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Klinsi, wie er singt und lacht

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Nullnummer und erster WM-Langweiler im Duell Nigeria kontra Iran. Das Gegenteil nach Mitternacht: Jürgen Klinsmanns US-Boys besiegen die Black Stars aus Ghana mit 2:1. Thomas Prenzel war erleichtert.

 

Zunächst noch ein kurzes Wort zum heroischen Auftakt von Jogis Jungs gegen Portugal. Thomas Müller ist ein pflichtbewusster Torjäger. Er wollte Ole, Schüler der Klasse 3b einer Zwickauer Schule, ganz bestimmt nicht enttäuschen. Der hatte sich ein Thomas-Müller-Trikot ("Papa, den find ich cool") gewünscht, bekam es am Freitag, trug es das ganze Wochenende und am Montagvormittag im Unterricht. Diesen jungen Fan konnte Dreifach-Torschütze Thomas Müller doch nicht im Stich lassen.

Aber im Ernst: Bei aller Euphorie über diesen starken WM-Start, und bitte mich nicht als Spaßbremse beschimpfen: Wir sind noch nicht Weltmeister! Exemplarische Szene des Spiels: Ronaldo (vielleicht etwas zu viel Muskeltraining für den Waschbrettbauch) schießt einen Freistoß in die Mauer, die allein aus Philipp Lahm, dem mit Mario Götze kleinsten deutschen Spieler im Team, bestand und ihren Namen nicht verdiente. Das war schwach von beiden Seiten. Aber wer meckert schon bei einem 4:0?

Da bot Nigeria gegen den Iran schon eher einen Anlass, aus der Haut zu fahren. Jede Zeile wäre für das Festival der Fehlabspiele eine zu viel, wenn da nicht die Hoffnung des Chemnitzer FC eine neue Dimension bekommen hätte: Denn Ojokojo "Otscho" Torunarigha, der ehemalige Publikumsliebling des CFC, wird wohl bei soviel Unvermögen seiner Landsleute vor Wut ein Comeback anstreben. Vielleicht schafft er es mit heute 44 Lenzen ins Nationalteam. Nigerias Coach Stephen Keshi sieht jedenfalls die afrikanischen Teams schon jetzt "nahe am WM-Gewinn". Seine Mannschaft hatte er damit sicher nicht gemeint.

Dann schon eher Ghana, wäre da nicht die USA mit unserem Klinsi: Wobei wirklich UNSER Jürgen Klinsmann? Singt der schwäbische Bäckersjunge doch die amerikanische Nationalhymne mit, und im Duell gegen Deutschland will er sogar beide Hymnen trällern. Kein Wunder, dass ihm bei soviel Engagement der Österreicher Andy Herzog und der Deutsche Berti Vogts die Arbeit abnehmen müssen. Dies funktioniert aber offenbar ganz gut, wenngleich Klinsi dringend weitere Unterstützung benötigt: Einen Medienprofi vielleicht. Denn wer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten öffentlich vom unmöglichen Titelgewinn ("Weltmeister ist unrealistisch") spricht, muss sich über ganz viel Häme nicht beklagen. Dabei treffen seine Schützlinge doch so schnell wie noch niemand bei dieser WM: Kapitän Clint Dempsey netzte nach nicht einmal 60 Sekunden ein. Ein Wachhalter für die Nacht, der seine Wirkung nicht verfehlte. Ghana wurde zwar von Minute zu Minute stärker, doch auch die erst spät eingewechselten Stars Kevin-Prince Boateng und Mikael Essien konnten Klinsis Kameraden nicht stoppen. Zunächst gelang Andrew Ayew nach Hackentrick-Vorlage von Asamoah Gyon der Ausgleich. Doch kurz vor Schluss köpfte John Brooks von Hertha BSC nach einer Ecke das umjubelte Siegtor für die US-Boys.

Wer schläft schon bei dieser Dramatik - auch um 2 Uhr - vor der Glotze ein? Trotzdem zum Schluss noch auf vielfachen Wunsch fünf persönliche Tipps (nicht wissenschaftlich belegt) zum Wachbleiben für kommende Fußballnächte, auch wenn's manchmal wehtut:

1.: Kein Bier und kein Rotwein. Wasser hält die Sinne eher wach. Kaffee bringt auch keine Langzeitwirkung. Und nur leichte Kost einnehmen. Auch wenn Schweini spielt, Schweinshaxe ermüdet.

2. Bewegung und Nebenbeschäftigung. Suchen Sie sich etwas, was auch nebenbei funktioniert. Schreiben Sie ihrem Partner/ihrer Partnerin (schläft wahrscheinlich) ein paar nette Zeilen, binden Sie Vorfächer für den nächsten Ansitz beim Karpfenangeln oder hängen Sie Kleidung auf den Wäscheständer. Spätestens beim (Tor)Geschrei des TV-Reportes sind Sie wieder komplett auf Sendung.

3.: Ausschlafen. Geht nicht immer, aber wer sich's leisten kann, sehr hilfreich für die kommende Nacht.

4. Gut durchlüften im Wohnzimmer. "Verbrauchte" Luft schläfert ein. Das wissen sogar Fußballer.  

5. Interesse. Gut macht sich natürlich, wenn Sie Fußball mögen. Also zwingen Sie niemanden zu etwas, einer schnarcht sonst garantiert.

In diesem Sinne, weiter viel Spaß mit einem lachenden Klinsi an der Copacabana!

 

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