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Volksbank Mittweida bleibt auf Wachstumskurs

Das Kreditinstitut setzt in der Bilanz für 2014 an vielen Stellen ein Plus. Davon profitieren Mitglieder, Kunden und Kommunen.

Mittweida.

Es gäbe Gründe zum Jammern: wachsende staatlicher Regulierung infolge der Bankenkrise, niedrige Zinsen lassen Gewinne aus dem Kreditgeschäft schmelzen und die Anzahl potenzieller Kunden sinkt angesichts des Bevölkerungsschwunds. Doch bei der Volksbank Mittweida herrscht Optimismus.

Der resultiert aus den kürzlich veröffentlichten Kennzahlen der Bilanz für das Geschäftsjahr 2014. Überdurchschnittlich ist das Wachstum bei den ausgereichten Krediten: Während genossenschaftliche Banken in Deutschland im Vergleich zu 2013 beim Kreditvolumen im Schnitt um 4,3 Prozent zugelegt haben, verbuchten die Mittweidaer 2014 ein Plus von 13,4 Prozent. "Die Nachfrage nach Krediten, vor allem bei der Baufinanzierung, ist weiterhin hoch", sagte gestern Vorstand Leonhard Zintl. Die Bilanzsumme - der Wert zeigt, wie viel Kapital im Unternehmen steckt - lag bei 929 Millionen Euro (plus 12,6 Prozent). Die Summe gilt als Maßstab für die Größe einer Bank und laut Zintl ist das Kreditinstitut damit eine der zehn größten Volksbanken in Deutschland, in Sachsen die zweitgrößte nach Chemnitz.

Auch weitere Wirtschaftsdaten waren 2014 von Wachstum geprägt (siehe Grafik). Die Anzahl der Kunden ist um 400 auf rund 35.000 gestiegen, davon sind 5000 Firmenkunden. Das Jahresergebnis bewege sich mit etwa 17,5 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Das schlägt sich auch in der Steuer nieder, welche die Bank an ihren zehn Standorten im Altkreis Mittweida zahlt. Summa summarum seien dies im Jahr 2014 etwa 6,1 Millionen Euro gewesen, davon fließen 2,9 Millionen in das Stadtsäckel von Mittweida. "Wir sind der größte Gewerbesteuerzahler der Stadt", so Vorstand Michael Schlagenhaufer.

Auch die Mitglieder der Volksbank profitieren von der positiven Entwicklung: auf deren Anteile werden - wenn die Vertreterversammlung im Mai zustimmt - wie im Vorjahr drei Prozent Dividende gezahlt. Als Erfolgsrezept bezeichnete der Vorstand die Kundenorientierung. So habe man im Juli 2014 als erste Bank in Sachsen die Überziehungszinsen abgeschafft.

Die zunehmende Digitalisierung des Alltags stellt die Volksbank Mittweida vor Herausforderungen, so Vorstand Schlagenhaufer. Den Ausbau des Onlinegeschäftes bezeichnete er als zukunftsfähiges Projekt. Schließlich sei die Zahl der Privatkunden, die ihre Bankgeschäfte online erledigen, binnen zwölf Monaten um 8 Prozent auf 57 Prozent im Jahre 2014 gestiegen. Etwa 82 Prozent der Firmenkunden nutzen das Onlinebanking.