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Wirtschaft

Volkswagen vor Warnstreiks - Ende der Friedenspflicht

Im Tarifkonflikt bei VW sind nun Arbeitsniederlegungen möglich. Mit einer demonstrativen Aktion hat die IG Metall auf das Ende der Friedenspflicht hingewiesen.

Wolfsburg.

Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen stehen die Zeichen auf Warnstreiks. Mit einem symbolischen Glockenschwingen hat die IG Metall in Wolfsburg demonstrativ das Ende der Friedenspflicht ausgeläutet und damit die Weichen für Arbeitskämpfe gestellt. Medienberichten zufolge könnte es bereits an diesem Montag zu ersten Warnstreiks an VW-Standorten kommen.

"Der Frust in der Belegschaft ist groß", wird Betriebsratschefin Daniela Cavallo zitiert. Mit der Möglichkeit für Warnstreiks gebe es nun ein Ventil, "um Dampf abzulassen". Sie rechne daher mit großem Zuspruch, wenn die ersten Aktionen anstehen, sagte Cavallo. Die IG Metall sprach von etwa 300 Teilnehmern an der symbolischen Aktion am Abend. 

In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Die Beschäftigungssicherung wurde aufgekündigt.

Die Friedenspflicht läuft um Mitternacht aus, ab 1. Dezember sind damit auch Arbeitsniederlegungen möglich. Die IG Metall hat bereits angekündigt, ab Anfang Dezember zu Warnstreiks aufzurufen. Konkrete Termine nannte die Gewerkschaft bisher nicht. 

Mit den Aktionen will sie in dem Tarifstreit um Lohnkürzungen, Stellenabbau und mögliche Werksschließungen noch einmal den Druck erhöhen. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sprach von "Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann".

Erst am Freitag hatte Volkswagen die Vorschläge von IG Metall und Betriebsrat zur Kostenentlastung zurückgewiesen. Damit gieße der Vorstand Öl ins Feuer, sagte Cavallo. 

IG Metall und Betriebsrat hatten angeboten, eine mögliche Tariferhöhung vorerst nicht auszuzahlen und stattdessen in einen Zukunftsfonds einbringen. Im Gegenzug sollte VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Volkswagen hielt dagegen, der Vorschlag bringe keine nachhaltige Entlastung. 

Am 9. Dezember wollen Vertreter von Arbeitnehmern und Konzern die Tarifverhandlungen fortsetzen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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