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Beckmann, Brych und Balotelli

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Bananen-Exporteur Costa Rica vernascht Uruguay mit 3:1. Italien krönt sich auch ohne den verletzten Torhüter Buffon gegen England mit dem 2:1-Sieg zum Dschungelkönig. Japan verliert nach Führung mit 1:2 gegen die Elfenbeinküste. Vor lauter Spannung kam Thomas Prenzel zu vorgerückter Stunde nicht mal zum Gähnen.


Böswilligkeit soll mal nicht unterstellt werden. Aber ein Fußballspiel zwischen 3.00 und 4.45 Uhr in der Glotze zu verfolgen, dann noch zwischen Japan und der Elfenbeinküste - wo doch schon im Panini-Heft die Asiaten nur mit der Lupe und viel Sinn zum Detail auseinanderzuhalten sind. Das grenzt schon an eine elefantöse Herausforderung, vielleicht sogar an eine WM impossible. Wirklich unmöglich? So unmöglich wie eine WM, die im Dschungelcamp Manaus spielt. Die Wettergötter waren aber gnädig mit den Italienern und Engländern: 31 Grad nur an diesem Winterabend um 18.00 Uhr an jenem Ort, an dem man sich besser nur in der klimatisierten Kabine warmmacht, wie uns der bekannte Brasilianer Giovane Elber am ARD-Mikrophon erklärt. Der ehemalige Bundesliga-Profi hat mit Reinhold Beckmann die zweite Schicht am dritten WM-Tag eröffnet und die erfrischenden Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl abgelöst. Als ob sich alles gegen den Nachtautoren der Freien Presse verschworen hat?  

So wie bei den Urus zuvor: 1:3 gegen Costa Rica, gegen wen? Ja, Costa Rica. Für diejenigen, die nur bei der WM Fußball schauen: Die "reiche Küste" exportiert nicht nur jede Menge Bananen. Die Ticos kicken inzwischen auch ganz geschmackvoll, qualifizierten sich zwei Spieltage vor Schluss für die WM, schlugen u. a. die USA (mit Klinsi) 3:1 und sind daheim seit September 2012 ungeschlagen. Gegen Uruguay drehten sie ein 0:1, völlig verdient mit drei Toren in der zweiten Halbzeit. Und der in Brasilien eingebauten Torlinientechnik zum Trotz, es war tatsächlich kein Phantomtor darunter. Felix Brych, der Münchner Schiedsrichter, glänzte mit souveränem Auftritt. Anders als andere Kollegen zuvor. Das lässt hoffen auf deutsche Wertarbeit auch morgen gegen Portugal. 

Zurück im Dschungel. Dort passieren ja die kuriosesten Dinge. Einmal im Jahr essen deutsche C-Promis allerhand Getiere, lästern über Gott und die Welt oder entblößen sich für Geld in anderer Form. Auch in Brasiliens Dschungel läuft nicht alles rund. Englands Physiotherapeut verletzte sich beim Jubeln über den 1:1-Ausgleich von Sturridge am Knöchel. Der Masseur musste mit der Liege aus dem Stadion getragen werden? Wahrscheinlich hat der Italiener Mario Balotelli darüber so laut gefeixt, dass er dabei selbst aufgewacht ist. Klasse, wie er sich im Rücken des Gegners in Position brachte und zum 2:1-Endstand einköpfte. Da konnte einem Wayne Rooney auf der Gegenseite fast leidtun. Neuntes WM-Spiel, wieder kein Tor. Dabei stehen sich beide - in Eskapaden zumindest - ziemlich nahe. Balotelli hat sich schon mit Mafiabossen fotografieren lassen, mit Dartpfeilen auf Jugendspieler gezielt oder er ist mit seiner Nobelkarosse in einem Frauengefängnis vorgefahren. Und er hat vor zwei Jahren Jogis Jungs fast im Alleingang beim 2:1 im EM-Halbfinale abgeschossen. Jetzt der Siegtreffer in der Vorrunde gegen England - was soll da noch kommen?  

Japan gegen die Elfenbeinküste - der Kracher zur frühen Morgenstund ist es sicher nicht. Nicht mal an einer gut gefüllten Bar. Yamaguchi passt zu Honda, Honda zu Yoshida, der schiebt zu Kagawa - oder doch zu Okazaki? Es reicht. 4:52 Uhr. 2:1-Sieg für die Elfenbeinküste und die Gewissheit: Die Elefanten können nur mit ihrem Anführer. Stürmerstar Drogba kam in der 62. Minute, danach drehten Bony und Gervinho binnen 100 Sekunden jeweils mit Kopfballtoren das Spiel. Es blieb die Erkenntnis am Rande: Honda rollt nicht nur gut, Honda trifft auch spektakulär ins Tor (zum 1:0). Und welch Überraschung, in allen Gruppen hält die Spannung an. Falls es jemanden interessiert, wie man eine Fußballnacht mit Reinhold Beckmann und dem x-ten Beitrag, wer denn nun gegen Portugal im deutschen Mittelfeld auflaufen wird, schlaflos übersteht: Dienstagmorgen kommt mein nächster Nachschuss. Bis dahin. Don't worry, Wayne Rooney! 


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