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Torschusspanik

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Was für ein Festival: Mit der Partie Schweiz - Frankreich erlebte Ronny Strobel die bislang torreichste Begegnung dieser WM. Arme Leidgenossen!  

Der Fußballrasen ist ein Hitz-Feld. Das wissen die Schweizer nur zu genau. Es sind noch keine zehn Minuten gespielt, da bekommt am Freitagabend Steve von Bergen die "Körperlichkeit" (O-Ton Steffen Simon/ARD) der Franzosen zu spüren. Genauer: das hohe Bein von Olivier Giroud. Der Angreifer hat sein Geschäft von der Pike auf gelernt, denn dieselbe landet unglücklich unter dem linken Auge von Bergens. Platzwunde. Blut. Ciao. Die Schweiz braucht einen neuen Abwehrchef!

Bei der "Nati" geht ab diesem Moment hinten meist nicht mehr viel. Keine zehn Minuten später steht es 2:0 für die Grande Nation. Giroud köpft ein, und während die Eidgenossen am Anstoßkreis noch eine lila Pause einlegen, hat Blaise Matuidi schon ins kurze Eck getroffen. Die Schweizer Abwehr - genauso löchrig wie die lustigen Emmentaler-Hüte der Fans auf den Rängen.

Dabei kann man sie nur lieben, die Truppe von Ottmar Hitzfeld. Sie müht sich, ist mitunter zackig wie Toblerone. Doch entweder trifft Granit Xhaka, steht aber im Abseits. Oder es fehlt an der berühmten Schweizer Präzision. So kommt das 0:3 noch vor der Halbzeit, obwohl Benaglio da schon einen Elfer von Benzema gehalten hat.

So geht das weiter in Runde 2. Benzema schießt - 4:0. Sissoko schießt - 5:0. Ballbesitz dagegen schießt keine Tore, auch wenn es am Ende 57:43 für die Schweizer steht. Arme Leidgenossen! Ottmar Hitzfeld sieht inzwischen genauso versteinert aus wie das Adula-Alpenmassiv, da gelingt Blerim Dzemaili ein echter Schweizer Treffer. Frei nach dem Motto "Durch diese hohle Gasse muss er kommen" tut sich ein Loch in der französischen Mauer auf - der erste Freistoßtreffer dieser WM. Auch Xhaka steht wenig später nicht (mehr) abseits - 2:5. Man fragt sich, ob Schiedsrichter Kuipers einen Treffer hat, weil er die Partie zwei Sekunden vor dem 2:6 durch Benzema abpfeift. Der Ball ist auf dem Weg ins Netz, da ist Schluss. Der letzte Treffer zählt nicht. Klarer Fall von Torschuss-Panik.

Sei's drum! Das zweite Spiel dieser Nacht ist nicht annähernd so unterhaltsam. Allenfalls die Art, wie ARD-Kommentator Gerd Gottlob sich müht, den 2:1-Sieg von Ecuador über Honduras als spannende Partie zu verkaufen. Vielleicht zur Eigenmotivation. Etwas Farbe ins Spiel bringt jedenfalls nur Schiedsrichter Ben Williams. Er verteilt fünfmal Gelb. Nach 95 Minuten sieht es für Honduras ganz finster aus. Jetzt kann nur noch ein Sieg über die Schweizer helfen. Aber die müssten schon mit Fondue-Gabeln gepudert sein. Und mit Raclettemessern noch dazu.

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