtende Tal. Vulkanlandschaft. Nur bleiben, auch waehrend der gesamten naechsten Wochen, die perfekten Kegel in Wolken verschleiert. Nicht einen Vulkan bekommen wir zu Gesicht! Trotzdem ist die Landschaft spektakulaer: auf einem kurzen Bustrip zu einem Vulkankrater auf 3800m, geraten wir in ein farbenfrohes Fest fuer die neu asphaltierte Strasse. Blasmusik mischt sich mit dem Wiehren der Pferde, auf denen stolze, traditionell gekleidete Reiter sitzen. Auf einem Pickup mit der Musikband fahren wir hinein in die steilen Berge, die rauen Gipfel, die strahlende Sonne dieses Tages. Trotz unseres wenigen Spanischs werden wir ueberall aufs freundlichste begruesst. Die skurrile Akrobatikgruppe der Polizei vollfuert eine Menschenpyramide mit 10 Leuten auf 3 parrallel fahrenden Motorraedern... Alles etwas anders hier.

Tag drei auf dem Rad beschert uns die laengste Etappe unserer bisherigen Radreise: 88 km und 850 Hoehenmeter fahren wir nach Banos, dem Touristenmekka von Ecuador. Bald radeln wir durch die Dreckstadt Ambato hinein in stroemenden Regen und in den, von steilen Bergwaenden umgebenen, Thermalort. Fast eine Woche verbringen wir hier - mit Ausprobieren von neuen Fruechten und einer Radtour hinunter in den Urwald.

4. April: Unsere Raeder graben sich durch schwarze Vulkanasche. Ringsum ist die Landschaft gerade wieder zum Leben erwacht, nachdem sie 2006 beim Ausbruch des heute noch aktiven Vulkans Thugurahua, unter einer dicken Ascheschicht begraben wurde. 1500 Hoehenmeter klettern wir wieder zurueck in die Sierra - die Anden. In einem Dorf unterwegs gibt es keine Bleibe fuer uns und so fragen wir bei der Feuerwehr nach Rat. Die Anfrage wird immer hoeher geleitet und landet schliesslich auf dem Tisch des Buergermeisters. "Monica de Alemania, mucho gusto!" (Monique von Deutschland, freut mich sehr!) strahlt er mir entgegen, gefolgt von einem Satz Unverstaendlichem. Ich nicke freundlich, laechle zurueck und bald laufen wir die Strasse hinunter zu den Notquartieren des Ortes. In einem dieser Haeuser schlafen wir dies Nacht. Ein heftiges Gewitter in der Nacht, laesst uns immer dankbarer werden. Was wir gelernt haben ist: es ist wichtig aus Deutschland zu sein und ein Fahrrad unter dem Hintern zu haben! Dann oeffnen sich hier viele Tueren.

Jetzt sind wir in Riobamba. Morgen fahren wir weiter, entlang der Panamericana gen Cuenca und Vilcabamba.

Wusstet ihr schon, dass ein Lehrer hier im Schnitt 250 US-Dollar monatlich verdient? Und auch, dass die ecuadorianischen Bananen, die wir in Dtl zu kaufen bekommen, speziell fuer den Export gezuechtet werden und hier nicht erhaeltlich sind?

Seit dem letzten Bericht: 290 km, 4000 Hoehenmeter gefahren.

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