Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Von Kap zu Kap

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Wir stehen im Sushi-Restaurant in Dunsborough. Ich hoere mich fragen, ob sie eine Moeglichkeit haben, unsere Motorraeder unterzustellen. Die Kundin am Tresen bietet uns ihre Farm an, 5 km von hier. Die Verkaeuferin wohnt auch gleich um die Ecke und wir koennen die Bikes auch bei ihr einstellen. So sind sie, die Australier. Unkompliziert. 

So starten wir bereites am 6. August zu einer der laengsten Wanderungen, die wir je gemacht haben. Der Cape to Cape Track fuehrt uns 135 km vom Kap Naturaliste zum Kap Leeuwin bei Augusta - suedlich von Perth. Sieben Tage sind veranschlagt. Na dann mal los! Sogleich finden wir uns in einem einzigen Meer aus wild bluehenden Straeuchern und Blumen wieder. Der tuerkise Ozean steht in einem wunderbaren Kontrast zum Gelb, Weiss und Violett von Clematis und Orchideen. Am Ende unserer ersten Tagesetappe sehen wir einen Suedlichen Glattwal, wenige Meter vom Ufer entfernt. In den Wellen spielen Delphine...

Doch ganz so nett bleibt der Weg nicht. Der tollen Aussicht der ersten Tage folgt ein neun Stunden andauernder, schwerer Regen - verbunden mit 17 Stunden Dauerliegen im Zelt. Gut ausgeruht folgen die letzten und anstrengendsten Etappen: durch hohen Karriwald und entlang Kuestenklippen geht es weiter gen Sueden. Die Ruckesaecke wiegen von Tag zu Tag schwerer auf den Schultern. Ca. 25kg traegt jeder.

Der Abschnitt am 14. August leitet uns zum Ende - auch physisch gesehen. Wir starten die 27 km Etappe bereits am Morgen - um 7 Uhr. Nach zwei Stunden kommt er dann - der Strand, dem wir 8 km durch weichen Sand folgen. Der schwere Regen beschert uns eine, vorher nicht da gewesene Wasserfurtung. Der Schwemmsand hier laesst uns bis zu den Knien im Sand verschwinden. Die Stroemung ist stark. Fast waere unser Weg hier gescheitert. Doch schliesslich finden wir eine Furtungsstelle. Danach folgt ein steiler Abhang oberhalb von tief ausgewaschenen Klippengestein, der noch einmal volle Konzentration fordert. Dann wieder weisser, weicher Sand. Der Leuchtturm des Kap kommt in Sicht und wir campieren - 40 Minuten vorm Ziel. Am naechsten Morgen haengt ein Regenbogen neben dem Leuchtturm - ein Willkommensgruss, der unsere Herzen hoeher schlagen laesst. Geschafft!

Wir trampen zurueck zu unserem Ausgangspunkt in Dunsborough. Ein wohlhabender Fotograf nimmt uns die ersten Kilometer mit. Danach sitzen wir im Klapperauto zweier Rucksackreisenden aus Finnland und Spanien. Ein Surfer-Papa bringt uns anschliessend genau bis vor die Tuer, wo unsere Bikes stehen. Nach acht Tagen gibt es hier dringend benoetigte Dusche... Am selben Tag noch starten wir durch weiter gen Sueden - erfreut ueber den Luxus des Motorradfahrens. Weinreben und gruene Felder, eingebettet zwischen den majestaetischen, hohen und fast weissen Karriwaeldern, bestimmen das romantische Landschaftsbild.

Wir sind nun bereits in Albany - dem Sueden von Westaustralien. Unsere Reise um Australien neigt sich in grossen Schritten dem Ende entgegen. Bereits Anfang Oktober fliegen wir von Melbourne nach Tasmanien, wo wir 6 Wochen wandern und trampen werden. Doch grosse Distanzen trennen uns derzeit noch vom Ziel - Melbourne. Nach Esperance werden wir die Nullabor Plain queren und i.R. Adelaide fahren.

Wusstet ihr eigentlich schon, dass Karribaeume ueber 60m hoch - dreimal so hoch wie mancher Kirchturm - werden? Aufgrund ihrer Groesse werden sie zum Orten von Feuern bestiegen.

Weitere Blog-Einträge

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.