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Umschaltspiel und Unterwäsche

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Die erste Nacht der Parallelspiele bei der WM brachte stürmische Brasilianer, verunsicherte Kroaten und einen mexikanischen Trainer, der eine eigene TV-Show verdient hätte.

Die Ausgangslage: Kamerun war schon vor dem Spiel ausgeschieden, Brasilien hätte ein Unentschieden fürs Achtelfinale gereicht. Für das Gastgeber-Team ging es um den Gruppensieg und folglich darum, den starken Holländern aus dem Weg zu gehen. Im Parallelspiel benötigte Mexiko ebenfalls ein Remis fürs Weiterkommen, bei Kroatien hieß es dagegen siegen oder fliegen.

Die Spielverläufe: Brasilien steht gleich zu Anfang hoch, wie es ARD-Kommentator Steffen Simon formuliert. Das ist Fußballersprache und bedeutet in etwa so viel wie Angriff ist die beste Verteidigung. Kann aber auch ein Versprechen sein, dass es ein torreiches Spiel wird. Am Ende heißt es 4:1 für Brasilien, das damit als Sieger der Gruppe A im Achtelfinale auf Chile trifft. Ganz anderes Bild beim Parallelspiel Kroatien gegen Mexiko. Die Begegnung nimmt erst in der zweiten Hälfte Fahrt auf, als die Nordamerikaner innerhalb von zehn Minuten drei Tore schießen. Nach 90 Minuten steht es 3:1; Mexiko zieht damit als Gruppenzweiter ins Achtelfinale und trifft dort auf die niederländische Angriffsmaschine um die Herren Robben und van Persie.

Mann des Tages: Neymar da Silva Santos Júnior, bekannt als Neymar ohne Nachnamen. Der brasilianische Stürmerstar, der aussieht wie ein Abiturient mit Frisur-Unfall, schießt die Kameruner in der ersten Halbzeit im Alleingang ab.

Schalker des Tages: In der 26. Minute erzielt ein gewisser Joel Matip sein erstes Länderspieltor für Kamerun und sorgt im Spiel gegen Brasilien für den zwischenzeitlichen Ausgleich. TV-Kommentator Simon jubelt: "Das ist der Mann von Schalke 04!" Ein Hauch von Königsblau weht durch die ARD-Kabine.

Umschaltspiel des Tages: Drei Treffer bei Brasilien gegen Kamerun und zwei Treffer bei Kroatien gegen Mexiko fallen genau dann, als die ARD übertragungstechnisch beim Parallelspiel gastiert. Bei Twitter wittert man eine Verschwörung: "Konferenzschaltung bedeutet, die Tore live zu verpassen."

Erklärung des Tages: In der ARD versucht man sich an der korrekten Aussprache des Namens von Brasiliens Mittelstürmer. Wir lernen: Der Mann, der aussieht wie ein Ganove aus den Olsenbande-Filmen, heißt Fredd und nicht etwa Frähd. Das musste mal gesagt werden.

Jubel des Tages: Der marzipanöse Trainer Miguel Herrera hüpft nach dem 3:0 seiner Mexikaner wie ein Flummi an der Seitenlinie auf und ab. "Wir brauchen eine Miguel-Herrera-Cam", fordert man bei Twitter. Das wäre allerdings eine noch größere Herausforderung für die ARD-Konferenz - siehe oben.

Schlüpfrigkeit des Tages: Im ARD-Warm-Up wird berichtet, dass die brasilianischen Fans dem eigenen Team Glück bringen wollen, indem sie die Unterwäsche links herum tragen. Hoffentlich ist es wenigstens die eigene.

Erkenntnis des Tages: Womöglich wird das Turnier in Brasilien keine WM der Europäer. Spanien und England sind schon raus, Portugal und Italien taumeln. Seit dieser Nacht sind nun auch die Kroaten weg - statt dessen stehen die zuvor schwächer eingeschätzten Mexikaner im Achtelfinale. Die Nordamerikaner kamen mit dem Klima in Brasilien offenbar besser klar. Schon möglich, dass es auch 2014 wieder nichts wird mit dem ersten europäischen Titelträger überhaupt bei einer Fußball-WM auf amerikanischem Boden.

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