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Durch Bulgarien, Rumänien und Serbien
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Unser letzter Bericht ist lange her und es ist viel passiert in den vergangenen Wochen! Um der Hitze zu entfliehen, haben wir beschlossen, den Bus nach Bulgarien zu nehmen und befinden uns kurze Zeit später im Herzen von Ruse - einem Städtchen an der Donau. Was unsere verschlafenen Augen nach der nächtlichen Busfahrt sofort fasziniert ist die Ähnlichkeit dieses Landes mit der DDR, die wir auf Kindesbeinen noch kennen gelernt haben. Wohnfassaden grauer Sowjet Blocks werden hier und da sichtbar und manchmal schauen wir lächelnd einem Trabi nach... Unser erster Abend in Bulgarien kann sich sehen lassen - mit Folkloretänzen und traditionellem Essen sowie netter, bulgarischer Gastfreundschaft von Plamen. Er erzählt uns viel über das Land und seine Menschen. Sobald wir auf den Rädern sitzen, stellen wir fest, dass die Leute oft unglücklich und bedrückt wirken. Fast keiner grüsst uns und häufig werden unsere Fragen nach dem Weg einfach ignoriert. Viele Menschen sind arbeitslos ? Unterbezahlung und hohe Preise fordern ihren Tribut. Trotz der Gastfreundschaft, die wir auch hier vereinzelt finden, hält uns nicht mehr viel in Bulgarien. Bereits nach 6 Tagen queren wir die Grenze nach Rumänien, wo uns ein komplett neues Schauspiel erwartet:
Es ist, als wären wir auf die andere Seite der Welt gefahren - dabei haben wir nur die breite Donau gequert! Rumänien begrüsst uns mit offenen Armen, Lachen, Winken und ständigem Gestikulieren ? auf der Suche nach einer gemeinsamen Sprache. Spanisch und Italienisch wird gut verstanden - eine Überraschung für uns. Neben den Leuten hat sich die Architektur ebenfalls gewandelt - hier stehen bunte, verschnörkelte Wohnhäuser, herausgeputzt so gut es eben geht. Verliebt in dieses Land fahren wir durch die Sonnenblumen- und Maisfelder und liegen meist schon am frühen Nachmittag im Schatten der wenigen Bäume. Der erste Tag endet an einem Stausee in der Nähe der Donau - Nikolai hat uns auf seine einfache Farm eingeladen und gibt uns für die Nacht Zuflucht vor den summenden Mückenschwärmen der Feuchtgebiete ringsherum. Pferdekarren rattern den holprigen Weg entlang, als er uns von seiner Zeit als Flüchtling in Dresden erzählt. Die drei Monate sind ihm tief im Gedächtnis geblieben und er möchte die Gastfreundschaft gern an uns zurück geben. Wir sind fasziniert, dass er nach über 20 Jahren und so kurzer Zeit noch sehr gut deutsch spricht. Trotz seines geringen Verdienstes von 300 Euro im Monat als Deich-Instandhalter organisiert er ein tolles Essen und es wir ein Abend, der uns für immer im Gedächtnis bleiben wird!
Die Kilometer im Donauflachland fliegen dahin und die Felder und Pferdekarren verschwinden an der serbischen Grenze. Die steilen Gebirgswände sind dicht bewaldet und voller riesiger, bunter Schmetterlinge! Wir tauchen tief ein in die Natur und fahren entlang des berühmten "Eisernen Tors" - der Stelle, wo die Donau spektakulär die Karpaten durchbricht. Kurze Zeit später führt die Strasse direkt durch eine alte Festungsruine. Ein LKW muss erst einmal die Luft von den Reifen lassen, um überhaupt durch die niedrigen Tore der Wehranlage zu passen. Danach wird die Donau wieder fast 6km breit und gleicht mehr einem See als einem Fluss. Wir campen in einer einsamen Bucht und schauen einem deutschen Kreuzfahrtschiff nach - die Heimat ist nicht mehr weit! Nach nur 5 Tagen in Serbien erreichen wir Belgrad und die Hitze wütet erneut - mit Temperaturen bis 45 Grad! Unser Entschluss steht fest: wir setzen unsere ?Flucht? vor der Hitze weiter im Zug nach Budapest fort! So macht keine Freude mehr.
Diese Zeilen bekommt ihr bereits aus Deutschland. Was nach Belgrad passiert ist, und warum wir so viel frueher wieder zu hause sind, verraten wir euch im kuerzlich folgenden Bericht!
Wusstet ihr schon, dass Bulgarien der weltweit grösste Produzent von Rosenöl ist und die serbische Bevölkerung zur ältesten der Welt zählt?
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